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Henkel-Aktie im Minus: Henkel wächst organisch deutlich und verbessert Marge geringfügig

11.05.17 13:38 Uhr

Henkel-Aktie im Minus: Henkel wächst organisch deutlich und verbessert Marge geringfügig | finanzen.net

Der Konsumgüterkonzern Henkel ist mit Hilfe von Sun Products bei Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal deutlich zweistellig gewachsen.

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Der im vergangenen Herbst übernommene US-Waschmittelhersteller und günstige Wechselkurse trugen dazu bei, dass der Konzernumsatz um 13,6 Prozent stieg. Doch auch aus eigener Kraft schaffte der Düsseldorfer DAX-Konzern mit 4,0 Prozent ein deutlich stärkeres Wachstum als von Analysten erwartet.

Henkel-Vorstandschef Hans Van Bylen sprach von "einer starken Entwicklung", warnte allerdings vor wachsendem Preiswettbewerb und anziehenden Rohstoffpreisen im Jahresverlauf. Die Aktie rutschte ins Minus.

Das starke Wachstum zum Jahresauftakt ging nicht auf Kosten der Rendite: So steigerte Henkel die operative Marge trotz des renditeschwächeren Geschäfts von Sun um 10 Basispunkte auf 16,9 Prozent. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (EBIT) stieg um 14 Prozent auf 854 Millionen Euro. Nach einer etwas erhöhten Steuerquote blieb je Aktie ein bereinigter Gewinn von 1,41 Euro - ein Plus von 11 Prozent. Analysten hatten ein organisches Wachstum von 3,3 Prozent und ein bereinigtes EBIT von 842 Millionen Euro erwartet.

Stärkstes Segment ist das Klebstoff-Geschäft

Zum Wachstum trugen alle Geschäftsfelder bei, am besten lief es jedoch bei den Klebstoffen. Der Bereich Adhesive Technologies erzielte ein organisches Wachstum von 5,5 Prozent. Hier stieg auch die Marge sehr stark um 0,6 Prozentpunkte auf 18,1 Prozent. Henkel profitierte von der starken Dynamik in den Bereichen Elektronik und Autoindustrie, die sich auch schon in den Zahlen der Beiersdorf-Sparte Tesa gezeigt hatte.

In dem Bereich erweitert Henkel sein Portfolio in Kürze um das US-Unternehmen Darex. Es ist auf Abdichtungen und -beschichtungen für Metallverpackungen spezialisiert, die in der Getränke- oder Kosmetikindustrie zum Einsatz kommen und den Inhalt von Dosen und Flaschen hermetisch abschließen.

Die vor zwei Monaten angekündigte Übernahme im Volumen von gut 1 Milliarde Dollar ist inzwischen unter Dach und Fach, wie jetzt verkündet wurde. Nach Angaben des Darex-Eigentümers GCP Applied Technologies ist das Closing zur Jahresmitte geplant. Darex hat im vergangenen Jahr knapp 310 Millionen US-Dollar umgesetzt.

Sun-Übernahme drückt die Marge bei Wasch- und Reinigungsmitteln

Hinter dem wachstumsstärksten Klebstoffbereich folgte der um Sun verstärkte Bereich Laundry & Home Care, dessen Wachstum nominell bei knapp 30 Prozent lag (inklusive Sun), aus eigener Kraft jedoch 3,0 Prozent erreichte. Hier wurde die Marge um 0,9 Prozentpunkte auf 17,3 Prozent verwässert. Henkel hatte Sun für 3,2 Milliarden Euro gekauft, um auf dem wichtigen US-Markt Branchenführer Procter & Gamble näherzukommen. Inklusive Sun sind die Düsseldorfer dort nun die Nummer zwei im Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln. Sun trug 8,5 Prozent zum gesamten Umsatzwachstum des Konzerns bei.

Wachstumsschwächster Konzernbereich mit organisch 2,3 Prozent war erneut das Kosmetikgeschäft Beauty Care. Die Marge fiel mit 16,7 Prozent etwas besser aus als im Vorjahr. In diesem Bereich verstärkt sich Henkel gerade mit dem mexikanischen Haarpflegeunternehmen Nattura Laboratorios. Ebenfalls schon vor längerer Zeit angekündigt wurde auch hier jetzt der endgültige Kaufabschluss bestätigt. Nattura erzielte 2016 umgerechnet mehr als 100 Millionen Euro Umsatz.

Henkel, bekannt für seine Marken Persil, Schwarzkopf oder Pattex, wuchs nicht nur in allen Geschäftsbereichen, sondern auch in allen Regionen: In den Wachstumsmärkten um 6,7 Prozent auf organischer Basis, in den reifen Märkten um 2,1 Prozent.

Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Henkel, warnte allerdings vor Risiken: Die Währungsschwankungen dürften anhalten und die Preise für Rohstoffe tendenziell steigen. In den Konsumgütermärkten erwarte Henkel verstärkten Preisdruck. "Wir stellen uns weiterhin auf ein volatiles und unsicheres Marktumfeld ein", sagte Vorstandschef Hans Van Bylen.

Preiswettbewerb der Hersteller und Händler gleichermaßen

Der Preiswettbewerb zeige sich in allen Produktklassen und finde sowohl in den reifen wie auch in den Wachstumsmärkten statt, sagte Van Byler in der Telefonpressekonferenz. Dabei sei einerseits ein Verdrängungswettbewerb auf Produktebene zu beobachten, Henkel spüre aber auch den Wettbewerb, der im Handel selbst ausgefochten werde. Mit Produktinnovationen versucht Henkel gegenzusteuern. Wenn sie für Kunden nützlich sind, dann lassen sich die Produkte auch zu höheren Preisen verkaufen, so die Logik.

Zum erwarteten Anstieg der Rohstoffpreise sagte Finanzvorstand Carsten Knobel, sie könnten auf Jahressicht im unteren bis leicht mittel einstelligen Bereich zulegen. Genauer lasse sich das angesichts der schwankenden Marktentwicklungen nicht eingrenzen. Doch das Risiko sei in der Prognose vollständig berücksichtigt.

Danach soll der Henkel-Konzernumsatz 2017 organisch um 2 bis 4 Prozent zulegen und die bereinigte operative Marge von 16,9 Prozent im Vorjahr auf über 17 Prozent steigen. Beim bereinigten Gewinn je Vorzugsaktie stellt der Konzern ein Plus von 7 bis 9 Prozent in Aussicht.

Die Henkel-Aktie notiert in einem unveränderten Markt am Mittag mit 1,3 Prozent im Minus und gehört damit zu den fünf schwächsten DAX-Titeln. Die DZ-Bank sprach von "guten Zahlen", die allerdings von den Marktteilnehmern auch bereits eingepreist worden seien.

FRANKFURT (Dow Jones)

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