Nach Corona-Krise

Wirtschaftliche Erholung: Wieso diese asiatisch-pazifischen Märkte vom Ende der Pandemie besonders profitieren

16.03.21 22:26 Uhr

Wirtschaftliche Erholung: Wieso diese asiatisch-pazifischen Märkte vom Ende der Pandemie besonders profitieren | finanzen.net

Vom Ende der Corona-Pandemie erhoffen sich Marktteilnehmer die langersehnte Erholung der durch die Krise ins Straucheln geratenen Weltwirtschaft. Laut Morgan Stanley-Analyst Jonathan Garner könnten dabei besonders die asiatisch-pazifischen Märkte Nutzen aus einem Aufschwung ziehen.

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• Weltweite Impfkampagne schreitet voran
• Wirtschaftlicher Aufschwung kann Märkte in Asien-Pazifik begünstigen
• Lob für Krisenmanagement

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Ende der Pandemie - Beginn der Erholung?

Weltweit arbeiten Regierungen mit Hochdruck daran, den Großteil der Bevölkerung mit Impfstoffen gegen das Coronavirus versorgen zu können, um der Pandemie damit ein Ende zu bereiten. Während die Vakzine von BioNTech, Moderna und AstraZeneca bereits seit einigen Monaten angewendet werden, erhielt zuletzt auch der Impfstoff von Johnson & Johnson eine Zulassung der EU-Kommission, nachdem die Arzneimittelbehörde EMA das Mittel zuvor empfohlen hatte. Im Herstellungsland USA wurde der Impfstoff bereits Ende Februar zugelassen.

Sobald innerhalb der Bevölkerung eine weitreichende Immunisierung herrscht, kann auch das öffentliche Leben wieder hochgefahren werden, was langfristig zu einer breiten Erholung der Wirtschaft beitragen soll. Laut Jonathan Garner von der US-amerikanischen Großbank Morgan Stanley könnten vom baldigen Wirtschaftsaufschwung vor allem die asiatisch-pazifischen Märkte profitieren. Wie der Analyst in der "CNBC"-Sendung "Squawk Box Asia" erklärte, können besonders Australien, Indien und Singapur mit einer signifikanten Wachstumsdynamik punkten.

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Australiens Wirtschaftswachstum begünstigt Rohstoff- und Bankensektor

Auf dem Roten Kontinent könnten vor allem der Rohstoff- und der Bankensektor von einer wirtschaftlichen Erholung profitieren, wie der Experte ausführt. "Der Rohstoffsektor gehört schon seit einiger Zeit zu unseren bevorzugten Sektoren", so Garner. "Aber wir haben das Schlimmste der Bewertungsanpassung bei den Banken bereits hinter uns." Beide Branchen standen vor allem zu Beginn der Krise unter Druck. Auch habe sich die australische Wirtschaft seit dem Corona-Crash im März 2020 bereits deutlich erholt, was sicherlich auch damit zusammenhänge, dass das Land die Krise vergleichsweise gut gemeistert habe. Zwar sank das Bruttoinlandsprodukt 2020 um 1,1 Prozent, im letzten Quartal des vergangenen Jahres konnte das Land aber einen Wirtschaftszuwachs von 3,1 Prozent verzeichnen, wie aus einer Veröffentlichung des Australian Bureau of Statistics, dem australischen Statistikamt, hervorgeht. Laut "CNBC" stehen die Zeichen gut, dass sich die australische Wirtschaft im laufenden Jahr weiter erholt, was nicht zuletzt an massiven monetären und fiskalischen Stimuli liege.

Impfkampagne und Budgetplanung helfen Indien wieder auf die Beine

Hohes Potenzial sieht Garner außerdem auf dem indischen Markt. Zwar wurde das Land hart von der Pandemie getroffen und weist laut Daten der Johns Hopkins University mit mehr als 11 Millionen Fällen die zweithöchste Anzahl von Corona-Erkrankungen aus, seit Oktober seien aber die Todesfälle deutlich zurückgegangen, wie Garner argumentiert. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die indische Regierung ihre Impfkampagne weiter vorantreiben konnte, erklärt Garner, der auch lobende Worte für das Pandemiemanagement des südasiatischen Landes findet. Gerade im Vergleich zu einigen lateinamerikanischen Ländern oder dem Nahen Osten habe sich Indien beweisen können. Im Februar kündigte Nirmala Sitharaman, die Finanzministerin des Landes, außerdem an, die Ausgaben für das Gesundheitswesen auf umgerechnet 30 Milliarden US-Dollar verdoppeln zu wollen, wie "CNBC" berichtet. Mit einem umfassenden Budgetplan will die Regierung die Wirtschaft des Landes wieder auf den richtigen Weg bringen. Auch stehe im Raum, dass die Regierung sich verpflichtet, staatseigene Vermögenswerte zu privatisieren. Laut der Ratingagentur S&P Global Ratings könnte Indien seine Wirtschaftsleistung 2022 um zehn Prozent steigern. Damit sei das Land auf dem besten Weg sei, sich von den Folgen der Pandemie zu erholen. "In Bezug auf das BIP-Wachstum und die Art von Ländern, von denen wir erwarten, dass sie den stärksten V-förmigen Aufschwung zeigen werden, ist Indien ganz vorne mit dabei", bestätigt auch Garner.

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Singapur profitiert von freundlicher Marktstimmung

Auch Singapur habe die Corona-Pandemie im weltweiten Vergleich gut gemeistert, so der Analyst weiter. Der Insel- und Stadtstaat, der als globales Finanzzentrum gilt, kann es sich außerdem zunutze machen, wenn auch andere Länder ihre Volkswirtschaften wieder öffnen. Sofern deren Programme zum wirtschaftlichen Aufschwung umfassende Hilfszahlungen beinhalten und damit die Produktion wieder deutlich angekurbelt wird, sei dies langfristig auch für Singapur von Vorteil. Auch ein Anstieg des Ölpreises komme dem Land zugute, glaubt Garner, da Singapur ein Nettoimporteur des Rohstoffs ist. Eine wachsende Nachfrage nach Rohöl, etwa durch ein vermehrtes internationales Reiseangebot, könnte damit auch den Ölpreis antreiben. "Der Energiesektor beginnt weltweit recht gut zu performen", befindet auch Garner. Bei positiven Entwicklungen in diesen Beriechen könne also die Wirtschaft Singapurs wachsen und damit auch der lokale Aktienmarkt gestärkt werden.

Redaktion finanzen.net

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