Nach Platzen der Fusion

Deutsche Börse legt zu Jahresbeginn zu und will für 200 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen

26.04.17 07:20 Uhr

Deutsche Börse legt zu Jahresbeginn zu und will für 200 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen | finanzen.net

Die Deutsche Börse hat trotz der geplatzten Fusion mit der Londoner Börse LSE aus geschäftlicher Sicht einen ordentlichen Start ins Jahr erwischt.

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Die Erlöse stiegen im ersten Quartal leicht, der Gewinn deutlich. Die Aktionäre dürfen sich nun auf einen Geldsegen freuen in Form eines Aktienrückkaufs. Nachbörslich stieg der Kurs auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss.

Die Nettoerlöse legten im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf 623 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern am Mittwochabend in Eschborn bei Frankfurt mitteilte. Hierzu habe insbesondere die sehr positive Entwicklung der Abwicklungs- und Verwahrsparte Clearstream sowie das Wachstum bei Zinsderivaten an der Terminbörse Eurex beigetragen. Damit habe die Schwäche in Aktien- und Indexderivate-Geschäften mehr als ausgeglichen werden können, hieß es.

GEWINN PROFITIERT VON BETEILIGUNGSVERKAUF

Der operative Gewinn (Ebit) legte sogar um 44 Prozent auf 431,5 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieben 280,1 Millionen Euro hängen und damit 41 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dieser große Sprung gelang vor allem durch den jüngsten Verkauf der restlichen Beteiligung an der US-Handelsplattform Bats Global Markets. Umgekehrt fielen weitere Kosten durch die letztlich geplatzte Fusion mit der Londoner Börse London Stock Exchange (LSE) an. Um Sonderfaktoren bereinigt legte der Gewinn um 5 Prozent zu. Dabei halfen Kosteneinsparungen.

Die Deutsche Börse ist nach dem Platzen der Fusion wieder auf sich allein gestellt. Für das laufende und kommende Jahr rechnet das Unternehmen unbeirrt mit einem Gewinnwachstum von 10 bis 15 Prozent.

Die Deutsche und die Londoner Börse hatten hatten eigentlich den größten europäischen Börsenbetreiber schmieden wollen. Die Entscheidung der Briten, die Europäische Union zu verlassen, verkomplizierte das Unterfangen jedoch. So war zuletzt der Sitz der gemeinsamen Holding strittig. Letztlich scheiterte die Fusion am Nein der EU-Wettbewerbshüter, nachdem die London Stock Exchange eine Auflage nicht erfüllen wollte.

AKTIENRÜCKKAUF SOLL KOMMEN

Die Deutsche Börse spendiert ihren Aktionären nun einen Aktienrückkauf. Im zweiten Halbjahr solle ein Programm mit einem Volumen von rund 200 Millionen Euro aufgelegt werden, teilte der Börsenbetreiber am Mittwochabend in Eschborn bei Frankfurt mit. Allerdings müsse die Hauptversammlung Mitte Mai noch zustimmen und der Vorstand müsse die Details festlegen. Das Geld nimmt die Börse nach eigenen Angaben aus dem Verkaufserlös der US-Börse International Securities Exchange in Höhe von rund 1 Milliarde Euro./das/he

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ESCHBORN (dpa-AFX)

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Bildquellen: Deutsche Börse, Gil C / Shutterstock.com

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