MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

06.03.25 07:35 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

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Der EZB-Rat dürfte eine Senkung des Bankeinlagensatzes um weitere 25 Basispunkte auf 2,50 Prozent beschließen und an seiner Methode festhalten, über den weiteren Gang der Geldpolitik auf Basis aktueller Daten und von Sitzung zu Sitzung zu entscheiden. Es dürfte also keine direkten Aussagen zur Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen im Jahresverlauf geben. Trotzdem werden Marktteilnehmer und Analysten genau darauf achten, was EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz zwischen den Zeilen verlautbart, um so Aufschlüsse über den weiteren Gang der Geldpolitik zu gewinnen. Bei der Beschreibung des weiteren Zinskurses dürfte die EZB erneut im Allgemeinen bleiben und mitteilen: "Der EZB-Rat ist entschlossen, dafür zu sorgen, dass sich die Inflation nachhaltig bei seinem mittelfristigen Ziel von 2 Prozent stabilisiert. Er wird bei der Festlegung des angemessenen geldpolitischen Kurses einen von den Daten abhängigen Ansatz verfolgen und von Sitzung zu Sitzung entscheiden." "Der EZB-Rat legt sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest." Von Dow Jones Newswires befragte Analysten rechnen mit knapper Mehrheit damit, dass der Einlagensatz im April und Juni um je 25 Basispunkte auf dann 2,00 Prozent gesenkt wird, wobei eine sehr starke Minderheit den Schlusspunkt des Lockerungszyklus weiterhin bereits bei 2,25 Prozent sieht.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

COMPUGROUP (07:30)

Nachfolgend die Konsensschätzungen für das vierte Quartal (Angaben in den Tabellen in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, nach IFRS):

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PROG PROG PROG

4. QUARTAL 2024 4Q24 ggVj Zahl 4Q23

Umsatz 317 +3% 5 307

EBITDA 53 +52% 5 35

EBITDA bereinigt k.A. -- -- 69

Ergebnis nach Steuern/Dritten 15,9 -- 5 -16

Ergebnis je Aktie, verwässert 0,31 -- 3 -0,30

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Weitere Termine:

07:00 DE/Siltronic AG, ausführliches Jahresergebnis (10:00 Analystenkonferenz)

07:00 DE/Zalando SE, ausführliches Jahresergebnis (09:00 BI-PK; 10:45 Analystenkonferenz)

07:00 DE/Aareal Bank AG, Jahresergebnis (09:00 BI-PK)

07:15 FR/Air France-KLM Group, Jahresergebnis

07:30 DE/Prosiebensat1 Media SE, Jahresergebnis (11:30 BI-PK)

07:30 DE/Dürr AG, vorläufiges Jahresergebnis (10:00 BI-PK; 14:00 Analystenkonferenz)

07:30 DE/GFT Technologies SE, vorläufiges Jahresergebnis

07:30 FR/Bouygues SA, Jahresergebnis

08:00 DE/Deutsche Beteiligungs AG, ausführliches Jahresergebnis

08:00 GB/Reckitt Benckiser Group plc, Jahresergebnis

18:00 FR/Vivendi SE, Jahresergebnis

22:05 US/Hewlett Packard Enterprise Co, Ergebnis 1Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-EU

11:00 Einzelhandelsumsatz Januar

Eurozone

PROGNOSE: +0,1% gg Vm

zuvor: -0,2% gg Vm

-TR

12:00 Türkische Zentralbank, Ergebnis der Sitzung des geldpolitischen Rats

Leitzins

PROGNOSE: k.A.

zuvor: 45,00%

-EU

14:15 EZB, Ergebnis der Ratssitzung und Stabsprojektion

für Wachstum und Inflation in der Eurozone

Einlagensatz

PROGNOSE: 2,50%

zuvor: 2,75%

-US

14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

PROGNOSE: 235.000

zuvor: 242.000

Handelsbilanz Januar

PROGNOSE: -128,7 Mrd USD

zuvor: -98,4 Mrd USD

Produktivität ex Agrar (2. Veröffentlichung) 4Q

annualisiert

PROGNOSE: +1,2% gg Vq

1. Veröff.: +1,2% gg Vq

3. Quartal: +2,3% gg Vq

Lohnstückkosten

PROGNOSE: +3,0% gg Vq

vorläufig: 1. Veröff.: +3,0% gg Vq

zuvor: 3. Quartal: +0,5% gg Vq

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

INDEX Stand +/-

DAX-Future 23.271,00 +0,2%

E-Mini-Future S&P-500 5.847,00 -0,1%

E-Mini-Future Nsdq-100 20.629,00 -0,2%

Nikkei-225 37.701,11 +0,8%

Schanghai-Composite 3.382,07 +1,2%

Hang-Seng-Index 24.293,12 +3,0%

+/- Ticks

Bund -Future 127,35 -50

Mittwoch:

