MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Etwas leichter - Die US-Börsen sind von schwindenden Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen gebremst worden. Denn die mit Spannung erwarteten Verbraucherpreise waren im Januar stärker als erwartet gestiegen. Doch nach einem ersten Schrecken erholten sich die Indizes deutlich von den Tagestiefs. Laut Analysten bleibt die Inflation zwar zu hoch, aber die mittelfristigen Inflationserwartungen änderten sich kaum. Kraft Heinz hatte durchwachsene Quartalszahlen vorgelegt und einen enttäuschenden Ausblick gegeben. Der Kurs fiel um 3,2 Prozent. Gute Geschäftszahlen und ein optimistischer Ausblick hievten CVS Health um 14,9 Prozent nach oben. Überzeugt hatten auch die Zahlenausweise von Gilead Sciences (+7,5%) und Edwards Lifesciences (+6,9%). Der Ölkonzern Chevron (-1,6%) hat die Streichung von 15 bis 20 Prozent aller Stellen angekündigt.
USA - ANLEIHEN
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,36 +7,3 4,29 11,9
5 Jahre 4,47 +10,9 4,36 9,4
7 Jahre 4,56 +9,9 4,46 7,6
10 Jahre 4,63 +10,2 4,53 5,9
30 Jahre 4,83 +8,4 4,75 5,3
Anleger setzten auf eine hartnäckig hohe Inflation als Folge der Zölle der US-Regierung, so ein Marktteilnehmer zu den gestiegenen Renditen. Dazu fiel eine Auktion 10-jähriger US-Staatsanleihen schwach aus und untermauerte die geringe Nachfrage nach US-Schuldpapieren mit längerer Laufzeit.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0438 +0,5% 1,0384 1,0351 +0,8%
EUR/JPY 160,78 +0,3% 160,32 160,14 -1,3%
EUR/CHF 0,9510 +0,3% 0,9485 0,9464 +1,4%
EUR/GBP 0,8353 +0,1% 0,8346 0,8346 +0,9%
USD/JPY 154,05 -0,2% 154,38 154,71 -2,1%
GBP/USD 1,2497 +0,4% 1,2444 1,2403 -0,1%
USD/CNH 7,2857 -0,3% 7,3103 7,3190 -0,7%
Bitcoin
BTC/USD 96.504,05 -1,4% 97.858,25 95.446,90 +2,0%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Schwindende Zinssenkungserwartungen und steigende Marktzinsen sorgten zunächst für eine Erholung des Dollar, nachdem der Greenback am Vortag deutlicher nachgegeben hatte. Doch so wie sich Aktien vom Inflationsschreck erholten, gab der Dollar seine Aufschläge wieder preis - der Dollar-Index zeigte sich fast unverändert.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 70,80 71,37 -0,8% -0,57 -0,6%
Brent/ICE 74,54 75,18 -0,9% -0,64 +0,2%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Die Ölpreise zeigten sich schwach (-2,8%). Die Rohöllagerbestände in den USA hatten sich stärker ausgeweitet als erwartet. Damit lieferte der US-Erdölmarkt ein bärisches Preissignal. Zudem teilte Trump mit, der russische Präsident Putin sei zu sofortigen Gesprächen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine bereit. Sollten die Russland-Sanktionen fallen, könnte mehr russisches Öl auf den Markt kommen.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.916,30 2.903,98 +0,4% +12,32 +11,1%
Silber (Spot) 32,35 32,23 +0,4% +0,12 +12,0%
Platin (Spot) 1.000,25 993,70 +0,7% +6,55 +10,3%
Kupfer-Future 4,74 4,70 +0,7% +0,03 +17,7%
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Die gestiegenen Renditen hatten den Goldpreis nur vorübergehend belastet. Die Feinunze tendierte zuletzt sogar knapp im Plus (+0,1%). Das Edelmetall dürfte von seinem Ruf als sicherer Hafen in Krisenzeiten gestützt werden, vermuteten Marktbeobachter.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
UKRAINE-KRIEG
US-Präsident Trump hat nach eigenen Angaben ein "langes und sehr produktives Telefongespräch" mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geführt. Trump schrieb auf Truth Social, Putin und er hätten vereinbart, die Länder des jeweils anderen zu besuchen und sofortige Gespräche zur Beendigung des Krieges in der Ukraine aufzunehmen. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte in Brüssel, die Aussicht auf eine Rückkehr der Ukraine zu den Grenzen von vor 2014 sei ein "unrealistisches Ziel".
