Netflix: Alles vergeben und vergessen

In den vergangenen Jahren hatten Anleger bei Netflix (WKN: 552484 / ISIN: US64110L1061) immer wieder ganz besonders auf das Wachstum bei den Abonnentenzahlen geblickt.

Ausgerechnet die Statistiken zu den zahlenden Kunden will der Streamingdienst ab 2025 nicht mehr veröffentlichen. Der zwischenzeitliche Ärger vieler Anleger scheint jedoch verflogen zu sein.

Netflix wird reifer

Trotz teilweise überragender Zahlen zum ersten Quartal 2024 hatte die Netflix-Aktie im April einen kleinen Rücksetzer erlebt. Dieser hatte allerdings auch viel mit Gewinnmitnahmen zu tun, nachdem das Papier zuvor einen steilen Anstieg erlebt hatte.

Inzwischen scheint auch die Ankündigung des Unternehmens, beginnend mit dem ersten Quartal 2025 die Kundenzahl und die Kennzahl ARM (Average Revenue per Membership) nicht mehr veröffentlichen zu wollen, vergeben und vergessen zu sein.

Zumal der Konzern auch als Zeichen eines gewissen Reifeprozesses den Fokus auf Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Free Cashflow legen möchte. Entsprechend konnte die Netflix-Aktie zuletzt wieder an Schwung gewinnen und seit Anfang 2024 rund 33 Prozent an Wert zulegen. Zudem kletterte das Papier in den Bereich seines Allzeithochs.

Der Konkurrenz weit voraus

Im Fall von Netflix bleiben es die gleichen Erfolgsfaktoren, die Anleger schätzen. Als Sieger der sogenannten „Streaming Wars“ profitiert Netflix auch etwas von den Schwächen bei Disney+ & Co.

Dort versucht man weiterhin zu sparen, um im Online-Streamingbereich endlich profitabel zu arbeiten. Gleichzeitig punkten Netflix mit neuen Initiativen wie den werbefinanzierten Angeboten oder dem Paid Sharing. Außerdem sollen mit Live-Übertragungen, beispielsweise der Wrestling-Liga WWE, neue Wege beschritten werden.

Hinzu kommt der Umstand, dass Netflix in Sachen Angebotsbreite an Filmen, TV-Serien und Dokumentation derzeit der Konkurrenz weit voraus ist. Entsprechend optimistisch sind auch viele Analysten.

Monetarisierungsinitiativen tragen Früchte

J.P. Morgan-Analyst Doug Anmuth sieht mit Blick auf die kommende Zahlenbekanntgabe positiv auf Bereiche wie Paid Sharing, den Erfolg der werbefinanzierten Angebote, das Kernabonnentenwachstums und die starken Inhalte. daher hat er das Kursziel für die Netflix-Aktie von 650,00 auf 750,00 US-Dollar angehoben und das „Overweight”-Rating bestätigt. Er rechnet mit 6 Millionen neuen Abonnenten in Q2. Geschätzt wird auch die Kostendisziplin.

KeyBanc-Analyst Justin Patterson verweist ebenfalls auf das starke Wachstum bei den User-Zahlen sowie den Umstand, dass die jüngsten Monetarisierungsinitiativen Früchte tragen würden. Die jüngsten Preiserhöhungen der Wettbewerber und die erwarteten Preiserhöhungen von Netflix in den kommenden Quartalen sollten aus Analystensicht für reichlich Spielraum für Umsatzsteigerungen sorgen.

Mein Fazit

Trotz hoher Erwartungen scheint Netflix noch einiges an Luft nach oben zu haben, da sich der Fokus nun nicht mehr nur auf das Wachstum bei den Abonnentenzahlen richtet, sondern auch anderen Erfolgsbarometer wie die Margen oder Free Cashflows.

Anleger, die nicht nur auf Netflix, sondern auf mehrere Unternehmen mit Bezug zum Wachstumsmarkt Technologie setzen möchten, sollten sich das Indexzertifikat auf den Tech-Giganten Index (WKN: DA0AC4 / ISIN: DE000DA0AC47) anschauen.