MÄRKTE EUROPA/Schwarzer Montag: Aktienkurse phasenweise im freien Fall

07.04.25 18:19 Uhr

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DOW-JONES--Nach einem dramatischen Handelsverlauf mit panikartigen Verkäufen zu Handelsbeginn und einer Erholung im Handelsverlauf haben die europäischen Aktienmärkte am Montag mit erneuten kräftigen Verlusten geschlossen. Der DAX verlor 4,3 Prozent auf 19.790 Punkte, schloss damit aber weit über dem Tagestief. Er war im frühen Geschäft um über 10 Prozent abgestürzt. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 4,6 Prozent auf 4.656 nach unten. Weiter saß den Börsianern die Angst im Nacken, dass das von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Zollchaos die Welt in eine Rezession stürzen könnte.

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Zu einer heftigen Gegenbewegung kam es am Nachmittag nach Aussagen von Kevin Hassett, Direktor des National Economic Council. Demnach soll US-Präsident Donald Trump einen 90-tägigen Aufschub der gerade verkündeten Strafzölle in Erwägung ziehen. Dies solle bis auf China für alle Länder gelten. Dies wurde aber schnell aus dem Weißen Haus als "Fake News" abgetan und die Indizes rutschten unmittelbar wieder ab.

Bereits vor den Hassett-Aussagen hatte die Hoffnung, dass die US-Notenbank stützend eingreifen könnte, für eine gewisse Stabilisierung an den Börsen gesorgt. Eine Zinssenkung im Mai wird nun mit einer Wahrscheinlichkeit von über 40 Prozent eingepreist. Vor Wochenfrist lag der Wert noch bei 14 Prozent.

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Trump lehnt vorerst Zollverhandlungen mit Europa ab und verlangt stattdessen regelmäßige Zahlungen der Europäer an die USA. Dem Fernsehsender CNN sagte er, die USA hätten Europa einen hohen Zoll auferlegt, und die Europäer kämen nun an den Verhandlungstisch. "Sie wollen reden, aber es wird keine Gespräche geben, ehe sie uns eine Menge Geld auf jährlicher Basis zahlen - für jetzt und für die Vergangenheit." Die EU hat Trump unterdessen die Abschaffung aller Zölle auf Industriegüter auf beiden Seiten vorgeschlagen.

UBS-Volkswirt Paul Donovan kommentierte, die Investoren seien bislang davon ausgegangen, dass Trumps US-Zölle - wie bereits in seiner ersten Amtszeit - ein Verhandlungsmittel darstellten. Dies setze jedoch eine kompetente Wirtschaftspolitik voraus, die die Vorteile von Handelsgesprächen gegen die negativen Folgen von Zöllen abwäge. Wenn jedoch die Kompetenz der politischen Entscheidungsfindung infrage gestellt werde, wachse die Sorge, dass der wirtschaftliche Schaden dauerhaft sein könnte.

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Ölpreise fallen

Die Rezessionsangst machte sich auch bei den Ölpreisen bemerkbar, dort ging es um rund 2 Prozent nach unten. Gold wurde billiger, hielt sich aber über der Marke von 3.000 Dollar je Feinunze. Der Anleihemarkt zeigte sich volatil. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten nach dem jüngsten kräftigen Rückgang zu Börsenschluss mit 2,61 Prozent, und damit 3 Basispunkte höher. Der Euro kostete zuletzt 1,0907 Dollar, nachdem er im Tief bei 1,0880 und im Hoch bei 1,1040 gelegen hatte.

Am Aktienmarkt schlossen alle Branchenindizes im Minus. Am besten hielten sich noch Rohstoffaktien, aber auch für sie ging es mit 2,7 Prozent stark nach unten. Am Ende rangierten Versorger- und Versicherungstitel mit minus 6,0 bzw. minus 5,6 Prozent.

Unternehmensnachrichten gingen weitgehend unter. Der Zwischenbericht von Shell für das erste Quartal bestätigte laut den Analysten von Jefferies ihre Einschätzung, dass die Konsensgewinnschätzung zu hoch sein dürfte. Der Kurs gab um 4,5 Prozent nach.

Für die Qiagen-Aktie ging um 2,3 Prozent nach oben. Das Unternehmen wuchs im ersten Quartal dank anhaltend hoher Nachfrage nach Tuberkulose-Bluttests und einem Testsystem stärker als erwartet. Der Diagnostikspezialist und Labordienstleister hob darauf seine Jahresprognose an. Neben Qiagen schlossen im DAX nur Commerzbank (+0,8%) im Plus.

Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn*

ESTX 50 PR.EUR 4.656,41 -4,5% -0,4%

Stoxx-50 4.026,88 -4,7% -1,9%

Stoxx-600 474,01 -4,5% -2,2%

XETRA-DAX 19.789,62 -4,3% +3,7%

CAC-40 Paris 6.927,12 -4,8% -1,4%

AEX Amsterdam 801,26 -4,8% -4,2%

ATHEX-20 Athen 3.620,66 -7,7% +9,9%

BEL-20 Bruessel 3.930,25 -4,0% -4,0%

BUX Budapest 82.400,87 -0,8% +4,7%

OMXH-25 Helsinki 4.124,78 -2,8% -1,8%

OMXC-20 Kopenhagen 1.599,32 -0,9% -23,1%

PSI 20 Lissabon 6.262,28 -5,6% +4,1%

IBEX-35 Madrid 11.785,80 -5,1% +7,1%

FTSE-MIB Mailand 32.853,98 0,0% +1,4%

OBX Oslo 1.321,65 -0,4% -0,3%

PX Prag 1.902,59 -2,5% +10,9%

OMXS-30 Stockholm 2.226,95 -2,6% -8,1%

WIG-20 Warschau 2.431,32 -1,5% +12,6%

ATX Wien 3.623,56 -3,7% +2,7%

SMI Zuerich 11.047,48 -5,2% +0,4%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0910 -0,1% 1,0920 1,0982 +5,9%

EUR/JPY 161,4820 +1,6% 158,9650 160,2475 -1,1

EUR/CHF 0,9384 +0,5% 0,9337 0,9406 +0,9%

EUR/GBP 0,8578 +0,9% 0,8504 0,8493 +2,8%

USD/JPY 148,0130 +1,7% 145,5880 145,9275 -6,6

GBP/USD 1,2719 -1,0% 1,2842 1,2931 +3,0%

USD/CNY 7,2325 +0,4% 7,2019 7,1829 -0,1%

USD/CNH 7,3439 +0,5% 7,3075 7,2823 -0,5%

AUS/USD 0,5968 -0,6% 0,6004 0,6053 -2,4%

Bitcoin/USD 78.286,50 -0,8% 78.897,70 83.345,40 -9,7%

ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,84 62,36 -2,4% -1,52 +1,6%

Brent/ICE 64,39 66,06 -2,5% -1,67 -11,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 2980,63 3038,43 -1,9% -57,80 +15,8%

Silber 27,39 27,09 +1,1% 0,30 -3,4%

Platin 837,09 846,37 -1,1% -9,28 -3,7%

Kupfer 4,24 4,40 -3,7% -0,16 +4,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/gos

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April 07, 2025 12:19 ET (16:19 GMT)

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18.02.2025Commerzbank BuyDeutsche Bank AG
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