ZEW-Index fällt auch im Juli
Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im Juli nach einem Einbruch im Vormonat weiter leicht verschlechtert.
Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen fiel auf minus 24,5 Punkte von minus 21,1 im Vormonat und damit etwas stärker als erwartet.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf minus 22,5 Zähler vorausgesagt. Der Indexstand vom Juli liegt weiter deutlich unter seinem langfristigen Mittelwert von 21,8 Punkten.
Der Index der Lagebeurteilung ermäßigte sich von 7,8 auf minus 1,1 Punkte. Erwartet worden war ein Rückgang auf 3,0, aber kein Absinken in den negativen Bereich.
Insbesondere die Fortsetzung des Negativtrends bei den Auftragseingängen der deutschen Industrie dürfte die Finanzmarktfachleute "in ihrem Konjunkturpessimismus bestätigt haben", analysierte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Eine nachhaltige Eindämmung der Unsicherheitsfaktoren für die exportorientierten Branchen der deutschen Wirtschaft ist derzeit nicht in Sicht." Der Irankonflikt scheine sich eher zu verschärfen, und der anhaltende Handelsstreit zwischen den USA und China sei eine Belastung nicht nur für die chinesische Wirtschaftsentwicklung. "Auch bei der Ausgestaltung des Brexits ist kein Fortschritt zu erkennen", konstatierte Wambach.
Im Juni waren die ZEW-Konjunkturerwartungen bereits von minus 2,1 auf minus 21,1 eingebrochen. Der Index der Lagebeurteilung war um 0,4 Punkte gefallen.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechterten sich im Juli ebenfalls. Der entsprechende Indikator fiel um 0,1 Punkte gegenüber dem Vormonat auf minus 20,3. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum ermäßigte sich um 6,9 auf minus 10,6 Zähler.
MANNHEIM/BERLIN (Dow Jones)
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