Nach Kapitalerhöhung

Nordex erwartet Übernahmeangebot von Großaktionär Acciona - Nordex-Aktie höher

08.10.19 17:54 Uhr

Nordex erwartet Übernahmeangebot von Großaktionär Acciona - Nordex-Aktie höher | finanzen.net

Der Windanlagenbauer Nordex erwartet ein Übernahmeangebot seines spanischen Großaktionärs Acciona.

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Das spanische Unternehmen will den restlichen Aktionären ein Kaufangebot unterbreiten, den Preis erwartet Acciona bei 10,32 Euro je Aktie, wie die Spanier am Dienstag in Madrid mitteilten. Zuvor war der Anteil von Acciona durch die Beteiligung an einer Kapitalerhöhung von Nordex auf mehr als 30 Prozent gestiegen. Bei Überschreiten dieser Schwelle ist nach den Regularien ein Übernahmeangebot fällig.

Die 10,32 Euro je Aktie würden dem gewichteten durchschnittlichen Börsenkurs der letzten drei Monate von Nordex vor Bekanntwerden der Entscheidung über ein Angebot entsprechen. Nach Berechnungen der Großbank RBC würde Acciona für die Transaktion rund 700 Millionen Euro aufwenden müssen.

Nordex hatte zuvor am Dienstag sein Kapital um 10 Prozent mittels Privatplatzierung an Acciona erhöht und damit 99 Millionen Euro erzielt. Acciona steigerte so seinen Anteil von 29,9 auf rund 36,27 Prozent.

Nordex selbst hatte die Beteiligung von Acciona an der Kapitalerhöhung positiv gewertet. "Wir begrüßen, dass Acciona ihr Engagement verstärkt und als größte Einzelaktionärin Nordex mit weiterem Eigenkapital unterstützt", kommentierte Nordex-Vorstandschef José Luis Blanco. Mit dem Geld soll die Kapitalstruktur gestärkt werden. Das zusätzliche Eigenkapital soll zudem helfen, das starke Auftragsmomentum bedienen zu können, hieß es.

Die Entscheidung Accionas, das Engagement bei Nordex zu verstärken, habe auch die "volle Unterstützung" des zweiten strategischen Aktionärs, der Gruppe Skion/Momentum, erklärte Blanco. Skion ist die Beteiligungsgesellschaft der BMW-Erbin Susanne Klatten. Sie hielt vor der Kapitalerhöhung 5,7 Prozent an Nordex. Der Rest ist im Streubesitz.

Nordex hatte in Erwartung eines Übernahmeangebots bereits erklärt, dieses prüfen zu wollen, sobald es vorliege und dann eine begründete Stellungnahme abgeben zu wollen.

Nordex schreibt seit längerem Verluste. Das Unternehmen leidet unter dem Preisdruck in der Windbranche sowie höheren Kosten. Die Auftragslage hatte sich zuletzt jedoch wieder deutlich erholt. Die Bücher sind prall gefüllt. Das Unternehmen hatte seinen Fokus verstärkt in Wachstumsmärkte gelegt, um unabhängiger vom problematischen deutschen und dem gesättigten europäischen Markt zu werden.

Übernahmehoffnung treibt Nordex an

Übernahmephantasie hat die Aktien von Nordex am Dienstag auf das Niveau von Ende September gehievt. Für die Papiere des Windkraftanlagenherstellers ging es nach Bekanntwerden der Offerte um knapp 7 Prozent auf 10,85 Euro nach oben. Letztlich notierte die Aktie 5,72 Prozent im Plus bei 10,72 Euro.

Nordex-Analysten werteten die Nachrichten positiv. Durch die Kapitalerhöhung verbessere sich das Verhältnis der Nettoverschuldung zum operativen Ergebnis, hob der Experte Ajay Patel von der US-Bank Goldman Sachs hervor.

Acciona könne zwar durch eine Übernahme von Nordex seinen Gewinn je Aktie im Jahr 2021 um rund 3 Prozent verbessern, schrieb der Fachmann Fernando Garcia vom Analysehaus RBC. Allerdings bezweifelte Garcia den strategischen Sinn der Transaktion. Seiner Meinung nach wäre es besser, wenn die Spanier ihr Geld in die Installation von Anlagen für erneuerbare Energieproduktion stecken würden. Ein Kauf des deutschen Windanlagenbauers würde zudem seiner Auffassung widersprechen, wonach die Spanier ihre Konzernstruktur vereinfachen sollten.

Trotz des Kurssprungs an diesem Dienstag verbreitet der langfristige Chart keine Freude. Die Aktien pendeln aktuell um ihr Kursniveau von 10 Euro, das sich schon im vergangenen Jahr als starker Widerstand erwiesen hat. Vom Rekordhoch bei gut 111 Euro aus dem Juli 2001 sind die Papiere immer noch meilenweit entfernt. Ein Lichtblick ist immerhin die Entwicklung der Aktien seit Jahresbeginn: Während hier ein Plus von 45 Prozent zu Buche steht, hat der SDAX in diesem Zeitraum lediglich knapp 14 Prozent gewonnen.

Auch die Acciona-Anleger sehen die Übernahmeofferte für Nordex offenbar kritisch: An der Börse in Madrid verloren die Aktien zum Handelsschluss rund fünf Prozent und fielen damit auf das Niveau von Mitte August zurück.

Das Analysehaus RBC hat die Einstufung für Acciona auf "Outperform" mit einem Kursziel von 115 Euro belassen. Das Übernahmeangebot für Nordex und die damit in Zusammenhang stehende Kapitalerhöhung des Windanlagenbauers hätten keinen Einfluss auf den Gewinn je Aktie 2020, schrieb Analyst Fernando Garcia in einer am Dienstag vorliegenden Einschätzung. Er hätte jedoch lieber gesehen, dass die Mittel in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert würden. Auch verstoße der Schritt gegen sein Mantra vereinfachter Unternehmensstrukturen.

/nas/jha/

HAMBURG/FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX)

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Bildquellen: Nordex, Lukassek / Shutterstock.com

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