Marc O. Schmidt-Kolumne

Warum T-Mobile US für Furore sorgt

02.08.22 06:14 Uhr

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Warum T-Mobile US für Furore sorgt | finanzen.net
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Während die Aktien aus dem DAX seit Jahresanfang mehrheitlich Kursverluste verzeichnen, gehört die Deutschen Telekom (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508) zu den wenigen Titeln, die sogar deutlich hinzugewinnen konnten. Grund hierfür dürfte einerseits sein, dass gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Aktien aus dem eher defensiven Telekommunikationsbereich verstärkt in den Fokus der Anleger rücken.

Andererseits konnte das DAX-Unternehmen in den zurückliegenden Jahren immer wieder mit guten Geschäftszahlen aufwarten, wozu vor allem die amerikanische Tochtergesellschaft T-Mobile US (WKN: A1T7LU / ISIN: US8725901040) mitbeiträgt, die inzwischen einen Großteil der Konzernerlöse erwirtschaftet.

T-Mobile US auf Rekordkurs

T-Mobile US entstand im Jahr 2001 durch die Übernahme von VoiceStream durch die Deutsche Telekom und zählt heute neben AT&T Wireless, U.S. Cellular und Verizon Wireless zu den führenden Mobilfunkanbietern in den Vereinigten Staaten. Die Telekom-Tochter verzeichnet seit Jahren hohe Wachstumsraten. Seit 2015 beispielsweise legte der Umsatz im Schnitt um 16 Prozent pro Jahr zu, was im abgeschlossenen Jahr 2021 Rekorderlöse von 80,1 Mrd. US-Dollar bedeutete.

Zuletzt hatten die Geschäfte bei T-Mobile US etwas geschwächelt, allerdings überraschte das Unternehmen mit angehobenen Jahreszielen. Im abgeschlossenen zweiten Quartal 2022 verbuchte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 19,7 Mrd. US-Dollar. Dieses Ergebnis bedeutete im Jahresvergleich zwar einen Rückgang von 1,2 Prozent und lag unter den Erwartungen der Analysten. Der werthaltigere Umsatz mit Dienstleistungen stieg aber auf Jahressicht um sechs Prozent auf 15,3 Mrd. Dollar. Mit 7 Mrd. Dollar blieb außerdem etwas mehr als bereinigter Betriebsgewinn (EBITDA) übrig, als von den Analysten prognostiziert worden war und auch etwas mehr als vor einem Jahr.

Verlust wegen Fusionskosten

Unter dem Strich wurde im zweiten Quartal allerdings ein Verlust von 108 Mio. Dollar verzeichnet, nach einem Gewinn von knapp 1 Mrd. Dollar im Vorjahresquartal. Ursächlich hierfür waren Aufwendungen im Zusammenhang mit der Sprint-Fusion.

Sehr optimistischer Ausblick

Während die Quartalszahlen gemischt ausfielen, stimmt der weitere Ausblick sehr optimistisch. Der bereinigte Gewinn (Core EBITDA) soll laut T-Mobile US im Gesamtjahr 2022 nun bei 26,0 bis 26,3 Mrd. Dollar liegen. Bisher wurde eine Spanne zwischen 25,8 und 26,2 Mrd. Dollar angepeilt.

T-Mobile US lehrt der Konkurrenz das Fürchten

Auch die Zahl der neuen Vertragskunden nach Abzug von Kündigungen wurde nach oben angepasst. Der Vorstand erwartet für 2022 einen Zuwachs von 6,0 bis 6,3 Millionen statt wie bisher bis zu 5,8 Millionen. Die neuen Ziele sollten gut machbar sein. Zum Ende des ersten Halbjahres verzeichnete das Unternehmen knapp drei Millionen neue Verträge.

In den USA ringt T-Mobile US den stärksten Mittwettbewerben Verizon und AT&T dank günstiger Preise immer mehr Kunden ab. Das Unternehmen erklärte, dass allein im zweiten Quartal mit 1,7 Millionen neuen Vertragskunden mehr als die beiden Konkurrenten zusammen hinzugewonnen werden konnte.

Zudem dürften die Synergien aus dem Zusammenschluss mit dem Konkurrenten Sprint größer ausfallen als bislang erwartet wurde. T-Mobile US prognostiziert für 2022 Einsparungen von 5,4 bis 5,6 Mrd. Dollar, was an beiden Enden des Zielkorridors jeweils 200 Mio. Dollar mehr sind als bislang gedacht.

Hier liegen die nächsten Kursziele

An der Börse wurde T-Mobile US im Januar dieses Jahres auf 89 Euro zurückgeschlagen. Doch im Anschluss wechselte die Aktie zurück in den langfristigen, steilen Aufwärtstrend. Dabei ging es bis Ende Juli auf neue Rekordhochs bei 140 Euro nach oben. Die weiteren Etappenziele stellen sich damit auf die nächsten runden Marken bei 150 und 160 Euro.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei T-Mobile US vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von amerikanischen und europäischen Unternehmen setzen möchte, kann sich einmal das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AAT / ISIN: DE000DA0AAT4) auf den Titan 20 Index anschauen. In diesem Index sind 20 Unternehmen enthalten, die sich an der Börse in den vergangenen Jahren besonders stark entwickelt haben und die auch von den Analysten positiv bewertet werden. Dazu zählen neben T-Mobile US unter anderem auch Microsoft, Apple, Visa und der Insulin-Weltmarktführer Novo Nordisk.

Bild: T-Mobile US

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04.03.2020Deutsche Telekom UnderweightBarclays Capital
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