Linde blickt nur noch nach vorne

Ende Februar 2023 verließ Linde (WKN: A3D7VW / ISIN: IE000S9YS762) den deutschen Leitindex DAX. Die Aktie des Industriegase-Konzerns wird immer noch schmerzlich in der ersten deutschen Börsenliga vermisst. Ein Grund, warum man bei der Deutschen Börse neue Regeln angehen möchte und das Thema Kappungsgrenze zur Sprache gebracht hat.

Linde würde dem DAX immer noch gut zu Gesicht stehen

Beim Softwarekonzern SAP dürften man dagegen nicht besonders enttäuscht sein, dass Linde nicht mehr im DAX vertreten ist. Schließlich kann sich SAP nun als wertvollster DAX-Konzern bezeichnen. Die Walldorfer kommen aktuell auf eine Marktkapitalisierung von rund 142 Mrd. Euro.

Linde bringt es derzeit jedoch auf einen Börsenwert von etwa 175 Mrd. Euro. Auch in Sachen Jahresperformance würde Linde weiterhin ganz oben mitmischen und den DAX als Ganzes schlagen.

Das wichtigste deutsche Börsenbarometer kommt seit Anfang 2023 auf ein Plus von 8,9 Prozent, bei der Linde-Aktie liegt dieses wiederum bei knapp 18 Prozent. Damit käme Linde in das ober Viertel im DAX 40. Die Spitzenreiter sind derzeit Rheinmetall bzw. Heidelberg Materials mit Zuwächsen von 45 bzw. 38 Prozent.

Bei Linde steigt die Spannung

Im Fall von Linde steigt wiederum die Spannung vor der Bekanntgabe der Ergebnisse zum dritten Quartal am Donnerstag, den 26. Oktober. Das Unternehmen selbst hatte zuletzt einen bereinigten Gewinn je Aktie in Höhe von 3,48 bis 3,58 US-Dollar in Aussicht gestellt. Dies würde einen Anstieg im Vorjahresvergleich um 12 bis 15 Prozent entsprechen.

Dabei profitierte Linde zuletzt von der Inflation und höheren Preisen, während die Volumina und die Umsätze nicht ganz mithalten konnten. Immerhin reichte es aber aus, die Jahresprognose anzuheben. Das EPS wird im Mittel der Spanne bei 13,90 US-Dollar gesehen und damit rund 13 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

Linde profitiert von Preissteigerungen

Im abgelaufenen zweiten Quartal hatte Linde vor allem auf der Ergebnisseite überzeugt. Das EPS kletterte um 15 Prozent auf 3,57 US-Dollar, während Analysten dem Unternehmen lediglich einen Wert von 3,38 US-Dollar zugetraut hatten. Zu verdanken hatte das Unternehmen dies einem deutlichen Sprung bei der operativen Marge um 440 Basispunkte auf 27,9 Prozent.

Die bereinigten Erlöse legten vor allem dank Preissteigerungen um 6 Prozent auf 8,20 Mrd. US-Dollar zu, während Analysten im Schnitt einem Wert von 8,67 Mrd. US-Dollar erwartet hatten. Die Q3-Prognose bliebt mit 3,53 US-Dollar im Mittel oberhalb der damaligen durchschnittlichen Analystenschätzungen von 3,43 US-Dollar. Der Unternehmensausblick für das Gesamtjahr wurde seinerseits angehoben.

Mein Fazit

In vielen Bereichen, in denen Unternehmen von Preissteigerungen profitiert hatte, wird diskutiert, wie lange das noch gutgehen kann. DAX-Aussteiger Linde scheint davon bisher nur bedingt betroffen gewesen zu sein, weshalb man sich den Industriegase-Hersteller in der ersten deutschen Börsenliga zurückwünschen würde.

Als Alternative zu einem Direktinvestment in Linde könnten Anleger einen Blick auf das Indexzertifikat auf den “Aktien für immer Index” (WKN: DA0ABP / ISIN: DE000DA0ABP0) werfen. In diesem sind Aktien zu finden, sich über einen besonders langen Zeitraum bewährt haben und auch mit Blick auf einen langen Anlagehorizont das Potenzial mitbringen, positiv zu performen. Neben Linde gehören zu diesen Titeln Apple, Microsoft, Nestlé, Novo Nordisk oder Danaher.