MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Das Zurückrudern von US-Präsident Donald Trump bei seinen Entlassungs-Tiraden gegen Fed-Chef Jerome Powell stützte die Anleihen. Die Renditen sanken zunächst stark, erholten sich dann aber wieder. Die Zehnjahresrendite sank auf 4,39 von 4,40 Prozent.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Mi, 17:04 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1340 +0,1% 1,1324 1,1352 +9,8%
EUR/JPY 161,9690 -0,1% 162,1010 161,9065 -0,6%
EUR/CHF 0,9395 -0,0% 0,9396 0,9394 +0,1%
EUR/GBP 0,8545 +0,0% 0,8542 0,8551 +3,4%
USD/JPY 142,8445 -0,2% 143,1645 142,6220 -9,5%
GBP/USD 1,3271 +0,1% 1,3259 1,3277 +6,2%
USD/CNY 7,1991 +0,1% 7,1945 7,1974 -0,2%
USD/CNH 7,2977 +0,1% 7,2871 7,2857 -0,3%
AUS/USD 0,6355 -0,1% 0,6364 0,6405 +2,9%
Bitcoin/USD 92.602,95 -1,0% 93.509,55 92.800,05 -0,7%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar beschleunigte seine Erholung mit den Hoffnungen auf eine Deeskalation im US-chinesischen Zollstreit, insbesondere aber mit der Kehrtwende von Donald Trump bei seinen Entlassungsplänen von Fed-Chef Powell. Der Dollarindex stieg um weitere 0,9 Prozent. Am Montag hatte er ein Dreijahrestief markiert. Der Euro kostete zuletzt 1,1323 Dollar.
++++ ROHSTOFFE +++++
ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 62,39 62,31 +0,1% 0,08 +1,6%
Brent/ICE 66,2 66,14 +0,1% 0,06 -10,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise sanken stark um 2,6 Prozent. Dabei bremste neben dem festeren Dollar, dass die wöchentlichen US-Ölvorräte bereits die vierte Woche in Folge gestiegen waren. Hinzu kamen Spekulationen über ein Öl-Überangebot, weil laut einem Reuters-Bericht das Opec+ -Mitglied Kasachstan seinen nationalen Interessen Vorrang vor den Produktionszielen der Gruppe einräumen will.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 3.324,13 3.288,25 +1,1% 35,88 +28,9%
Silber (Spot) 29,45 29,65 -0,7% -0,20 +2,4%
Platin (Spot) 857,15 863,22 -0,7% -6,07 -3,2%
Kupfer 4,84 4,84 -0,2% -0,01 +19,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Gold war mit der fortgesetzten Erholung bei den Risikopapieren und insbesondere mit Blick auf den Trump-Rückzieher bei Fed-Chef Powell als sicherer Hafen erneut nicht gesucht. Tatsächlich verzeichnete es phasenweise das größte Tagesminus seit rund 12 Jahren. Die Feinunze verbilligte sich um 2,6 Prozent oder 87 Dollar auf 3.295 Dollar je Feinunze. Teilnehmer sprachen auch von Gewinnmitnahmen, nachdem das Edelmetall am Vortag erstmals über 3.500 Dollar geklettert war.
+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++
ATOMSTREIT IRAN / USA
Die US-Regierung sei bereit, dem Iran ein ziviles Atomprogramm zu erlauben, das sich ausschließlich auf importierten Kernbrennstoff stütze, sagte Außenminister Marco Rubio und skizzierte damit einen möglichen Kompromiss mit Teheran, um das Land am Bau von Atomwaffen zu hindern. Rubios Äußerungen, die Anfang der Woche in einem Podcast mit The Free Press zu hören waren, geben einen Einblick in die Haltung der Trump-Regierung seit Beginn der Nukleargespräche mit Teheran hinter verschlossenen Türen Anfang des Monats.
EU - Geldpolitik
Die EZB steht kurz davor, die Inflation wieder auf ihr Zielniveau zu bringen, und der Leitzins dürfte in diesem Jahr weiter gesenkt werden. Diese Ansicht vertritt der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau. Er sagte, die jüngste Verlangsamung des Lohnwachstums zeige, dass in der Eurozone "kein Inflationsrisiko" bestehe.
FED
Die Fed sollte nach Einschätzung von Beth Hammack, Präsidentin der Federal Reserve Bank of Cleveland, den Bilanzabbau fortsetzen sollte. Sie verwies auf die potenziellen Kosten, die der Wirtschaft entstehen. Auf einer Konferenz in New York sagte Hammack, sie unterstütze zwar die Entscheidung der Fed vom März, das Tempo ihrer Bilanzstraffung zu verlangsamen, aber sie glaube, dass die Zentralbank den Prozess nun länger fortsetzen solle, bis ihre Bestände an Vermögenswerten das richtige Volumen erreicht hätten.
