Metro AG und Ceconomy

Aufspaltung kostet METRO rund 100 Millionen Euro - Aktie in Rot

15.12.16 15:45 Uhr

Aufspaltung kostet METRO rund 100 Millionen Euro - Aktie in Rot | finanzen.net

Die Aufspaltungspläne des Handelskonzerns METRO kommen voran.

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Das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft soll unter der Unternehmensmarke METRO an den Start gehen. Die Unterhaltungselektroniksparte mit den beiden Handelsketten Media Markt und Saturn erhält den Namen "Ceconomy", wie das Unternehmen mitteilte. Für beide Gesellschaften erwartet der METRO-Konzern mittelfristig ein nachhaltiges Wachstum.

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Die Kosten bezifferte Metro auf rund 100 Millionen Euro. Rund 24 Millionen Euro sind bereits zum 30. September angefallen, schreibt das Unternehmen in seinem zuvor veröffentlichten Spaltungsbericht. Hinzu kämen voraussichtlich Kosten für Steuern im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich.

Spaltung 1:1

Die Trennung der Metro-Gruppe soll, wie bereits bekannt, im Verhältnis 1:1 erfolgen. Das Lebensmittelgeschäft mit den Vertriebslinien Cash & Carry sowie Real wird dabei von der alten Metro-Gruppe abgespalten. Aktionäre der "alten" Metro erhalten somit zusätzlich zu einer Ceconomy-Aktie eine Aktie der "neuen" Metro. Die künftige Ceconomy soll wie angekündigt 10 Prozent an der neuen Metro halten. Für 9 Prozent gilt eine Haltefrist von sechs Monaten, für das restliche 1 Prozent eine Sperre von sieben Jahren. Den Anteil könne Ceconomy als zusätzliche Liquiditätsreserve nutzen, sagte der neue Finanzvorstand Marc Frese, der dieses Amt zurzeit noch im Metro-Konzern innehat.

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Die Hauptversammlung am 6. Februar muss dem noch zustimmen. Die drei Ankeraktionäre - die Familien Haniel, Schmidt-Ruthenbeck sowie Beisheim - die zusammen knapp 50 Prozent halten, haben ihre Zustimmung bereits signalisiert.

Die Trennung soll Mitte 2017 wirksam werden. Sämtliche Aktien der neuen Metro AG sollen nach Wirksamwerden im Prime Standard der Deutschen Börse notiert werden. Zudem ist eine Zweitzulassung an der Börse Luxemburg vorgesehen. Für beide Gesellschaften wird ein Investmentgrade-Rating und eine Notierung im MDAX angestrebt.

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Wie bereits bekannt, soll Konzernchef Olaf Koch die neue Metro AG führen. Pieter Haas, bislang Chef der Unterhaltungselektronik-Tochter Media-Saturn, übernimmt die Führung der neuen Ceconomy.

>Ceconomy will mittelfristig über 3 Prozent wachsen

Mittelfristig streben beide Unternehmen ein stabiles Wachstum an. Ceconomy soll währungs- und portfoliobereinigt jährlich mehr als 3 Prozent wachsen. Die in Europa führende Unterhaltungselektroniksparte erzielte im vergangenen Jahr Umsätze von knapp 22 Milliarden Euro. Der Online-Anteil soll weiter wachsen: von derzeit rund 9 Prozent auf mittelfristig 12 bis 15 Prozent.

Haas setzt dabei ganz auf das Mehrkanalnetz von Media Markt und Saturn. Die Verzahnung von Online und stationär soll weiter vorangetrieben werden. Zusätzliche Impulse für Umsatz und Ergebnis sollen Dienstleistungen und spezielle Kundenlösungen bringen - wie spezielle Lieferservices, Reparaturen, Beratungen und Ähnliches. Der Umsatzanteil mit Service und Solutions soll von 6 Prozent auf über 10 Prozent steigen.

Die bereinigte EBITDA-Marge soll Richtung 5 Prozent von aktuell 3,3 Prozent steigen. Dabei stehen schwächere Länder durchaus auf dem Prüfstand. Die fünf schwächsten Märkte kommen zusammen derzeit auf eine bereinigte EBITDA-Marge von minus 1,6 Prozent. Haas schloss dabei einen Rückzug nicht aus. So hatte sich Saturn in der Vergangenheit bereits aus einigen Ländern verabschiedet, etwa aus Frankreich. Zuletzt wurden Redcoon-Onlineshops in fünf Ländern geschlossen. Von den drei übrigen Redcoon-Standorten stehen Deutschland und Italien auf dem Prüfstand, hier soll schnell entschieden werden, ob es dort weiter geht oder nicht.

Aber Zukäufe sind durchaus im Visier. Das Unternehmen wolle aktiv an einer Konsolidierung beteiligt sein, hieß es.

METRO strebt nachhaltiges Wachstum an

Das Lebensmittelgeschäft soll währungs- und portfoliobereinigt mittelfristig um mindestens 3 Prozent wachsen; 2015/16 waren es fast 37 Milliarden Euro. Der Löwenanteil kam dabei mit 29 Milliarden aus dem Großhandelsgeschäft. Die bereinigte EBITDA-Marge soll stabil gehalten werden - aktuell beträgt sie 4,9 Prozent.

Die beiden neuen Unternehmen seien in ihren Branchen "bestens positioniert", kommentierte Konzern-Chef Koch. Als unabhängige Unternehmen "nehmen wir Kurs auf nachhaltiges und gesundes Wachstum". Beide Unternehmen strebten künftig eine Dividendenausschüttung von 45 Prozent bis 55 Prozent des Ergebnisses je Aktie an.

Mit der Aufteilung hofft der Metro-Konzern auf eine bessere Entwicklung der jeweiligen Unternehmen. Zudem können Lebensmittelhandel und Unterhaltungselektronik künftig unabhängig von einander am Kapitalmarkt agieren. Auch soll so mehr Wert für die Aktionäre geschaffen werden. Synergien gab es zwischen den beiden Geschäftsteilen ohnehin so gut wie nicht.

Die Aktie konnte ihren starken Anstieg vom Vortag nicht fortsetzen. Der Kurs verlor 0,3 Prozent auf 31,16 Euro.

DÜSSELDORF (Dow Jones)

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Bildquellen: FotograFFF / Shutterstock.com, Metro Group

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