MÄRKTE EUROPA/Börsen geben Gewinne weitgehend ab - Barnier spricht am Abend

03.12.24 15:50 Uhr

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DOW JONES--Europas Börsen geben bis Dienstagnachmittag die Tagesgewinne weitgehend ab. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 19.948 Punkte, im frühen Handel wurde noch die Marke von 20.000 Punkten erstmalig geknackt und bei 20.038 Punkten ein neues Allzeithoch markiert. Die 10.000er-Marke war vor zehn Jahren überboten worden, was im Schnitt eine Jahresrendite von etwas über 7 Prozent bedeutet. Für Zurückhaltung in Europa sorgen allerdings die Unsicherheiten rund um Frankreich. Angesichts der hohen Staatsverschuldung schließen Skeptiker sogar eine neue Euro-Schuldenkrise nicht aus. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,3 Prozent auf 4.860 Punkte, gestützt unter anderem von Rohstofftiteln, für die es 1,0 Prozent nach oben geht.

Aktuell steht die Minderheitsregierung von Premierminister Barnier wegen des Budgetstreits kurz vor dem Aus. Ein Misstrauensantrag wird aktuell ab Mittwoch erwartet. Linke und Rechte Blöcke könnten zusammen die Regierung stürzen. Damit könnte es bis zu wahrscheinlichen Neuwahlen im Sommer viele Unsicherheiten geben. Um 20 Uhr wird sich Barnier im TV-Sender TF1 äußern.

Zinsdifferenz zwischen französischen und deutschen Benchmarkanleihen wie zur Eurozone-Schuldenkrise

Französische Aktien zeigen sich dennoch stabil. Der CAC-40 notiert wenig verändert. Interessanter ist die Entwicklung an den Anleihemärkten, und hier richten sich die Blicke auf die Zinsdifferenz von 86 Basispunkten zwischen zehnjährigen französischen und deutschen Benchmarkanleihen. Das ist ein Spread, wie man ihn zuletzt während der Euro-Schuldenkrise gesehen hat.

Im Fokus stehen die Jolts-Daten über die offenen Stellen in den USA am Nachmittag und weitere Reden von Fed-Mitgliedern. In den bisherigen Aussagen der Fed-Mitglieder Waller und Williams wurde jedoch nur auf die Datenabhängigkeit der Fed verwiesen. Dies macht den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag umso wichtiger.

In Deutschland wird auf die Automobilaktien geblickt. Hier stürzt die Stimmung im Sektor weiter ab, wie der aktuelle Ifo-Geschäftsklima-Index der Automobilbranche zeigt. Er brach im November noch weiter ein auf minus 32,1 Punkte. Vor allem zeigt sich aber kein Licht am Ende des Tunnels, der Ausblick wird noch schlechter und fällt auf minus 30,4 Punkte.

BMW steigen jedoch um 0,4 Prozent dank positiver Kommentare der UBS. Diese fallen zu Lasten von Mercedes-Benz aus, was deren Aktien 2 Prozent ins Minus drückt. Stellantis erholen sich vom Kurseinbruch am Vortag nach dem überraschenden CEO-Abgang um 1,7 Prozent.

Aktien von Zulieferern geben stärker nach. Hier hat die UBS die Stimmung verdüstert, indem sie Forvia (-5,1%) und Valeo (-3,0%) die Kaufempfehlung entzogen und die Kursziele kräftig gesenkt hat. Das zieht auch Schaeffler um 4,3 Prozent abwärts.

Redcare Pharmacy kommt in den Stoxx-600

Swiss Life liegen 4,3 Prozent hinten. Während die Mittelfristziele den Konsenserwartungen entsprechen, dürften sich die Anleger an den Ausschüttungsplänen stören. So soll die Ausschüttungsquote auf 75 Prozent von zuletzt 86 Prozent sinken. Zugleich wird das neue Aktienrückkaufprogramm über 750 Millionen Franken eine Laufzeit von 18 Monaten haben und nicht wie zuletzt 12 Monate.

Gute Nachrichten für Redcare Pharmacy ("Shop Apotheke") sehen Händler in der Aufnahme in den Stoxx-600. Die Aktien legen um 1,9 Prozent zu. Für Hugo Boss geht es nach einer Kaufempfehlung durch die UBS gleich um 5,2 Prozent nach oben. Die Analysten halten eine Neubewertung des Titels für möglich. Die Aktie hatte zuletzt unter dem Verdacht des Bruchs von Insiderrichtlinien durch CEO Daniel Grieder gelitten. Für das Plus von 7,5 Prozent bei Hochtief sorgt derweil eine Kaufempfehlung durch Bank of America.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.860,40 +0,3% 13,67 +7,5%

Stoxx-50 4.377,76 +0,3% 13,76 +7,0%

DAX 19.948,04 +0,1% 14,42 +19,1%

MDAX 26.331,68 +0,1% 28,74 -3,0%

TecDAX 3.441,98 -0,5% -15,76 +3,1%

SDAX 13.513,37 +0,0% 2,13 -3,2%

FTSE 8.363,90 +0,6% 51,01 +7,5%

CAC 7.234,48 -0,0% -2,41 -4,1%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,04 +0,01 -0,53

US-Zehnjahresrendite 4,18 -0,01 +0,30

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:18 Uhr Mo, 17:03 % YTD

EUR/USD 1,0520 +0,2% 1,0495 1,0465 -4,7%

EUR/JPY 156,52 -0,3% 157,37 156,87 +0,6%

EUR/CHF 0,9301 -0,1% 0,9315 0,9295 +0,2%

EUR/GBP 0,8309 +0,2% 0,8292 0,8291 -4,2%

USD/JPY 148,77 -0,5% 149,96 149,90 +5,6%

GBP/USD 1,2662 +0,1% 1,2657 1,2622 -0,5%

USD/CNH (Offshore) 7,3005 +0,2% 7,2923 7,2950 +2,5%

Bitcoin

BTC/USD 94.608,50 -0,9% 95.510,10 97.059,80 +117,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,99 68,10 +1,3% +0,89 -1,4%

Brent/ICE 72,74 71,83 +1,3% +0,91 -1,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 48,395 48,54 -0,3% -0,14 +26,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.650,21 2.636,52 +0,5% +13,69 +28,5%

Silber (Spot) 30,93 30,51 +1,4% +0,43 +30,1%

Platin (Spot) 959,54 947,50 +1,3% +12,04 -3,3%

Kupfer-Future 4,16 4,08 +2,0% +0,08 +5,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 03, 2024 09:51 ET (14:51 GMT)

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