Mobile Payment

Apple Pay als Herausforderer: Nehmen Samsung und PayPal den Kampf an?

24.09.14 11:14 Uhr

Apple Pay als Herausforderer: Nehmen Samsung und PayPal den Kampf an? | finanzen.net

Apple Pay war die Überraschung der Apple-Keynote. Auch Samsung und PayPal wollen auf den Zug aufspringen und im Bereich Mobile Payment zusammenarbeiten. Denn das Thema ist ein riesiger Wachstumsmarkt.

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Bei der Apple-Keynote lag der Fokus der Fans auf der Vorstellung der beiden neuen iPhones und der Smartwatch. Dass Apple mit Apple Pay quasi den Bezahlmarkt revolutionieren will, ging vor diesem Hintergrund beinahe unter. Dabei hat die mobile Bezahlfunktion enormes Potenzial.

Warum Apple Pay den Markt revolutionieren könnte

Der Erfolg scheint vorprogrammiert. Apple hat 800 Millionen iTunes-Nutzer hinter sich stehen. Wenn nur ein Bruchteil dieser auf das neueste iPhone-Modell umsteigt und die Bezahllösung von Apple via Fingerabdrucksensor nutzt, wäre für eBay und dessen Bezahlsystem PayPal bereits ein bedeutender Konkurrent entstanden.

Zwar hat Apple mit Apple Pay das Rad nicht neu erfunden, aber der Konzern könnte mit dem System Nutzergruppen ansprechen, die diese Bezahlart bislang eher mit Skepsis beäugt haben. Denn Apple hat unter Anwendern eine Lobby, die anderen Konzernen fehlt - was der Tech-Riese aus Cupertino anfasst, wird in der Regel zum Erfolg. Was zum Erfolg wird, kann bald zum Standard werden. Hat sich Apple Pay also erst einmal etabliert, dürften viele Nutzer ihre Vorbehalte gegenüber dem System ablegen.

Darüber hinaus hat Apple bereits im Vorfeld Wert darauf gelegt, den Nutzern beim Thema Bezahlen so weit wie möglich entgegen zu kommen und ihre aktuellen Gewohnheiten einzubeziehen. So wurden die großen Kreditkartenunternehmen Visa, MasterCard, und American Express ins Boot geholt. Kreditkarten haben - insbesondere in den USA - eine lange Tradition, die sich bewährt hat, das jahrzehntelange Vertrauen der Kreditkartennutzer wollte man nutzen, nicht enttäuschen. Auch weiterhin zahlen Apple Pay-Nutzer also mit ihrer Kreditkarte, allerdings müssen sie diese dafür nicht mehr aus dem Geldbeutel holen, sondern die Daten der Karte sind in ihrem iPhone hinterlegt. Um den Sicherheitsbedenken der Nutzer Rechnung zu tragen, kommt das Fingerabdrucksystem ins Spiel: Der Fingerabdruck ist einmalig, eine Fälschung nahezu unmöglich. Und den Finger hat man immer dabei, eine Kreditkarte hingegen ist bei Verlust oder Diebstahl weg.

Das System hat also Potenzial. So viel, dass erste Stimmen laut werden, Apple könnte langfristig sogar als eigenständige Bank an den Start gehen.
Denn die Digitalisierung von Geld ist bereits seit geraumer Zeit ein Thema unter den Tech- und Internetfirmen. Bezahlen mit Geldscheinen, die der Käufer erst bei der Bank oder am Automaten in den Geldbeutel hinein und beim Bezahlvorgang schließlich wieder herausnehmen muss, erscheint bereits heute vielen antiquiert. Dem Bereich bargeldloses Bezahlen könnte Apple mit dem Fingerabdrucksensor einen neuen Schub verpassen.

Und das Thema ist ein riesiges Geschäft - auch und insbesondere für die Anbieter mobiler Pay-Methoden. Apple wird an jeder Transaktion, die mit Apple Pay durchgeführt wird, verdienen. Weitgehend unklar ist bislang noch, wer diese Gebühren trägt - die Bank oder der Einzelhändler, bei dem der Kunde mit seinem iPhone bezahlt.

Die Reaktion der Konkurrenz

Die Konkurrenz reagierte mit einer riesigen Werbeanzeige auf Apples neues Bezahlsystem und brachte damit insbesondere Sicherheitsbedenken in den Fokus der potenziellen Neu-Nutzer. Schließlich ist es erst wenige Wochen her, dass ein Nacktfoto-Skandal zahlreiche Prominente in den USA erschüttert hatte, deren iCloud-Accounts von Hackern geknackt wurden.

Sicherheitsbedenken hin oder her - schließlich wurden in der Vergangenheit auch bei PayPal diesbezüglich Vorwürfe laut - ein Stück vom Mobile Payment-Kuchen will man bei der eBay-Tochter natürlich trotzdem haben. Auch Apples Lieblingskonkurrent Samsung will den US-Amerikanern den Markt nicht kampflos überlassen. Wenig überraschend kommt daher der Vorstoß von Samsung: Gemeinsam mit eBays PayPal arbeiten die Asiaten an einer Konkurrenzlösung. Wie es aus Konzernkreisen hieß, plane man im Rahmen einer Partnerschaft eine Zusammenarbeit beim Thema Smartwatches. Diese sollen mit Fingerabdruck-Sensor und einer Bezahllösung ausgestattet werden, wobei man mit PayPal kooperiere.

Was bedeutet die Partnerschaft für eBay und Samsung?

Die Zusammenarbeit macht Sinn und ist für beide Seiten ein Gewinn: Neuesten Zahlen zufolge gibt es weltweit mehr als eine Milliarde Nutzer, die aktiv Android nutzen - das Betriebssystem, mit dem auch Samsung-Geräte laufen. Ein riesiger Pool an potenziellen Nutzern also. Zudem war Samsung im Bereich Smartwatches zwar deutlich schneller auf dem Markt als Konkurrent Apple, der Absatz blieb bislang aber überschaubar. Das könnte sich - angestachelt durch die doch recht hochpreisige Apple Watch - aber möglicherweise schon bald ändern. Samsung braucht allerdings dringend neue Ideen - ein Bezahlsystem auf der Smartwatch, während Apple Pay nur für die neuen iPhone-Modelle konzipiert ist, könnte das Dilemma lösen. Bezahlen mit der Uhr könnte für viele Nutzer noch intuitiver sein, als das Smartphone aus der Tasche zu holen und dem Verkäufer unter die Nase zu halten.

eBay unterdessen zählt mit seinem Bezahlsystem PayPal aktuell 150 Millionen Nutzer weltweit. Und die US-Amerikaner sind von Apples neuestem Streich direkt bedroht, denn mobiles Bezahlen ist einer der größten Wachstumsmärkte der Zukunft. Sollte PayPal das Bezahlsystem auf Android-Geräten werden, könnte man Apple Marktanteile abnehmen. Darüber hinaus ist Samsung insbesondere in den Emerging Markets stark präsent - ein Wachstumsmarkt, auf dem Apple nur langsam Boden gut macht.

Eine Partnerschaft zwischen Samsung und eBay könnte sich daher für beide Unternehmen mehr als lohnen.

Claudia Stephan

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