Amazon-Aktie legt kräftig zu: Amazon setzt mehr um als erwartet
Der Online-Gigant Amazon hat nach dem Börsenschluss an den US-Märkten Anlegern einen Blick die Quartalsbilanz gewährt.
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Der weltgrößte Online-Händler Amazon hat den Umsatz im zweiten Quartal trotz hoher Inflation und Rezessionssorgen deutlich gesteigert. Die Erlöse legten im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 121,2 Milliarden Dollar zu, wie der Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Betriebsgewinn sank zwar von 7,7 Milliarden auf 3,3 Milliarden Dollar, übertraf aber die Erwartungen der Experten. Unter dem Strich verbuchte Amazon einen Nettoverlust von 2,0 Milliarden Dollar. Der Grund war aber, dass eine Beteiligung am Elektroautobauer Rivian Automotive um 3,9 Milliarden Dollar abgewertet wurde.
Trotz anhaltenden Inflationsdrucks bei Benzin, Energie und Transport mache Amazon Fortschritte bei der Kostenkontrolle, sagte Vorstandschef Andy Jassy. So sei insbesondere die Produktivität im Lager- und Liefernetzwerk verbessert worden. Dennoch nahmen die Betriebsausgaben gegenüber dem Vorjahreswert um rund 12 Prozent auf 117,9 Milliarden Dollar zu. Am Finanzmarkt kamen die Zahlen trotzdem gut an, die Aktie stieg nachbörslich um über zehn Prozent. Besonders der Ausblick auf das laufende Quartal erfreute die Anleger. Amazon erwartet Erlöse zwischen 125 Milliarden und 130 Milliarden Dollar.
Auch wenn der von der Pandemie beflügelte Shopping-Boom im Internet zu Ende ist, erhöhten Amazons Abo-Dienste die Umsätze um zehn Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar. Trotz Preiserhöhungen gelang es Amazon, neue Kunden für seinen Prime-Service mit kostenlosem Versand und Streaming-Diensten anzulocken, die in der Regel deutlich mehr Geld auf der E-Commerce-Plattform ausgeben als andere Nutzer.
Am Finanzmarkt kam der Quartalsbericht gut an, die Aktie stieg nachbörslich zeitweise um mehr als zwölf Prozent. Besonders der Geschäftsausblick auf das laufende Vierteljahr erfreute die Anleger. Amazon stellte ein Umsatzwachstum von bis zu 17 Prozent auf 125 Milliarden bis 130 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit einer Prognose von 127 Milliarden Dollar gerechnet.
Unter dem Strich verbuchte Amazon in den drei Monaten bis Ende Juni einen Nettoverlust von 2,0 Milliarden Dollar. Der Grund war aber, dass eine Beteiligung am Elektroautobauer Rivian um 3,9 Milliarden Dollar abgewertet wurde. Das Unternehmen geriet im allgemeinen Abwärtstrend der Tech-Werte heftig an der Börse unter Druck und hatte Amazon bereits im vorherigen Quartal eine 7,6 Milliarden Dollar schwere bilanzielle Wertkorrektur und rote Zahlen eingebrockt.
Trotz anhaltenden Inflationsdrucks bei Benzin, Energie und Transport mache Amazon Fortschritte bei der Kostenkontrolle, erklärte Vorstandschef Andy Jassy. So sei insbesondere die Produktivität im Lager- und Liefernetzwerk verbessert worden. Letztlich kletterten die Betriebsausgaben gegenüber dem Vorjahreswert um rund zwölf Prozent auf 117,9 Milliarden Dollar. Damit fiel die Zunahme zwar höher als beim Umsatz aus, aber geringer als von Finanzexperten befürchtet.
Das für Amazon wegen seiner hohen Profitmargen äußerst wichtige Cloud-Geschäft mit Speicherplatz und Anwendungen im Internet florierte weiter. Das Flaggschiff Amazon Web Services steigerte die Erlöse um knapp ein Drittel auf 19,7 Milliarden Dollar. Der Betriebsgewinn der Cloud-Plattform nahm um rund 32 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar zu. Amazons immer wichtigeres Online-Werbegeschäft erhöhte die Erlöse um 18 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar.
