Marc O. Schmidt-Kolumne

Intels große Chance

03.10.23 07:45 Uhr

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Nach einer langen Schwächeperiode schient die Aktie von Intel (WKN: 855681 / ISIN: US4581401001) zuletzt die Kurve gekriegt und die Talsohle hinter sich gelassen zu haben. Kurzfristig scheint dabei auch der Handelsstreit zwischen China und den USA zu helfen.

Hohe Nachfrage nach KI-Chips aus China

Auch in China scheint sich derzeit in der Technologiewelt alles um die Künstliche Intelligenz zu drehen. Entsprechend begehrt sind auch sämtliche Arten von KI-Chips. Im Zuge des Handelsstreit zwischen den Weltmächten beschränkt die US-Regierung jedoch die Ausfuhr verschiedener Halbleiter.

So berichtet die taiwanesische Zeitung DigiTimes, dass sich Intels seit Juli erhältlichen sowie speziell für chinesische Kunden und zur Einhaltung der Exportregulierungen Gaudi 2 KI-Prozessoren einer starken Nachfrage erfreuen würden. Dies habe für deutlich mehr Bestellungen bei Intels Partner Taiwan Semiconductor (TSMC) gesorgt.

Allerdings dürfte dies noch nicht ausreichen, um Intel, wie von Unternehmensseite erhofft, wieder an die Spitze der Halbleiterindustrie zu führen. Zumal die US-Regierung die Exportbeschränkungen auch jederzeit auch ausweiten kann. Entsprechend will Intel selbst anpacken.

Intel hat große Pläne

Milliardenschwere Investitionen sollen dabei helfen, Intel zu alter Stärke zurückzuführen. Dazu gehört beispielsweise ein hochsubventioniertes Werk in Magdeburg. Regierungen in den USA, Europa und im Westen als Ganzes wollen Intel kräftig unter die Arme greifen, wenn es um den Aufbau von Chip-Fabriken geht.

Gründe dafür liegen in der Corona-Krise, die gezeigt hatte wie fragil internationale Lieferketten sind und im Handelsstreit zwischen den USA und China. Entsprechend sollen die Abhängigkeiten bei der Chip-Produktion von asiatischen Ländern reduziert werden. Börsianer sehen die hohen Investitionen Intels jedoch nicht besonders positiv.

Zumal das Unternehmen auch weiterhin an der Chip-Entwicklung und der Auftragsfertigung der Halbleiter (Foundry) in einem Konzern festhalten möchte. Es stellt sich die Frage, welche Unternehmen Chips bei Intel fertigen lassen möchten, wenn sie gleichzeitig miteinander konkurrieren. Allerdings scheint sich Intel in diesem Punkt aus Sicht einiger Marktteilnehmer in die richtige Richtung zu bewegen.

Der richtige Schritt?

Die Auftragsfertigung soll in Zukunft eine eigene Gewinn- und Verlustrechnung vorlegen. Damit wird der Entwicklungsbereich wie ein externer Kunde behandelt, der seine zu fertigenden Chips bestellen muss. Es könnte ein erster Schritt in Richtung Aufspaltung sein.

Außerdem kann Intel derzeit von der Aussicht auf eine Stabilisierung in dem lange Zeit sehr stark schwächelnden PC-Geschäft profitieren. Hinzu kommt der Umstand, dass der KI-Boom nicht nur Branchenvertretern wie NVIDIA oder AMD zugutekommt.

Mein Fazit

Intel kämpft immer noch mit einem schwierigen Marktumfeld. Zudem bleiben die hohen Investitionen vielen Anlegern ein Dorn im Auge. Allerdings scheint der Branchen-Dino zuletzt wieder für etwas mehr an Vertrauen in eine langfristige Wende gesorgt haben zu können.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Intel vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen im Bereich AI setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat auf den Global AI Index (WKN: DA0AAX / ISIN: DE000DA0AAX6) anschauen.

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