MÄRKTE USA/Erhöhte Zoll-Verunsicherung belastet Wall Street
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DOW JONES--Nach der leichten Erholung zur Wochenmitte ging es an der Wall Street am Donnerstag schon wieder deutlich nach unten. Händler sprachen von einer unverändert hohen Verunsicherung am Markt wegen der sprunghaften und offenbar kaum mit einer Strategie unterlegten Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Es gebe nicht einen vernünftigen Grund für eine Kehrtwende am US-Aktienmarkt, hieß es mit Blick auf die schwache Entwicklung der jüngsten Zeit. Stattdessen verwiesen Händler auf weitere potenziell belastende Faktoren.
Dazu gehört der Haushaltsstreit mit einem drohenden Regierungsstillstand, bei dem am Wochenende eine kritische Frist ansteht. Republikaner und Demokraten stecken weiter in einer Sackgasse. Andere Marktakteure verwiesen auf die eher unkritische Marktaufnahme der Inflationsdaten des Vortages. Denn diese zeigten zwar ein leichtes Abkühlen der Preissteigerungen. Doch dürfte die Entwicklung kaum ausreichen, um die US-Notenbank von zügigeren Zinssenkungen zu überzeugen. Denn die Zollpolitik von Trump dürfte mittelfristig für Preisschübe sorgen, hieß es.
Und schließlich bereitete auch der Fahrt aufnehmende Handelskrieg immer mehr Sorgen. Trump machte klar, dass er "natürlich" auf die Vergeltungsmaßnahmen aus Kanada und der Europäischen Union reagieren werde. Nun hat er mit der Einführung von Zöllen in Höhe von 200 Prozent auf alkoholische Getränke aus der EU gedroht. Trump hat zudem nach eigener Aussage nicht vor, die Zölle, die die USA auf die Einfuhr von Stahl, Aluminium und anderen Materialien erheben, zurückzunehmen. Immer mehr Verantwortliche großer US-Unternehmen warnen bereits mit Blick auf die Gewinnentwicklung ihrer Gesellschaften vor der protektionistischen Wirtschaftspolitik in den USA.
Der Dow-Jones-Index verlor 1,3 Prozent auf 40.814 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,4 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 2,0 Prozent nach unten. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 818 (Mittwoch: 1.512) Kursgewinner, 1.963 (1.242) -verlierer und 48 (80) unveränderte Titel. Die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg erhielten einen Dämpfer. Präsident Wladimir Putin sagte, Russland werde einem sofortigen Ende der Kämpfe nicht zustimmen.
Nach der positiven Marktreaktion am Vortag auf vorteilhafte Verbraucherpreisdaten reagierte der Markt nicht auf die Erzeugerpreise, die ebenfalls niedriger als gedacht ausgefallen sind. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sind einen Tick besser als prognostiziert ausgefallen, aber so kurz nach dem Arbeitsmarktbericht für Februar am vergangenen Freitag bewegten auch diese Daten nicht.
Renditen fallen leicht
Die Renditen gaben am Anleihemarkt nach. Die Sorge, dass die US-Zollpolitik mittelfristig zu Preisschüben führe, überlagere die aktuell niedrige Teuerung, hieß es im Handel.
Der Dollar legte zu, der Dollar-Index gewann 0,2 Prozent - gestützt vor allem von den aktuellen Trump-Zolldrohungen gegen EU-Produkte. Zölle gelten als inflationstreibend.
Der Goldpreis legte den dritten Handelstag in Folge zu und näherte sich der Marke von 3.000 Dollar weiter an. Die Feinunze gewann 1,5 Prozent auf 2.983 Dollar. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit den Zöllen befeuere die Flucht in Sicherheit und den Anstieg des Goldpreises, hieß es.
Am Ölmarkt verbilligten sich die Lieferkontrakte. Für Brent und WTI ging es um bis zu 1,5 Prozent nach unten. Teilnehmer verwiesen auf wachsende Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen eines schwächeren Konjunktur-Wachstums auf die Nachfrage und der Aussichten auf ein bevorstehendes globales Überangebot.
Intel steigen mit Personalie
Unter den Einzelaktien zogen Intel um 14,6 Prozent an. Mit Lip-Bu Tan hat der Halbleiterkonzern einen neuen Chef gefunden. Laut Analyst Ben Barringer von Quilter Cheviot macht dieser Umstand Hoffnung, dass der Chip-Hersteller trotz kontinuierlicher Marktanteilsverluste an Taiwan Semiconductor Manufacturing überleben könne. Tan sei der richtige Mann, das Blatt zu wenden.
Adobe sanken dagegen um 13,9 Prozent. Der Softwarekonzern konnte mit seinen Erstquartalszahlen zwar durchaus gefallen, aber der Ausblick auf die zweite Periode enttäuschte. Gleiches galt auch für den Software-Entwickler UiPath: Positive Geschäftszahlen standen einem schwachen Ausblick gegenüber - der Kurs fiel um 15,7 Prozent. Auch beim Cybersicherheitsanbieter SentinelOne überzeugten die Geschäftszahlen zum vierten Quartal, doch auch hier verschreckte der Ausblick - der Kurs verlor 5,5 Prozent.
American Eagle Outfitters reduzierten sich um 4,0 Prozent, nachdem der Einzelhändler vor einem schwachen Auftaktquartal gewarnt hatte.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 40.813,57 -1,3% -537,36 -2,8%
S&P-500 5.521,52 -1,4% -77,78 -4,8%
NASDAQ Comp 17.303,01 -2,0% -345,44 -8,6%
NASDAQ 100 19.225,48 -1,9% -370,54 -6,7%
DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag Mi, 17:55 % YTD
EUR/USD 1,0848 -0,4% 1,0890 1,0909 +5,2%
EUR/JPY 160,2430 -0,7% 161,3400 161,8020 -1,
EUR/CHF 0,9582 -0,2% 0,9599 0,9630 +2,7%
EUR/GBP 0,8381 -0,2% 0,8398 0,8408 +1,6%
USD/JPY 147,7210 -0,3% 148,1620 148,3180 -5,
GBP/USD 1,2943 -0,2% 1,2966 1,2975 +3,5%
USD/CNY 7,1693 +0,1% 7,1615 7,1616 -0,7%
USD/CNH 7,2485 +0,1% 7,2391 7,2385 -1,2%
AUS/USD 0,6284 -0,6% 0,6323 0,6311 +2,2%
Bitcoin USD 80.318,00 -4,0% 83.680,30 81.922,70 -10,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,28 67,68 -0,6% -0,40 +0,2%
Brent/ICE 69,85 70,91 -1,5% -1,06 -5,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.982,64 2.937,95 +1,5% 44,69 +11,9%
Silber (Spot) 31,13 30,55 +1,9% 0,58 +9,4%
Platin (Spot) 918,98 907,39 +1,3% 11,59 +3,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 13, 2025 16:16 ET (20:16 GMT)
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29.04.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
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04.04.2025 | Intel Neutral | UBS AG |
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