DAX im freien Fall
Der DAX bricht am späten Freitagvormittag zeitweise um mehr als zwei Prozent ein und unterschreitet dabei auch die Marke von 8.800 Punkten. Gegenüber seinem Vortagesschluss hat er damit in kürzester Zeit über 200 Punkte verloren.
Zeitweise verliert der DAX über zwei Prozent und markierte sein bisheriges Tagestief bei 8.788,21 Punkten (12:11 Uhr). In diesem Jahr stand der deutsche Leitindex noch nie so tief.
Der Index war bereits mit schwachen Vorgaben aus Übersee im Minus gestartet. Grund dafür waren ernüchternde Aussagen von US-Notenbankern. So erwartet der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, eine erste US-Leitzinserhöhung weiterhin im ersten Quartal 2015. "Die Märkte machen einen Fehler, wenn sie die Zinsprojektionen der Fed ignorieren", sagte Bullard am Donnerstag.
Auch die Angst vor einer schwächelnden Wirtschaft in Deutschland belastet den Leitindex. Die wichtigsten Konjunkturdaten für die Bundesrepublik, wie beispielsweise die Zahlen zur Gesamtproduktion oder zum Export, waren zuletzt so deutlich eingebrochen wie seit der Krise 2009 nicht mehr. Auch für die Wirtschaft in der Eurozone gibt es Warnzeichen. So sieht IWF-Chefin Christine Lagarde die Gefahr einer Rezession in der Eurozone.
Händler begründeten den tiefen Fall vor dem Wochenende vor allem mit dem Gemisch aus Konjunktursorgen und damit, dass der Index wichtige technische Marken gerissen habe. Diese psychologisch wichtigen Marken können beim Erreichen neue Verkaufsaufträge auslösen und Indizes somit noch weiter in die Tiefe reißen.
Mit der Marke von 8900 Punkten sei eine solche Marke am Vormittag durchstoßen worden, sagte Händler Ludwig Donnert von Orca Capital. Sollte die Schwäche im Tagesverlauf anhalten, könnte die Negativserie durchaus noch deutlich weitergehen, befürchtete Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Ohnehin sei die Grundstimmung mit pessimistischeren Konjunkturdaten aus der Eurozone und schwachen Vorgaben von den US-amerikanischen Aktienmärkten düster, sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black.
Mit Material von dpa-AFX
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