Deutsche Exporteure im März von Pandemie hart getroffen
Die Exporte der deutschen Wirtschaft sind im März wegen der Pandemie viel stärker eingebrochen als erwartet.
Besonders ausgeprägt waren die Rückgänge im Geschäft mit den europäischen Partnerländern. Insgesamt verkauften die Exporteure kalender- und saisonbereinigt 11,8 Prozent weniger in der Welt als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Das ist der größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Minus von 5,0 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 7,9 Prozent niedriger.
Die Importe fielen im März um 5,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Das ist das höchste Minus seit Januar 2009. Auf Jahressicht ergab sich ein Rückgang von 4,5 Prozent.
Kalender- und saisonbereinigt errechnete sich ein Außenhandelsüberschuss von 12,8 Milliarden Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 24,5 Milliarden Euro gerechnet. Der Überschuss in der Leistungsbilanz betrug nach vorläufigen Berechnungen der Bundesbank 24,4 Milliarden Euro. Ökonomen hatten 23,0 Milliarden Euro erwartet.
Besonders schwach lief das Exportgeschäft mit den Ländern der Eurozone. Die Ausfuhren in diese Länder fielen um 14,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In EU-Länder, die nicht der Eurozone angehören, wie Polen und Dänemark, wurden 3,8 Prozent weniger Waren ausgeführt. Für alle EU-Länder insgesamt ergab sich ein Rückgang um 11,0 Prozent.
Nicht ganz so schwach entwickelten sich die Exporte in Länder außerhalb der EU, den sogenannten Drittstaaten, zu denen neuerdings auch Großbritannien zählt, neben Ländern wie China, Russland und den USA. Die Ausfuhren in diese Staaten lagen um 4,3 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die Exporte nach Großbritannien fielen um 9,0 Prozent.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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