Deutsche Börse-Aktie sinkt: Deutsche Börse plant wohl vorerst keine Milliarden-Übernahmen mehr
Die Deutsche Börse strebt nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Theodor Weimer nach der geplanten Übernahme des dänischen Softeware-Anbieters Simcorp vorerst keine weitere Milliarden-Transaktion an.
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Im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten schloss Weimer aber Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich nicht aus. Außerdem sagte er, dass die Börse vor allem mit dem Bereich Investment Management Solutions wachsen wolle und an einen Einstieg ins Private-Equity-Geschäft denke.
Auf die Frage, ob ein weiterer Deal dieser Größenordnung während Weimers Ende 2024 endender Amtszeit denkbar wäre, sagte er im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten: "Die nächsten 18 Monate eher nicht, weil wir wollen jetzt unsere Verschuldung abbauen." Mit einem Cashflow von "2,5 Milliarden plus" sollte das aber rasch gelingen.
Als eher theoretische Möglichkeiten erwähnte Weimer sogenannte Share Deals und Verkäufe, deren Erträge dann wieder für Übernahmen genutzt werden könnten. Unabhängig davon gingen "immer, auch die nächsten anderthalb Jahre", Deals in dreistelliger Millionen-Größenordnung. "Wir werden versuchen solche Transaktionen weiter zu machen, aber mit hohen EBITDA-Anforderungen", fügte er hinzu.
Weimer zufolge ist der Weg der Deutschen Börse mit dem Kauf von Simcorp, der im September voraussichtlich abgeschlossen sein wird, vorgezeichnet. "Wir werden am 7. November sagen, wo unser Wachstumssegment liegt. Und wer zwei und zwei zusammenzählt, der weiß, dass unser Wachstumsbereich der Bereich Investment Management Solutions liegt", sagte er. Nach Weimers Aussage ist Simcorp in den vergangenen zwei Jahren sowohl auf Net-Revenue- als auch auf Umsatzbasis zweistellig gewachsen ist.
"Die Wahrheit ist, dass das Unternehmen bei der Marge unter uns liegt", räumte er ein. Er glaube aber daran, dass die Börse die Simcorp-Marge mit ihrem "Up- und Cross Selling" und ihren anderen Fähigkeiten steigern werde. "Das ist unser Investment Case, dass wir sagen: Aus dem Ding machen wir was." Das Geschäftsmodell von Simcorp mit seinen wiederkehrenden Lizenzeinnahmen sei attraktiv.
Nach Weimers Aussage will die Börse außerdem in das Private-Equity-Geschäft einsteigen. Nach seinen Worten baut das Unternehmen gerade zusammen mit der US-Plattform Forge ein Joint Venture in Europa auf, um Gesellschaftsanteile vor IPOs zu handeln.
Die Deutsche Börse-Aktie verliert via XETRA zeitweise 0,86 Prozent auf 166,65 Euro.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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