Broadcom nutzt seine KI-Chance

Die jüngsten Quartalsergebnisse von Broadcom (WKN: A2JG9Z / ISIN: US11135F1012) waren nicht gerade berauschend, allerdings lieferte der Halbleiterkonzern einen derart starken Ausblick, insbesondere im Hinblick auf das KI-Geschäft, dass die Broadcom-Aktie am Tag nach der Zahlenbekanntgabe um 24 Prozent nach oben schoss und das Unternehmen bei der Marktkapitalisierung erstmals die Marke von 1 Billion US-Dollar überspringen konnte.

Überzeugendes KI-Geschäft

Broadcom wies für das vierte Quartal (Ende 3. November) des Geschäftsjahres 2023/24 konzernweite Umsatzerlöse in Höhe von 14,05 Mrd. US-Dollar aus. Dies war ein Plus von 51 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, allerdings blieb man damit trotzdem leicht unterhalb der Konsensschätzungen von 14,08 Mrd. US-Dollar.

Zumindest lagen EPS bzw. das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 1,42 US-Dollar bzw. 9,09 Mrd. US-Dollar über den Schätzungen von 1,39 US-Dollar bzw. 8,93 Mrd. US-Dollar. Die Geschäfte wurden vor allem vom Bereich KI angetrieben. Dieser konnte die Erwartungen übertreffen. Außerdem überzeugte der Ausblick in Verbindung mit optimistischen Aussagen des Managements zum Thema KI.

Positive Aussichten

Im abgelaufenen Dreimonatszeitraum lagen die KI-bezogenen Umsätze bei 8,23 Mrd. US-Dollar, gegenüber vorherigen Konsensschätzungen von 8,05 Mrd. US-Dollar. Damit wurde ein etwas schwächer als erwartet ausgefallenes Softwaregeschäft mehr als wettgemacht.

Auf das Gesamtjahr gesehen sprangen die KI-Umsätze um 220 Prozent auf 12,2 Mrd. US-Dollar. Für das erste Quartal 2024/25 stellt das Management wiederum Gesamterlöse in Höhe von 14,6 Mrd. US-Dollar in Aussicht, was einer Steigerung im Vorjahresvergleich von 22 Prozent entsprechen würde.

„Beeindruckende Zahlen“

Bank of America-Analyst Vivek Arya nutzte die Gelegenheit, um das Kursziel für die Broadcom-Aktie von 215,00 auf 250,00 US-Dollar anzuheben. Zudem wurde das „Buy“ -Rating bestätigt. Die kurzfristigen Ergebnisse entsprachen aus Analystensicht den Erwartungen. Gleichzeitig sieht der Marktexperte eine „wachsende KI-Chance“ für den „führenden Anbieter von kundenspezifischen Chips“.

Ross Seymore, Analyst bei der Deutschen Bank, hat das Kursziel für Broadcom von 190,00 auf 240,00 US-Dollar angehoben und stuft die Aktie weiterhin mit „Buy“ ein. Broadcom habe die langfristigen Erwartungen für die Umsätze im KI-Bereich deutlich nach oben korrigiert und einen bis 2027 adressierbaren Markt von 60 bis 90 Mrd. US-Dollar allein für die drei aktuellen Hyperscale-Kunden in Aussicht gestellt. Dies seien „beeindruckende Zahlen“.

J.P. Morgan-Analyst Harlan Sur verweist ebenfalls auf das anhaltend starke Wachstum im Halbleitersegment . Broadcom bleibt der „Top-Pick“ des Analysten Halbleiterwerten. KeyBanc-Analyst John Vinh gefällt vor allem der starke Ausblick . Der Grund seien stärkere Umsätze in den Bereichen AI Networking und Wireless.

Mein Fazit

Die stark positiven Kursreaktionen auf die jüngsten zahlen und Aussichten zeigen, dass der Markt von Broadcom als KI-Gewinner überzeugt zu sein scheint.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Broadcom vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von amerikanischen und europäischen Unternehmen setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAT / ISIN: DE000DA0AAT4) auf den Titan 20 Index anschauen.

In diesem Index sind 20 Unternehmen enthalten, die sich an der Börse in den vergangenen Jahren besonders stark entwickelt haben und die auch von den Analysten positiv bewertet werden. Dazu zählen neben Broadcom unter anderem auch Microsoft, Novo Nordisk, Siemens, die ASML und der KI-Darling NVIDIA.