MÄRKTE USA/Wall Street mit Abgaben - Dollar und Renditen unter Druck

20.12.24 15:42 Uhr

DOW JONES--Die Wall Street geht am Freitag mit Abgaben in den letzten Handelstag der Woche. Während der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 42.231 Punkte nachgibt, büßen S&P-500 und Nasdaq-Composite 0,5 bzw. 0,9 Prozent ein. Belastet wird der Aktienmarkt von den politischen Turbulenzen in den USA. Mit dem Hexensabbat, dem großen Verfalltag am Terminmarkt, könnte die Volatilität im Verlauf nochmals anziehen. Ein besonderes Augenmerk richten Anleger auf die Persönlichen Ausgaben und Einkommen im November - und dabei besonders auf den PCE-Preisindex. Dieser ist sowohl absolut als auch in der Kernrate weniger stark gestiegen wie vorausgesagt. Da dieser das von der US-Notenbank bevorzugte Preismaß darstellt, könnte die Inflationsentwicklung für einen aggressiveren Zinssenkungszyklus der Fed 2025 stehen, nachdem diese zuletzt die Zinssenkungshoffnungen deutlich gedämpft hatte.

"Der heutige PCE-Index für November wird wahrscheinlich der Haupttreiber der Stimmung sein", mutmaßt der leitende Analyst Derren Nathan von Hargreaves Lansdown. Allerdings sorgt die US-Politik für Sorgenfalten bei den Anlegern und damit Kaufzurückhaltung: Denn in den USA rückt ein möglicher Regierungsstillstand (Shutdown) immer näher. Im US-Repräsentantenhaus ist ein weiterer Gesetzentwurf für einen Übergangshaushalt gescheitert, der vom designierten US-Präsidenten Donald Trump unterstützt worden ist. Dieser scheiterte auch wegen mangelnder Unterstützung durch republikanische Abgeordnete. Ob sich Republikaner und Demokraten im Kongress bis zum Ablauf der Frist in der Nacht auf Samstag noch auf eine Lösung einigen können, bleibt fraglich. Dann müsste die Bundesregierung teilweise geschlossen und Hunderttausende von Bundesangestellten in den Zwangsurlaub geschickt werden. Sollte es dazu kommen, dürfte dies Wirtschaftswachstum kosten, warnen Volkswirte.

Dollar und Rentenrenditen mit Daten runter

Der Dollar gerät mit den PCE-Daten unter Druck, die Möglichkeit von mehr Zinsreduzierungen drückt den Dollar-Index um 0,3 Prozent. Die selben Aussichten schieben auch am Rentenmarkt die Renditen deutlicher gen Süden. Dollar-Schwäche und nachgebende Marktzinsen stützen indes den Goldpreis.

Die Erdölpreise liegen im Minus. Auf Wochensicht droht ein Preisverfall von über 3 Prozent - getrieben von der jüngsten Dollar-Stärke und Nachfragesorgen vor allem mit Blick auf China. Laut JP Morgan wird sich der globale Ölmarkt von einem ausgeglichenen Zustand 2024 hin zu einer Überversorgung von 1,2 Millionen Fass täglich bewegen. Ein solche Entwicklung lieferte ein bärisches Preissignal.

Fedex ziehen an - Nike unter Druck

Unter den Einzelwerten ziehen Fedex um 4,5 Prozent an. Zwar legte der Logistiker durchwachsene Quartalszahlen vor und senkte noch dazu den Ausblick für das Geschäftsjahr. Doch sehen Anleger dies dem Konzern nach, weil dieser seine Frachttransportsparte ausgliedern will. Damit will Fedex, die unverändert mit einer schwächeren Nachfrage in den USA zu kämpfen hat, die Unternehmensstruktur straffen.

Dagegen geben Nike 2,7 Prozent ab. Der Sportartikelhersteller schnitt zwar mit seinen Geschäftszahlen besser als gedacht ab, verschreckt aber mit einem düsteren Umsatzausblick auf die dritte Periode klar unter Marktschätzung.

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk enttäuscht mit Studiendaten zu CagriSema - einem Adipositas-Medikament der nächsten Generation. Da US-Wettbewerber Eli Lilly auch auf dem Markt für Abnehmmittel aktiv ist, steigen deren Titel um 6,3 Prozent. Anleger sehen den US-Pharmakonzern nun im Vorteil.

U.S. Steel verlieren 3 Prozent nach einem in Aussicht gestellten Verlust für das vierte Quartal. Die Markterwartung hatte einen Überschuss vermuten lassen. BlackBerry steigen entgegen der vorbörslichen Indikation um 9,5 Prozent - nach einem Ergebnisausweis über Markterwartung. Dass das Software-Unternehmen den Ausblick nach unten genommen hat, sehen Anleger der Gesellschaft nach. Mission Produce, ein Avocado-Anbauer, hat die Marktprognosen im vierten Quartal geschlagen, der Kurs zieht um 22,5 Prozent an.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 42.230,91 -0,3% -111,33 +12,1%

S&P-500 5.837,09 -0,5% -29,99 +22,4%

Nasdaq-Comp. 19.194,25 -0,9% -178,52 +27,9%

Nasdaq-100 20.950,23 -0,8% -160,28 +24,5%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,27 -5,4 4,32 -15,1

5 Jahre 4,35 -7,7 4,42 34,7

7 Jahre 4,43 -8,2 4,51 46,2

10 Jahre 4,51 -6,4 4,57 62,7

30 Jahre 4,71 -3,1 4,74 73,6

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:23 Do, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,0392 +0,3% 1,0374 1,0376 -5,9%

EUR/JPY 162,52 -0,4% 162,71 163,66 +4,4%

EUR/CHF 0,9295 -0,2% 0,9313 0,9311 +0,2%

EUR/GBP 0,8282 -0,1% 0,8295 0,8268 -4,5%

USD/JPY 156,41 -0,7% 156,85 157,75 +11,0%

GBP/USD 1,2548 +0,3% 1,2505 1,2551 -1,4%

USD/CNH (Offshore) 7,3033 -0,1% 7,3066 7,3119 +2,5%

Bitcoin

BTC/USD 95.264,60 -3,0% 97.934,40 100.096,45 +118,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,75 69,38 -0,9% -0,63 -1,2%

Brent/ICE 72,39 72,88 -0,7% -0,49 -2,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 42,92 43,54 -1,4% -0,61 +13,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.616,43 2.594,41 +0,8% +22,02 +26,9%

Silber (Spot) 29,25 29,05 +0,7% +0,20 +23,0%

Platin (Spot) 930,55 923,75 +0,7% +6,80 -6,2%

Kupfer-Future 4,04 4,03 +0,2% +0,01 +2,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/cln

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December 20, 2024 09:43 ET (14:43 GMT)

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