Wochenauftakt an der Börse Frankfurt: DAX letztlich kaum bewegt - 16.000er-Marke bleibt in Sichtweite
Der deutsche Leitindex zeigte sich zum Start der neuen Woche wankelmütig.
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Der DAX stieg mit einem Minus von 0,18 Prozent bei 15.852,27 Punkten in den Handel ein. Im Tageshoch erreichte der deutsche Leitindex 15.919,11 Zähler und rückte damit wieder an die psychologisch wichtige 16.000er-Marke heran. Zur Schlussglocke verlor er jedoch 0,11 Prozent auf 15.863,95 Einheiten.
"Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der DAX wieder die Marke von 16.000 Punkten überschreitet", hieß es von Helaba. Davon trennen den Leitindex derzeit gerade einmal gut 100 Punkte. Das sieht auch Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners so, der die 16.000er-Marke und das Rekordhoch von 16.290 Punkten weiter als das Thema der Stunde am deutschen Aktienmarkt sieht. "Der Verlauf der Berichtssaison wird sicherlich maßgeblich mitentscheiden, ob der DAX einen neuen Rekord feiern darf oder ob er kurz davor abdreht", sagte der Experte am Morgen. Die LBBW-Analysten warnen allerdings vor Gewinnmitnahmen angesichts einer Eintrübung der US-Konjunktur.
Notenbanken bleiben im Fokus
Auf eine erfreuliche Kursentwicklung in den vergangenen Wochen folgten im DAX jüngst wieder Kursabschläge und Stagnation. "Langsam setzt sich bei den Marktteilnehmern die Erkenntnis durch, dass die Notenbanken alles andere als gewillt sind, die Märkte schon bald wieder mit sinkenden Zinsen zu unterstützen", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Abgesehen von den zuletzt gesunkenen Energiepreisen beruhige sich der Preisauftrieb kaum. Am Freitag stehen die deutschen Verbraucherpreise für April auf der Agenda.
"Wir befinden uns jetzt an einem entscheidenden Punkt im Straffungszyklus der Notenbanken, der durch die Mini-Bankenkrise im letzten Monat und die Auswirkungen auf die Kreditvergabe und die Wirtschaft im weiteren Verlauf des Jahres noch schwieriger geworden ist", konstatierte Craig Erlam, Marktanalyst beim Handelshaus Oanda. Insbesondere für die US-Notenbank Fed bestehe jetzt ein noch größeres Risiko, zumal jüngste Konjunkturdaten die Furcht vor einer Rezession in den Vereinigten Staaten verschärft hätten.
Rezessionsgefahr weltweit uneinheitlich
"Während sowohl die USA als auch Großbritannien wohl vor einer milden Rezession stehen, gibt China wieder zunehmend Gas - und der Euroraum inklusive Deutschlands steht mit seinem Mini-Wachstum dazwischen", schrieb Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck. Für das Startquartal 2023 rechnet der Experte gerade für die USA aber noch einmal mit soliden Wachstumszahlen, die am Donnerstag veröffentlicht werden. Am Freitag folgt das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal für Deutschland und die Eurozone.
"Deutschland umschifft zwar eine Rezession, wirklich positiv sind die konjunkturellen Aussichten allerdings nicht", kommentierten die Experten von Helaba.
ifo-Index durchwachsen
Der ifo-Geschäftsklima-Index fiel indes durchwachsen aus. Die Geschäftserwartungen wurden im April mit 92,2 Punkten beziffert, erwartet wurden 91,5 Punkte nach 91,2 Punkte im März. Die Geschäftslage für April lag bei 95,0 Punkten, nachdem im Vormonat ein Wert von 95,4 Punkten erreicht worden war. Hier hatten Experten mit 96,0 Punkten gerechnet.
Weitere anstehende Konjunkturdaten in dieser Woche
Weitere wichtige Konjunkturdaten stehen am Mittwoch mit dem DIW-Konjunkturbarometer und dem GfK-Verbrauchervertrauen an.
Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat im April den höchsten Wert seit knapp einem Jahr erreicht. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global zeigt jedoch eine sehr ungleiche Verteilung des Wachstums. So hat sich die Schere zwischen dem teils boomenden Dienstleistungssektor und dem schwächelnden Verarbeitenden Gewerbe weiter aufgetan. Bei den Dienstleistern spricht aus Sicht der Commerzbank-Analysten allerdings vieles für einen nach wie vor hohen Inflationsdruck.
Berichtssaison bleibt Hauptthema
Ansonsten geht die Berichtssaison in die nächste Runde. Im DAX legen am Mittwoch Symrise, Beiersdorf, PUMA SE, MTU und Deutsche Börse Quartalszahlen vor. Am Donnerstag folgen Deutsche Bank und BASF, ehe am Freitag Mercedes-Benz und Covestro die Bücher öffnen. Dazu kommen zahlreiche Nebenwerte.
Besonderer Fokus dürfte im Wochenverlauf auch auf einigen US-Werten liegen, allen voran auf den Tech-Giganten Microsoft, Alphabet und Meta Platforms, die mit ihren Geschäftsberichten die Richtung für die gesamte Branche vorgeben könnten.
Redaktion finanzen.net mit Material von dpa (AFX) und Dow Jones (Newswires)
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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag
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