MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
+++++ TAGESTHEMA +++++
SAP dürfte im ersten Quartal nahtlos an seine gute Entwicklung aus den Vorquartalen mit einem starken Cloud-Wachstum angeknüpft haben. Der Walldorfer Software-Konzern, der seine Ergebnisse am Dienstag kurz nach US-Börsenschluss um 22:00 Uhr vorlegen wird, hat sich bisher weitgehend immun gegenüber dem trüben Wirtschaftsumfeld gezeigt, denn in den IT-Abteilungen der Kunden steht die Cloud-Migration weit oben. Doch mit der von Donald Trump angezettelten Unsicherheit auf den Weltmärkten liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Ausblick für das laufende Jahr. Analysten gehen davon aus, dass SAP an seinen Zielen festhält. Die Citigroup erwartet aber einen "wachsamen" Tonfall. Der Fokus liege auf Aussagen zum Kundenverhalten angesichts des aktuellen Umfelds.
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das erste Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, nach IFRS):
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PROG PROG PROG
1. QUARTAL 2025 1Q25 ggVj Zahl 1Q24
Operative Marge 24,6 -- 19 19,1
Umsatzerlöse 9.104 +13% 18 8.041
Cloud- und Softwareerlöse 7.995 +15% 16 6.960
Softwarelizenzen 155 -24% 16 203
Softwaresupport 2.772 -2% 16 2.829
Clouderlöse 5.063 +29% 16 3.928
Operatives Ergebnis 2.221 +45% 18 1.533
Ergebnis nach Steuern 1.507 +60% 16 944
Ergebnis je Aktie 1,29 +59% 12 0,81
Current Cloud Backlog 18.336 +29% 8 14.179
Free Cashflow 2.533 +1,7% 13 2.492
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
12:30 US/3M Co, Ergebnis 1Q
12:30 US/GE Aerospace, Ergebnis 1Q
13:00 US/Verizon Communications Inc, Ergebnis 1Q
13:30 US/Lockheed Martin Corp, Ergebnis 1Q
22:05 US/Tesla Inc, Ergebnis 1Q
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Airbus (regulär) 2,00 EUR
Airbus (Sonderdiv.) 1,00 EUR
Beiersdorf 1,00 EUR
Unicredit 1,48 EUR
Vinci 3,70 EUR
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
Keine relevanten Konjunkturdaten angekündigt.
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell:
Index zuletzt +/- %
DAX Futures 21.195,00 -0,8%
Nikkei-225 (Tokio) 34.253,09 -0,1%
Hang-Seng (Hongk.) 21.445,67 +0,2%
Schanghai-Comp. 3.304,29 +0,4%
Vortag:
DAX 21.205,86 -0,5% (17.4.)
DAX-Future 21.368,00 -0,5% (17.4.)
XDAX 21.200,70 -0,0% (17.4.)
MDAX 27.148,42 -0,3% (17.4.)
TecDAX 3.412,85 -1,2% (17.4.)
SDAX 15.107,91 -0,2% (17.4.)
Euro-Stoxx-50 4.935,34 -0,6% (17.4.)
Stoxx-50 4.233,13 -0,3% (17.4.)
Dow-Jones 38.170,41 -2,5% (21.4.)
S&P-500 5.158,20 -2,4% (21.4.)
Nasdaq Composite 15.870,90 -2,6% (21.4.)
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Europas Börsen dürften nach der langen Osterpause mit Abschlägen in den Handel am Dienstag starten. Belastend wirken die andauernden Attacken von US-Präsident Donald Trump auf den Präsidenten der US-Notenbank. An den Märkten wird befürchtet, dass Trump Powell entlassen könnte. Die US-Notenbank unter Powell gilt an den Börsen als einer der wichtigsten Stabilitätsanker. An den Devisenmärkten reagiert der Dollar mit Schwäche auf die Attacken. Auch US-Treasurys werden verkauft. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen zieht auf 4,41 Prozent an. Gold ist in dem Umfeld als sicherer Hafen gesucht. Das Edelmetall notiert am Morgen nur knapp unter 3.500 Dollar die Feinunze. Dennoch kann von Panik keine Rede sein - die Börsen in Asien halten sich vergleichsweise gut und auch in Europa deutet sich kein Abverkauf an. Hauptbelastungsfaktor bleibt der schwelende Handelskrieg.
