Boeing-Aktie dennoch fester: Wegen Pandemie stärkere Nachfragedelle erwartet
Boeing hat wegen der Corona-Krise die Marktprognose für die kommenden 10 Jahre gesenkt.
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Dem US-Flugzeughersteller zufolge wird die Coronavirus-Pandemie die weltweite Nachfrage nach Flugzeugen in den nächsten zehn Jahren um rund 2.000 Flugzeuge reduzieren und den Umsatz der globalen Luft- und Raumfahrtindustrie bis 2029 um 200 Milliarden Dollar schmälern. Grund sei der Rückgang weltweit bei Flugreisen und vor allem der Einbruch bei Dienstreisen, teilte der US-Flugzeughersteller in seiner jährlichen Marktprognose am Dienstag mit. Das globale Wirtschaftswachstum werde die Luftfahrtindustrie in den 2030er Jahren wieder in den Expansionsmodus zurückbringen, dieser werde aber langsamer ausfallen als in der Vergangenheit.
Boeing erwartet nun eine Nachfrage nach 18.350 Flugzeugen bis Ende 2029, 11 Prozent weniger noch vor einem Jahr geschätzt. Fluggesellschaften konzentrierten sich derzeit darauf, ältere Flugzeuge zu ersetzen und die Expansion in neue Märkte zu drosseln. Bis 2039 erwartet Boeing eine Nachfrage nach mehr als 44.000 Flugzeugen, das sind 5 Prozent weniger als in der vorherigen Prognose.
Der erwartete Umsatzrückgang entspricht etwas weniger als den Flugzeugauslieferungen von Boeing und Airbus zusammen über einen Zweijahreszeitraum vor der Pandemie.
Im Rahmen der Prognose senkte Boeing den Wert von Flugzeugen und Luftverkehrsdienstleistungen über die kommenden zehn Jahren auf 8,5 Billionen Dollar. Die Senkung der Marktprognose, die auch einen langsameres Wachstum des weltweiten Flugverkehrswachstums um 4 Prozent annimmt, ist die erste für Boeing in seinem jährlichen Prognosebericht seit der weltweiten Finanzkrise vor 10 Jahren.
Die Pandemie hat die Fluggesellschaften dazu veranlasst, Hunderte älterer Flugzeuge früher als geplant aus dem Verkehr zu nehmen. Dies werde laut Boeing in den kommenden Jahren bei den Neuauslieferungen den Anteil erhöhen, diese Flugzeuge zu ersetzen.
Die Pandemie hat die Nachfrage nach Langstreckenjets besonders hart getroffen, da das internationale Flugreisevolumen im Vergleich zum Vorjahr um 90 Prozent zurückgegangen ist.
Die Prognose ist die erste eines großen Flugzeugherstellers, seit die Pandemie zu einem Einbruch im Flugverkehr führte, der das Passagieraufkommen insgesamt halbierte, Tausende von Arbeitsplätzen kostet und einen jahrzehntelangen Nachfrageschub nach Flugzeugen stoppt.
Boeing und Airbus haben die Produktionsraten drastisch gesenkt, da die Fluggesellschaften und Leasinggesellschaften aufgrund der Pandemie viele der in den letzten Jahren bestellten neuen Flugzeuge nicht mehr annehmen können oder wollen.
Die International Air Transport Association teilte am Dienstag mit, dass die internationalen Fluggesellschaften monatlich 13 Milliarden Dollar in bar verbrennen.
Schlussendlich konnte die Boeing-Aktie an der NYSE um 3,14 Prozent auf 164,55 Dollar zulegen.Von Doug Cameron
NEW YORK (Dow Jones)
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Bildquellen: Ken Wolter / Shutterstock.com
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