COMMERZBANK
hat sich neue Mittelfristziele verordnet. Die Bank will die Eigenkapitalrendite bis 2028 auf 15 Prozent von 9,2 Prozent 2024 steigern. Der Nettogewinn soll bis dahin auf 4,2 Milliarden Euro von zuletzt 2,7 Milliarden Euro zulegen. Die Commerzbank plant eine Senkung der Kosten - inklusive Stellenabbau - sowie ein stetiges Ertragswachstum. Zudem hat die Bank ihre erst im September nachgebesserten Ziele für 2027 erhöht. Die Bank setzt unter anderem auf den Ausbau des Wealth- und Asset-Managements sowie eine höhere Kundendurchdringung und Kapitaleffizienz im Firmenkundensegment. Die Erträge sollen bis 2028 im Jahr um 4 Prozent zulegen, getragen vom Provisionsüberschuss. Für das vierte Quartal wurden folgende Eckdaten bekannt gegeben (n Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro, Rendite in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):
. BERICHTET
4 QUARTAL* 4Q24 ggVj 4Q23
Erträge 2.956 +23% 2.409
Zinsüberschuss 2.080 -2% 2.126
Provisionsüberschuss 945 +18% 798
Risikovorsorge 214 -15% 252
Verwaltungsaufwand 1.693 +9% 1.557
Operatives Ergebnis 996 +84% 542
Eigenkapitalrendite (RoTE) 10,1 -- 5,2
Ergebnis vor Steuern 996 +85% 537
Ergebnis nach Steuern/Dritten 750 +90% 395
COMMERZBANK
will die Aktionäre noch stärker als bisher am Gewinn beteiligen. Wie die Bank im Rahmen ihrer neuen Strategie mitteilte, strebt sie für die Jahre 2026 bis 2028 eine Ausschüttungsquote von 100 Prozent des Nettoergebnisses nach AT-Kuponzahlungen an. Für 2024 soll die Ausschüttungsquote 71 Prozent betragen, wie die Bank bereits Ende Januar mitgeteilt hatte.
SIEMENS ENERGY
baut etwa 60 bis 100 Stellen in der Türkei und weitere 130 in Spanien ab. Siemens Energy ist bemüht, die Kosten bei seinem verlustbringenden Windturbinengeschäft Siemens Gamesa zu senken. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte, der Stellenabbau in Spanien und in der Türkei erfolge vor möglichen weiteren Kürzungen, die in die Tausende gehen könnten und über die noch verhandelt werde.
THYSSENKRUPP
hat im Auftaktquartal 2023/24 bei weniger Umsatz operativ deutlich mehr verdient. Der Ruhrkonzern rechnet in nahezu allen Geschäftsfeldern mit weniger Nachfrage als bisher und kappte deshalb für das bis Ende September laufende Gesamtjahr seine Wachstumsprognose. Beim Free Cashflow wird nach Anzahlungen für eine Auftragserweiterung im Marineschiffbau dafür anders als bisher mit einem positiven Wert gerechnet. Für das erste Quartal wurden folgende Eckdaten bekannt gegeben (in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):
. BERICHTET PROG PROG
1. QUARTAL 1Q24/25 ggVj 1Q24/25 ggVj 1Q23/24
Auftragseingang 12.481 +57% -- -- 7.973
Umsatz 7.831 -4% 8.349 +2% 8.181
EBIT bereinigt 191 +127% 75 -11% 84
EBIT-Marge bereinigt 2,4 -- 0,9 -- 1,0
Ergebnis nach Steuern/Dritten -51 -- 37 -- -314
Ergebnis je Aktie -0,08 -- 0,06 -- -0,50
Free Cashflow vor M&A -21 -- -228 -- -531
VW
Volkswagen und Audi erwägen, einzelne Verbrennermodelle in Europa länger laufen zu lassen. Das berichten mehrere Insider dem Handelsblatt und verweisen auf die anstehende Investitionsplanungsrunde bei VW, die in den kommenden Wochen stattfinden soll und eine Entscheidung in dieser Frage herbeiführen könnte.
HELLOFRESH
Beim Kochboxenversender drohen Sparmaßnahmen und personelle Einschnitte. Der größte Hellofresh-Aktionär, die Investmentfirma Active Ownership Capital (AOC) aus Luxemburg, drängt laut einer Investorenpräsentation, die der Wirtschaftswoche vorliegt, auf zum Teil drastische Maßnahmen.
FRAPORT
hat im Januar in Frankfurt mit 3,9 Millionen Passagieren 3,1 Prozent weniger Fluggäste befördert als im Vorjahr. Als Grund nannte Fraport Angebotskürzungen der Lufthansa-Gruppe, während die Gruppe der anderen Airlines Zugewinne erzielte. Das Cargo-Volumen sank im Berichtsmonat um 3,9 Prozent auf 148.321 Tonnen. Die Zahl der Flugbewegungen war mit minus 0,4 Prozent fast stabil bei 30.938 Starts und Landungen.
SCHOTT PHARMA
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February 13, 2025 01:35 ET (06:35 GMT)