BVB-Aktie verliert: Rekord bei Sponsoren-Einnahmen erwartet, aber sportliche Krise drückt auf Aktienkurs
Die Aktien von Borussia Dortmund (BVB) geben am Montag nach dem Bundesliga-Wochenende ab.
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Zum Handelsschluss ging es auf XETRA um 1,59 Prozent bergab auf 8,38 Euro, nachdem der Fußballclub am Freitagabend im Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht Paderborn fast ein Debakel erlebt hatte. Sportlich wurde das in der Nachspielzeit gerettete 3:3 als schwerer Rückschlag gewertet, was nun auch die Aktionäre wieder beunruhigt. Besonders im Fokus steht daher am Montag auch die anstehende Hauptversammlung des BVB.
Matthäus: Borussia Dortmund hat 'zu wenige Siegertypen'
Nach Meinung von Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hat Borussia Dortmund "einfach zu wenige Siegertypen". Wie der ehemalige Fußballprofi in seiner Kolumne beim Pay-TV-Sender Sky betonte, habe beim BVB "außer Mats Hummels und mit Abstrichen Mario Götze kaum einer große Erfolge vorzuweisen. Selbst ein Marco Reus hat nur einmal den DFB-Pokal gewonnen", sagte der 58-Jährige.
"Es fehlt ihnen das gewisse Etwas, dass man eben benötigt, um erfolgreich zu sein - und das ist in allererster Linie eben die Gier nach Erfolg", meinte Matthäus. Und: "Die jährliche Klatsche beim FC Bayern sowie das peinliche 3:3 gegen Paderborn haben die großen Defizite dieser Mannschaft wieder gezeigt."
Zugleich empfahl der Sky-Experte der Borussia, Emre Can und Mario Mandzukic vom italienischen Rekordmeister Juventus Turin zu verpflichten. "Ich bin eigentlich überhaupt kein Freund von Wintertransfers. Aber dem BVB müsste man jetzt doch dazu raten. Und ich denke da ganz speziell an zwei Spieler. Emre Can und Mario Mandzukic", sagte Matthäus, der 1990 mit dem DFB-Team Weltmeister wurde und als aktiver Profi auch für Inter Mailand kickte.
Can und Mandzukic hätten "diesen absoluten Willen, etwas gewinnen zu wollen und haben das national und international auch schon getan", meinte Matthäus. "Und ich weiß, dass sie auch bereit zu einem solchen Transfer wären und für einen vernünftigen Preis zu haben sind."
Finanzen top - Sorge über Tabellenplatz
"Sportliche Ziele sind kapitalmarktrelevant." Mit dieser trockenen Einschätzung brachte Dietmar Erlebach die gespaltene Gefühlswelt der Aktionäre von Borussia Dortmundauf den Punkt. Erlebach vertritt die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Während der Fußball-Bundesligist auf der Hauptversammlung am Montag fast durchgehend gute wirtschaftliche Zahlen präsentierte, beschrieb der DSW-Vertreter auch die aktuellen Sorgen: "Vor einem Jahr haben wir hier den Tabellenführer gesehen, heute sieht das anders aus." Aber: "Vieles ist sehr positiv. Sie haben bei den Finanzen gute Arbeit geleistet."
Das sahen auch die Aktionäre so. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erntete für seine Schilderung der wirtschaftlichen Situation mit einem Gewinn von über 17 Millionen Euro und einem Umsatz von knapp 490 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2018/2019 breite Zustimmung.
Wie sehr den Aktionären der momentane Tabellenplatz 6 in der Bundesliga dennoch auf der Seele liegt, zeigte sich beim Auftritt des Aufsichtratsvorsitzenden Gerd Pieper. "Wir sind sportlich und wirtschaftlich im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich gewesen. Nach der letzten Saison hakt es jetzt noch ein wenig", sagte Pieper und erntete höhnische Lacher. Watzke gestand ein: "An sechster Stelle zu stehen, ist nicht das, was wir wollen." Jetzt gelte es, eine "ganze Menge an dieser Saison zu reparieren".
Watzke hatte die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres bereits im August vorgestellt. Daher richtete der Geschäftsführer seinen Blick auf das laufende Jahr. Der BVB will 2019/2020 erstmals mehr als 100 Millionen Euro durch Sponsoren einnehmen, im Vorjahr waren es rund 97 Millionen Euro. In dieser Summe sei der neue Sponsorenvertrag mit dem Ausrüster PUMA noch nicht enthalten, sagte Watzke vor den Aktionären.
