Nach US-Inflationsdaten: DAX schließt sehr schwach
Nach wichtigen Konjunkturdaten verschärfte sich der Abwärtstrend im DAX.
Nachdem der DAX zum Wochenbeginn ein weiteres Rekordhoch über 17.050 Zählern nur um wenige Punkte verpasst hatte, ging es am Dienstag zum Start um 0,30 Prozent auf 16.987,09 Einheiten südwärts. Noch bis zum frühen Nachmittag hielt sich das Börsenbarometer auf diesem Niveau. Dann wurde der Druck nach unten jedoch zu groß und der DAX verbuchte deutliche Abschläge. Zur Schlussglocke wies er ein Minus von 0,92 Prozent auf 16.880,83 Punkte aus.
Ermüdungserscheinungen an der Wall Street und Neuigkeiten von der Inflations- und Zinsfront bremsten am Dienstag den Aufwärtsdrang am deutschen Aktienmarkt. Zwar hatten die großen Börsenindizes in den USA am Vortag erneut Höchstmarken erreicht, sie konnten diese zur Schlussglocke aber nicht ganz halten. "Im Umfeld der 17.000er Marke sind immer wieder Gewinnmitnahmen zu beobachten", schrieben die Marktexperten von Index Radar. Zwar halte sich der DAX weiterhin in Sichtweite seines jüngsten Rekordhochs, "doch so richtig will keine Kauflaune aufkommen".
US-Inflationszahlen im Januar über den Erwartungen
Der Inflationsdruck in den USA hat im Januar zwar abgenommen, aber nicht so stark wie erwartet. Zudem stagnierte die Kernrate. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat insgesamt um 0,3 Prozent und lagen um 3,1 (Vormonat: 3,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,2 Prozent und einer Jahresteuerung von 2,9 Prozent gerechnet.
Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,4 Prozent auf Monats- und um 3,9 (Vormonat: 3,9) Prozent auf Jahressicht. Die befragten Ökonomen hatten eine monatliche Rate von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 3,7 Prozent erwartet.
Die Fed will die Inflation nachhaltig in Richtung ihres Zielwerts von zwei Prozent steuern. Bevor sie die Zinswende angeht, will sie sichergehen, dass die Inflationswelle auch wirklich gebrochen wurde.
ZEW-Index im Blick
In Deutschland legte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) die Umfrage zur Konjunktureinschätzung der Investoren im Februar vor. Dabei ist der Indikator der aktuellen Lage von zuletzt minus 77,3 Punkten auf minus 81,7 Punkte gefallen, während minus 79 Punkte erwartet worden waren. Dies ist der niedrigste Stand seit Juni 2020. Die Erwartungen lagen unterdessen bei 19,9 Punkten (zuvor 15,2 / erwartet 17,4) - ein Zwölfmonatshoch.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters / Dow Jones Newswires
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