INDEX Schluss +/-

DAX 23.081,03 +3,4%

MDAX 29.763,14 +6,2%

TecDAX 3.834,71 +3,1%

EuroStoxx50 5.489,12 +1,9%

Stoxx50 4.736,63 +0,4%

Dow-Jones 43.006,59 +1,1%

S&P-500-Index 5.842,63 +1,1%

Nasdaq-Comp. 18.552,73 +1,5%

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Europas Börsen dürften nach der Rally vom Vortag wenig verändert in den Handel am Donnerstag starten. Positive Signale kommen aus Washington. US-Präsident Trump hat den drei US-Autoherstellern Ford, General Motors und Stellantis eine einmonatige Ausnahme von den Zöllen gewährt, die er auf Importe aus Mexiko und Kanada verhängt hat. Und laut US-Handelsminister Lutnick wird Washington die Zölle zwar nicht abschaffen, sie aber zu einem gewissen Grad modifizieren. Ob dadurch ein umfassender Handelskrieg abgewendet werden kann, bleibt abzuwarten. Im Handel geht man jedenfalls von einer weiter sehr hohen Volatilität aus. Topthema bleibt der Renditeanstieg an den Anleihemärkten, ausgelöst durch das geplante 500-Milliarden-Euro-Schuldenpaket in Deutschland. Bundesanleihen rentieren am Morgen mit 2,78 Prozent nur knapp unter den jüngsten Hochs, auf das sie von zuvor noch rund 2,50 Prozent nach oben geschossen waren. Das ist der höchste Stand seit Oktober 2023. Die Entwicklung an den Anleihemärkten dürfte auch für die EZB ein Thema sein, denn Ökonomen halten zukünftig strukturell höhere Marktzinsen für möglich.

Rückblick: Sehr fest - Das für Deutschland geplante massives Fiskalpaket, gleichsam vielfach wahrgenommen als Konjunkturpaket, sorgte für eine Hausse auf breiter Front. Am Anleihemarkt knickjten die Kurse darauf ein, die Zinsen stiegen also kräftig, im deutschen Zehnjahresbereich von rund 2,50 auf 2,75 Prozent. Denn eine zunehmende Staatsverschuldung dürfte strukturell höhere Marktzinsen zur Folge haben. Rüstungs- und Infrastrukturunternehmen gelten als größte Profiteure des Investitionspakets. Nachdem Rüstungsaktien zuletzt stark gelaufen waren, führten Infrastrukturtitel die Gewinnerliste an. Der Stoxx-Subindex der Bauwerte (+7,1%) war Tagesgewinner. Heidelberg Materials gewannen 17,5, Hochtief 15,5, Bilfinger 18 Prozent oder Saint-Gobain in Paris knapp 9 Prozent. Im Rüstungssektor verteuerten sich Rheinmetall um 7,2, Hensoldt um 8,9, Renk um 6,8 und in Mailand Leonardo um knapp 4 Prozent. Bankaktien waren mit der Aussicht auf ein höheres Zinsniveau gesucht, weil dieses attraktivere Margen im Kreditgeschäft verspricht. Der Subindex gewann 5,2 Prozent. Deutsche Bank legten um 12,4 und Commerzbank um 11 Prozent zu.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Hausse - Der DAX nahm das Rekordhoch wieder ins Visier. Adidas hinkten der Hausse mit einem Plus von 0,1 Prozent hinterher. Der Sportartikelhersteller hatte ein Betriebsergebnis von 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, was signifikant unter der Marktschätzung von 2,1 Milliarden liegt. Nach ordentlichen Viertquartalszahlen stiegen Bayer um 4,1 Prozent. Die Zahlen von Freenet für das abgelaufene Geschäftsjahr bewegten sich sowohl auf der Umsatz- wie auch der Ergebnisseite im Rahmen der Erwartungen, der Kurs schnellte trotzdem mit dem breiten Markt um 5,9 Prozent nach oben. Ein enttäuschender Ausblick sorgte bei Schaeffler für ein Kursminus von 8,4 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Prosieben zeigten sich wenig verändert von der Nachricht, dass der Medienkonzern mit dem Finanzinvestor General Atlantic über einen möglichen Erwerb von dessen Minderheitsbeteiligungen an Nucom und ParshipMeet verhandelt.

USA - AKTIEN

Fester - Die Hoffnung, dass ein weitreichender Handelskrieg noch verhindert werden kann, sorgte für Käufe. US-Präsident Donald Trump gewährte den drei US-Autoherstellern Ford, General Motors und Stellantis eine einmonatige Ausnahme von den Zöllen, die er gegen Mexiko und Kanada verhängt hatte. Die Bitte um den Aufschub kam von den Chefs der drei US-Konzerne. Ford (+5,8%), General Motors (+7,2%) und Stellantis (+9,2%) legten darauf und nach den jüngsten Rücksetzern kräftig zu. Dazu kamen Aussagen von US-Handelsminister Lutnick, Washington werde die Zölle zwar nicht abschaffen, sie aber zu einem gewissen Grad modifizieren. Schlechte Signale für die US-Konjunktur kamen vom Arbeitsmarkt: Die Beschäftigung in der Privatwirtschaft stieg im Februar schwächer als erwartet.

USA - ANLEIHEN

Trotz eines neuerlichen schwachen Konjunktursignals zeigten sich die Renditen am US-Anleihemarkt wenig verändert. Teilnehmer verwiesen auf den einmonatigen Zoll-Aufschub für die drei US-Autohersteller. Dies habe die Stimmung verbessert, hieß es. Die Blicke seiens ansosnten auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag gerichtet.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

March 06, 2025 01:36 ET (06:36 GMT)