In der vergangenen Woche hatte Borussia Dortmund verkündet, dass der Vertrag mit PUMA zu verbesserten Konditionen bis 2028 verlängert wurde. Nach Medienberichten nimmt der börsennotierte Fußballclub pro Jahr rund 30 Millionen Euro ein, insgesamt zahlt PUMA damit 250 Millionen Euro an die Dortmunder.
Watzke gestand wie am Sonntag bei der Versammlung der Vereinsmitglieder Fehler bei der Kaderplanung ein ("Wir hätten einen zweiten Stürmer holen müssen"). In Anwesenheit des Spielerrats um Kapitän Marco Reus, Axel Witsel, Mats Hummels und Lukasz Piszczek betonte der BVB-Geschäftsführer, weiterhin alles versuchen zu wollen, um das ausgesprochene Saisonziel Meisterschaft zu erreichen.
Trainer Lucien Favre ließ sich von Watzke bei den Aktionären vor dem Spiel in der Champions-League gegen den FC Barcelona am Mittwoch wegen des laufenden Trainings entschuldigen. Sein reservierter Stuhl in der Halle blieb leer.
An die Aktionäre schüttet Borussia Dortmund 5,5 Millionen Euro vom Gewinn aus. Pro Aktie sind das, wie in den vergangenen Jahren, 6 Cent. Damit bekommen die BVB-Aktionäre im achten Jahr in Folge eine Dividende.
Kritik äußerten einige Aktionäre in der Aussprache an der vorgeschlagenen Verdopplung der Vergütung des Aufsichtsrates. Watzke wies dies zurück, der BVB zahle vergleichsweise wenig. Er versprach: "Die Frage stellt sich dann die nächsten fünf bis zehn Jahre nicht mehr." Auch liege man dann immer noch niedrig. Die Aktionäre sprachen sich mit fast 99 Prozent dafür aus.
CDU-Politiker Bodo Löttgen zieht in BVB-Aufsichtsrat ein
Bodo Löttgen zieht als Nachfolger für den im Juli verstorbenen Werner Müller in den Aufsichtsrat von Borussia Dortmund ein. Der 60-jährige Innen- und Sicherheitsexperte aus dem Oberbergischen Kreis ist Vorsitzender der CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag. Die Aktionäre von Borussia Dortmund folgten am Montag bei der Hauptversammlung dem Vorschlag des Aufsichtsrates und sprachen sich für Löttgen aus. In dem Gremium, das den börsennotierten Club Borussia Dortmund kontrolliert, sitzt auch der ehemalige NRW-Ministerpräsident und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD). /tih /mis
FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
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Nachrichten zu BVB (Borussia Dortmund)
Analysen zu BVB (Borussia Dortmund)
Datum | Rating | Analyst | |
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15.11.2024 | BVB (Borussia Dortmund) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
01.10.2024 | BVB (Borussia Dortmund) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
13.05.2024 | BVB (Borussia Dortmund) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
30.08.2023 | BVB (Borussia Dortmund) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
10.05.2022 | BVB (Borussia Dortmund) Buy | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA |
Datum | Rating | Analyst | |
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15.11.2024 | BVB (Borussia Dortmund) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
01.10.2024 | BVB (Borussia Dortmund) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
13.05.2024 | BVB (Borussia Dortmund) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
30.08.2023 | BVB (Borussia Dortmund) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
10.05.2022 | BVB (Borussia Dortmund) Buy | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA |
Datum | Rating | Analyst | |
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23.11.2017 | BVB (Borussia Dortmund) Neutral | Oddo Seydler Bank AG | |
29.11.2016 | BVB (Borussia Dortmund) Neutral | Oddo Seydler Bank AG | |
16.12.2014 | BVB (Borussia Dortmund) Halten | GSC Research GmbH | |
08.10.2010 | Borussia Dortmund GmbHCo halten | Bankhaus Lampe KG | |
10.06.2010 | Borussia Dortmund wurde ausgestoppt | Focus Money |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.08.2007 | Borussia Dortmund verkaufen | GSC Research | |
19.06.2007 | Borussia Dortmund verkaufen | GSC Research | |
17.04.2007 | Borussia Dortmund Downgrade | GSC Research | |
18.08.2006 | Borussia Dortmund reduzieren | AC Research | |
22.05.2006 | Borussia Dortmund verkaufen | Euro am Sonntag |
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