MÄRKTE USA/Wall Street nimmt Talfahrt wieder auf
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DOW JONES--Nach dem wenig dynamischen Erholungstag zur Wochenmitte scheint die Luft an der Wall Street am Donnerstag schon wieder raus zu sein. Im frühen Geschäft fällt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 41.247 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,3 bzw. 0,4 Prozent ein. Damit nehmen die US-Börsen nach nur einem Tag Unterbrechung ihre Talfahrt wieder auf.
Händler sprechen von einer unverändert hohen Verunsicherung am Markt wegen der sprunghaften und offenbar kaum mit einer Strategie unterlegten Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Es gebe nicht einen vernünftigen Grund für eine Kehrtwende am US-Aktienmarkt, heißt es mit Blick auf die schwache Entwicklung der jüngsten Zeit. Stattdessen nennen Händler weitere potenziell belastende Faktoren.
Dazu gehört der Haushaltsstreit mit einem drohenden Regierungsstillstand, bei dem am Wochenende eine kritische Frist ansteht. Republikaner und Demokraten stecken weiter in einer Sackgasse. Andere Marktakteure verweisen auf die eher unkritische Marktaufnahme der Inflationsdaten des Vortages. Denn die Daten zeigten zwar ein leichtes Abkühlen der Preissteigerungen. Doch dürfte die Entwicklung kaum ausreichen, um die US-Notenbank von zügigeren Zinssenkungen zu überzeugen. Denn die Zollpolitik von Trump dürfte mittelfristig für Preisschübe sorgen, heißt es.
Und schließlich bereite auch der Fahrt aufnehmende Handelskrieg immer mehr Sorgen. Trump machte klar, dass er "natürlich" auf die Vergeltungsmaßnahmen aus Kanada und der Europäischen Union reagieren werde. Nun hat er mit der Einführung von Zöllen in Höhe von 200 Prozent auf alkoholische Getränke aus der EU gedroht. Immer mehr Verantwortliche großer US-Unternehmen warnen bereits mit Blick auf die Gewinnentwicklung ihrer Gesellschaften vor der protektionistischen Wirtschaftspolitik in den USA.
"Mir erscheint dies als ein Markt, der momentan einfach keine Gewinne halten kann, was für potenzielle Käufer bei Kursrückgängen ein großes rotes Warnsignal sein sollte", sagt Marktstratege Michael Brown von Pepperstone. Nach der positiven Marktreaktion am Vortag auf vorteilhafte Verbraucherpreisdaten reagiert der Markt praktisch nicht auf die Erzeugerpreise, die wie die Daten des Vortages niedriger als gedacht ausgefallen sind. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sind einen Tick besser als prognostiziert ausgefallen, aber so kurz nach dem Arbeitsmarktbericht für Februar am vergangenen Freitag bewegen auch diese Daten nicht.
Renditen uneinheitlich
Wie schon am Vortag zieht die zehnjährige Rendite am Rentenmarkt weiter an, trotz der günstigen Preisentwicklung. Die Sorge, dass die US-Zollpolitik mittelfristig zu Preisschüben führe, überlagere die aktuell niedrige Teuerung, heißt es im Handel. Allerdings kommen die Renditen generell zurück und am kurzen Ende des Marktes stagnieren sie nun.
Mit den übergeordnet hohen Marktzinsen legt auch der Dollar zu, der Dollar-Index gewinnt 0,4 Prozent - auch befeuert von den aktuellen Trump-Zolldrohungen gegen EU-Produkte. Zölle gelten als inflationstreibend.
Der Goldpreis legt ebenfalls etwas zu. Die Pläne von Zentralbanken, verstärkt Gold zu kaufen, stütze, so die Analysten von SP Angel. Zudem weckten die Inflationsdaten auch Zinssenkungsspekulationen bei einigen Marktteilnehmern.
Am Erdölmarkt verbilligen sich die Lieferkontrakte etwas. Im Ukraine-Krieg mehren sich die Hoffnungen mindestens auf einen Waffenstillstand. Damit könnte wieder vermehrt russisches Öl auf die Märkte strömen, auch wenn der russische Aggressor bislang einen Waffenstillstand ablehnt.
Intel steigen mit Personalie
Unten Einzelaktien ziehen Intel um 13,6 Prozent an. Mit Lip-Bu Tan hat der Halbleiterkonzern einen neuen Chef gefunden. Laut Analyst Ben Barringer von Quilter Cheviot macht dieser Umstand Hoffnung, dass der Chiphersteller trotz kontinuierlicher Marktanteilsverluste an Taiwan Semiconductor Manufacturing überleben könne. Tan sei der richtige Mann, das Blatt zu wenden.
Adobe sinken dagegen um 9,3 Prozent. Der Softwarekonzern weiß mit seinen Erstquartalszahlen durchaus zu gefallen, aber der Ausblick auf die zweite Periode enttäuscht. Gleiches Bild auch beim Software-Entwickler UiPath: Positive Geschäftszahlen stehen einem schwachen Ausblick gegenüber - der Kurs fällt um 16,2 Prozent. Auch beim Cybersicherheitsanbieter SentinelOne überzeugten die Geschäftszahlen zum vierten Quartal, doch auch hier verschreckt der Ausblick - der Kurs verliert 2,8 Prozent.
American Eagle Outfitters fallen um 1,9 Prozent, nachdem der Einzelhändler vor einem schwachen Auftaktquartal gewarnt hat.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 41.246,74 -0,3% -104,19 -2,8%
S&P-500 5.584,06 -0,3% -15,24 -4,8%
NASDAQ Comp 17.572,87 -0,4% -75,59 -8,6%
NASDAQ 100 19.505,94 -0,5% -90,08 -6,7%
DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag Mi, 17:55 % YTD
EUR/USD 1,0839 -0,5% 1,0890 1,0909 +5,2%
EUR/JPY 160,5845 -0,5% 161,3400 161,8020 -1,0
EUR/CHF 0,9576 -0,2% 0,9599 0,9630 +2,7%
EUR/GBP 0,8384 -0,2% 0,8398 0,8408 +1,6%
USD/JPY 148,1580 -0,0% 148,1620 148,3180 -5,9
GBP/USD 1,2928 -0,3% 1,2966 1,2975 +3,5%
USD/CNY 7,1724 +0,2% 7,1615 7,1616 -0,7%
USD/CNH 7,2504 +0,2% 7,2391 7,2385 -1,2%
AUS/USD 0,6275 -0,8% 0,6323 0,6311 +2,2%
Bitcoin USD 82.804,25 -1,0% 83.680,30 81.922,70 -10,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,24 67,68 -0,7% -0,44 +0,2%
Brent/ICE 70,37 70,91 -0,8% -0,54 -5,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.947,05 2.937,95 +0,3% 9,10 +11,9%
Silber (Spot) 30,59 30,55 +0,1% 0,04 +9,4%
Platin (Spot) 902,16 907,39 -0,6% -5,23 +3,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 13, 2025 09:51 ET (13:51 GMT)
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Datum | Rating | Analyst | |
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28.04.2025 | Intel Verkaufen | DZ BANK | |
25.04.2025 | Intel Hold | Jefferies & Company Inc. | |
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01.08.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
29.04.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
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27.01.2022 | Intel Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
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25.04.2025 | Intel Hold | Jefferies & Company Inc. | |
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22.04.2025 | Intel Market-Perform | Bernstein Research | |
15.04.2025 | Intel Neutral | UBS AG | |
04.04.2025 | Intel Neutral | UBS AG |
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31.01.2025 | Intel Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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