Rückblick: Leichter haben sich Europas Börsen in das lange Osterwochenende verabschiedet. Der Handel habe Zeichen vorösterlicher Ruhe gezeigt, sagten Marktteilnehmer. Denn mit dem kleinen Verfalltag an den Terminbörsen und der EZB-Zinssenkung um 25 Basispunkte hätten die Märkte genug zu tun gehabt. Die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell bremsten weiter die US-Märkte. Stützend wirkten aber Meldungen aus der Nacht über Fortschritte bei den Handelsgesprächen zwischen Japan und den USA. Bei ABB ging es nach Zahlenausweis 1,4 Prozent höher. Der Schweizer Automatisierungskonzern hat im ersten Quartal bei leichtem Umsatzzuwachs operativ und unter dem Strich prozentual zweistellige Gewinnzuwächse erzielt und die Margen verbessert. Die Aktie des Luxusgüterkonzerns Hermes verlor dagegen 3,2 Prozent. Die Analysten der Citi stuften das erste Quartal als solide ein, doch die teils hohen Erwartungen konnten nicht erfüllt werden. Die britische Supermarktkette Sainsburys zeigte sich in guter Verfassung, die Aktien legten in London um 3,6 Prozent zu. Der Gewinn (EBIT) konnte um 15 Prozent gesteigert werden.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas leichter - Siemens Energy (+10,5%) haussierten nach überraschend starken Geschäftszahlen und einer erhöhten Prognose. Bei Evotec ging es 9,9 Prozent höher. Laut den RBC-Analysten lag hier der Gewinn (EBITDA) um 27 Prozent deutlich über Konsens. Secunet Security verbesserten sich um 5,6 Prozent. Der Spezialist für Internet-Sicherheit meldete die Rückkehr in die Gewinnzone und bestätigte die Jahresprognose. Auf der Verliererseite schlossen im DAX FMC mit 5,8 Prozent Minus. Die Branche wurde aus den USA von einem Kurseinbruch bei Unitedhealth nach deren Prognosesenkung belastet. Auch Qiagen (-1,9%) und Sartorius (-2,3%) gaben nach. Bei Airbus ging es um 2,8 Prozent tiefer nach einer Kurszielsenkung durch Morgan Stanley. Die Analysten sehen das neue Ziel bei 187 nach 205 Euro, bekräftigten aber das "Overweight".
XETRA-NACHBÖRSE
Vor dem langen Osterwochenende ist der nachbörsliche Handel sehr ruhig verlaufen. Von der Wall Street kamen am Gründonnerstag keine Impulse, und auch sonst war die Nachrichtenlage sehr dünn. Auffällige Bewegungen in Einzelwerten wurden nicht beobachtet.
USA - AKTIEN
Sehr schwach - Neuerliche Verbalattacken des US-Präsidenten gegen den Chef der Federal Reserve lasteten auf den Aktienkursen. Ein Belastungsfaktor waren Warnungen Chinas an andere Länder, sich nicht mit den USA auf Handelsabkommen einzulassen, die Chinas Interessen schaden könnten. Tesla verbilligten sich vor der für den späten Dienstag angekündigten Zahlenvorlage um 5,7 Prozent. Der Hersteller von Elektrofahrzeugen hatte zuletzt einen deutlichen Absatzrückgang verzeichnet. Nvidia (-4,5%) wurden weiter von den Exportbeschränkungen für seine Chips nach China belastet. Auf Unitedhealth (-6,4%) lastete erneut der schwache Ausblick, den der Krankenversicherer am Donnerstag vorgelegt hatte. Netflix stiegen um 1,5 Prozent. Das Unternehmen hatte nach Börsenschluss am Donnerstag unerwartet gute Gewinn- und Umsatzzahlen gemeldet.
Am Donnerstag hatten die Börsen kaum verändert geschlossen. Ermutigende Nachrichten zum Zollstreit stützten nur leicht. Konjunkturdaten zeigten Licht und Schatten. Der Philadelphia-Fed-Index ist im April massiv und stärker als erwartet gefallen. Derweil beantragten in der vergangenen Woche weniger Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe als prognostiziert, was von einer unveränder guten Beschäftigungslage zeugt. Die Zahl der in Angriff genommenen Bauvorhaben ging im März überraschend deutlich zurück, dafür stieg die Zahl der Baugenehmigungen wider Erwarten. Die positiven Geschäftszahlen und der optimistische Ausblick von Taiwan Semiconductor Manufacturing stützten den US-Sektor nicht. Nvidia fielen um rund 3, Advanced Micro Devices um 1 und Broadcom um gut 2 Prozent. Unitedhealth (-22%) hatte nach einem schwachen Jahresauftakt die Jahresziele gesenkt. Derweil hat die Diabetes- und Abnehm-Pille von Eli Lilly (+14,3%) positive Studienergebnisse erzielt. Für Hertz ging es um 44 Prozent aufwärts. Schon am Mittwoch war die Aktie nach dem Einstieg des Hedgefonds Pershing Square von Bill Ackman um über 50 Prozent in die Höhe geschossen.
USA - ANLEIHEN
Die Renditen der US-Anleihen setzten am Montag ihren Anstieg fort, nachdem Präsident Trump seine Drohung vom Donnerstag wiederholt hatte, den Chairman der Federal Reserve, Jerome Powell, zu entlassen. Die Zehnjahresrendite stieg um 8 Basispunkte auf 4,41 Prozent. Am Donnerstag vor der Osterpause hatte sie um 5 Basispunkte auf 4,33 Prozent zugelegt. Powell hatte am Mittwoch mit dem Hinweis auf die inflationstreibende Zollpolitik der US-Regierung die Märkte verschreckt und angedeutet, dass so bald nicht mit Zinssenkungen zu rechnen sei. Das erregte offenbar den Zorn des Präsidenten, der Powell erneut aufforderte, die Zinsen zu senken. Die Zehnjahresrendite stieg um 5 Basispunkte auf 4,33 Prozent.
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April 22, 2025 01:32 ET (05:32 GMT)