AUTO-ABSATZ EUROPA
Der europäische Automarkt hat im März leicht zugelegt. Wie die Herstellervereinigung Acea mitteilte, stiegen die Pkw-Neuzulassungen in der EU, der Freihandelszone Efta und Großbritannien um 2,8 Prozent auf 1,42 Millionen. Das reichte aber nicht, um das Ruder im ersten Quartal herumzureißen: Für die ersten drei Monate des Jahres stand ein Minus von 0,4 Prozent auf 3,38 Millionen Autos zu Buche.
USA - Handelspolitik
Laut der Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, wird es "keine einseitige Senkung der Zölle gegen China" geben. "Der Präsident hat deutlich gemacht, dass China eine Vereinbarung mit den Vereinigten Staaten von Amerika treffen muss, und wir sind optimistisch, dass dies geschehen wird." Sie fügte hinzu, dass "wir auf jeden Fall eine Senkung der Zölle und von nicht-monetären Zollschranken von China sehen müssen".
ESSILORLUXOTTICA
ist trotz des schwierigen Umfelds gut ins Jahr gestartet. Der Umsatz stieg im ersten Quartal währungsbereinigt um 7,3 Prozent auf 6,85 Milliarden Euro. Analysten hatten im Konsens mit 6,92 Milliarden Euro gerechnet. Das Unternehmen kündigte Maßnahmen an, um die Auswirkungen der US-Zölle zu minimieren.
ROCHE
Im ersten Quartal 2025 kletterte der Umsatz um 6 Prozent zu konstanten Währungskursen auf 15,4 Milliarden Schweizer Franken. Die starke Nachfrage nach Medikamenten und Diagnostika habe die Einbußen durch den Wegfall des Patentschutzes unter anderem für Avastin sowie den Einfluss der jüngsten Gesundheitsreformen in China mehr als ausgleichen können. Der Umsatz in der Division Pharma stieg um 8 Prozent auf 11,9 Milliarden Franken. Für das laufende Jahr rechnet Roche unverändert mit einer Zunahme der Konzernumsätze im mittleren einstelligen Bereich. Für den Kerngewinn je Aktie wird ein im hohen einstelligen Bereich liegendes Wachstum angestrebt und die Dividende soll in Schweizer Franken erneut gesteigert werden.
IBM
hat mit den Zahlen für das erste Quartal die Erwartungen übertroffen. Der bereinigte Gewinn pro Aktie erreichte 1,60 (Vorjahr: 1,68) Dollar. Analysten hatten mit 1,42 Dollar gerechnet. Insgesamt verdiente "Big Blue" im Quartal netto 1,05 Milliarden Dollar. Der Quartalsumsatz legte um 1 Prozent zu auf 14,54 Milliarden Dollar und übertraf die Konsensschätzung von 14,39 Milliarden ebenfalls. Für das zweite Quartal prognostiziert IBM den Umsatz in einer Spanne, deren Mitte bei 6,6 Milliarden Dollar liegt. Das entspricht zwar einem Rückgang zum Vorjahresquartal um 3 Prozent, übertrifft aber dennoch die Konsensschätzung. An der Prognose für den Umsatz und den freien Cashflow im Jahr 2025 hält IBM fest.
KERING
hat das Jahr mit einem Umsatzrückgang begonnen. Der Umsatz sank im ersten Quartal um 14 Prozent auf 3,88 Milliarden Euro. Analysten hatten im Konsens mit knapp 4 Milliarden etwas mehr erwartet.
TEXAS INSTRUMENTS
hat im ersten Quartal das erste Mal seit sieben Quartalen in seiner Industriesparte wieder ein Wachstum erreicht. Im Konzern erhöhten sich Gewinn und Umsatz überraschend deutlich und auch der Ausblick für das laufende Quartal war stärker als geschätzt. Der Gewinn betrug 1,18 (Vorjahr: 1,11) Milliarden US-Dollar. Der Gewinn je Aktie kletterte auf 1,28 von 1,20 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens mit lediglich 1,07 Dollar gerechnet. Der Gewinn je Anteilsschein beinhaltete aber einen außerordentlichen Gewinn von 5 Cent. Der Umsatz wuchs um 11 Prozent auf 4,07 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten von 3,91 Milliarden Dollar.
TOYOTA MOTOR
plant, weitere 88 Millionen US-Dollar in sein Werk in West Virginia zu investieren, um dort eine Schlüsselkomponente für Hybridfahrzeuge zu montieren. Damit steigen die Gesamtinvestitionen in das US-Werk auf mehr als 2,8 Milliarden Dollar.
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April 24, 2025 01:31 ET (05:31 GMT)