JPMorgan hebt Ziel für Amazon auf 185 Dollar - "Overweight"
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Amazon von 175 auf 185 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Die Aktien bleibe sein "Top Pick" schrieb Analyst Douglas Anmuth in einer am Freitag vorliegenden Studie nach den vorgelegten starken Quartalszahlen des weltgrößten Internethändlers. Trotz eines möglichen gesamtwirtschaftlichen Drucks sei er zuversichtlich, dass Amazon sein Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte weiter beschleunigen werde. Dafür verwies er unter anderem auf die günstigere Vergleichsbasis aus dem Vorjahr.
Credit Suisse belässt Amazon auf 'Outperform' - Ziel 170 Dollar
Die Schweizer Bank Credit Suisse hat die Einstufung für Amazon nach Quartalszahlen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 170 US-Dollar belassen. Der weltgrößte Internethändler beginne, seine erhöhten Kapazitäten zu nutzen, und auch das Dienstleistungsniveau sei gestiegen, schrieb Analyst Stephen Ju in einer am Freitag vorliegenden Studie. Er verwies dabei auf die verbesserte Kostenstruktur und die Investitionen in das Cloud-Computing-Angebot AWS. Sein Kursziel habe er beibehalten, da er seine kurz- und mittelfristigen Gewinnschätzungen in US-Dollar vergleichsweise unverändert beibehalten habe.
Amazon begeistert Anleger
Mit Begeisterung haben Anleger am Freitag den Quartalsbericht von Amazon aufgenommen. Der Aktienkurs reagierte an der NASDAQ mit einem prozentual zweistelligen Gewinn, zum Handelsende waren es 10,36 Prozent auf 134,95 US-Dollar. Damit lagen die Papiere unangefochten auf Rang eins im festen Technologie-Auswahlindex NASDAQ 100.
"Amazon hat genau den Quartalsbericht abgeliefert, den die Optimisten haben wollten", schrieb Analyst Brad Erickson von der Bank RBC. Die Konjunktur habe sich auf die Einnahmen kaum ausgewirkt, Wertberichtigungen auf Lagerbestände seien nicht in Sicht und der "Übergang vom Investieren hin zum Einfahren der Ernte gelingt besser als befürchtet". Erickson schraubte das Kursziel für die Aktie um 31 auf 175 Dollar nach oben und prognostiziert somit fast 30 Prozent Aufwärtspotenzial.
Analyst Lee Horowitz von der Deutschen Bank nannte Amazon gar einen "Hafen im konjunkturellen Sturm". Das Unternehmen habe die Investoren davon überzeugt, dass der Gegenwind von hohen Investitionen bei gleichzeitig steigenden Kosten wieder nachlasse. Und das in einer Phase, in der die Ergebnisse in der Tech-Welt sehr stark schwankten. Der Experte prognostiziert, dass sich der operative Gewinn von Amazon in den kommenden zwei Jahren jeweils nahezu verdoppelt.
Auch die Amazon-Aktie war von dem starken Rücksetzer an den weltweiten Börsen nicht verschont geblieben. Hatte der Kurs im November vergangenen Jahres ein Rekordhoch knapp unter 190 Dollar nur haarscharf verpasst, so lag er sechs Monate später nur noch knapp über 100 Dollar, ein Verlust von fast der Hälfte. Von diesem Tief haben sich die Papiere mittlerweile um fast 35 Prozent erholt.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Jonathan Weiss / Shutterstock.com
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Analysen zu Amazon
Datum | Rating | Analyst | |
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16.12.2024 | Amazon Buy | UBS AG | |
16.12.2024 | Amazon Buy | Jefferies & Company Inc. | |
05.12.2024 | Amazon Kaufen | DZ BANK | |
20.11.2024 | Amazon Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
01.11.2024 | Amazon Kaufen | DZ BANK |
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16.12.2024 | Amazon Buy | UBS AG | |
16.12.2024 | Amazon Buy | Jefferies & Company Inc. | |
05.12.2024 | Amazon Kaufen | DZ BANK | |
20.11.2024 | Amazon Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
01.11.2024 | Amazon Kaufen | DZ BANK |
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26.09.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
30.07.2018 | Amazon neutral | JMP Securities LLC | |
13.06.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
02.05.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
02.02.2018 | Amazon neutral | JMP Securities LLC |
Datum | Rating | Analyst | |
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11.04.2017 | Whole Foods Market Sell | Standpoint Research | |
23.03.2017 | Whole Foods Market Sell | UBS AG | |
14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
04.02.2009 | Amazon.com sell | Stanford Financial Group, Inc. | |
26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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