BMW baut Autowerk in Mexiko
BMW baut vom Jahr 2019 an auch in Mexiko Autos: Der weltgrößte Premium-Autohersteller investiert bis dahin rund eine Milliarde US-Dollar in ein Werk im mexikanischen Bundesstaat San Luis Potosí.
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Von Hendrik Varnholt
Das teilte das Unternehmen am Donnerstagabend deutscher Zeit mit. Den Angaben zufolge sollen in der Produktionsstätte jährlich bis zu 150.000 Fahrzeuge vom Band laufen können. Durch die Investition werde BMW besser "am Wachstumspotenzial der gesamten Region partizipieren", zitierte das Unternehmen seinen Produktionsvorstand Harald Krüger.
Die Entscheidung für ein zweites Werk innerhalb der nordamerikanischen Freihandelszone Nafta kommt mit Ankündigung. BMW-Chef Norbert Reithofer hatte den Bau einer weiteren Produktionsstätte in der Region mehrmals in Aussicht gestellt. Erst in der vergangenen Woche kündigte er an, in Kürze über den Standort zu informieren. Bislang betreibt BMW in Nordamerika nur im US-Staat South Carolina ein Automobilwerk. Branchenexperten nannten aber immer wieder Mexiko als wahrscheinlichen Standort der zweiten Produktionsstätte.
BMW begründete die Entscheidung für den Ort außerhalb des wichtigen Absatzmarktes USA nun unter anderem mit den Freihandelsabkommen, die Mexiko unterhält. Aus dem Land lassen sich Waren nicht nur zollfrei in die übrigen Nafta-Mitgliedsländer USA und Kanada transportieren: Mexiko unterhält etwa auch mit der EU ein Abkommen über den freien Warenverkehr. BMW wies zudem auf "qualifizierte Arbeitskräfte vor Ort", "ein solides Netz an etablierten Zulieferern" und eine "gut entwickelte Infrastruktur" hin.
Das deutsche Unternehmen kündigte die Investition in Mexiko am Donnerstag in der Residenz des mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto an. Peña Nieto sollte an der Veranstaltung auch selbst teilnehmen. Wie der deutsche Hersteller zugleich schriftlich mitteilte, sollen in dem Werk im Bundesstaat San Luis Potosí nahe der gleichnamigen Millionenstadt vom ersten Produktionsjahr 2019 an 1.500 Menschen arbeiten. Mittelfristig würden "weitere Arbeitsplätze auf dem Werksgelände und in der Region bei Zulieferern und Dienstleistern geschaffen". Welche Modelle BMW in Mexiko produzieren wird, ließ der Hersteller zunächst aber offen.
Trotz der Investition im Süden werden die meisten in der Nafta-Region hergestellten Autos des BMW-Konzerns auch künftig in den USA vom Band laufen: Das Unternehmen baut die Kapazität in der Stadt Spartanburg im US-Staat South Carolina bis zum Ende des Jahres 2016 auf jährlich 450.000 Fahrzeuge aus. Schon im März hatte BMW entsprechende Investitionen in die Produktionsstätte im Wert von rund einer Milliarde US-Dollar angekündigt. Der Hersteller will nach eigenen Angaben zudem weitere rund 200 Millionen Dollar in sein Karbonfaserwerk im Nord-Westen der USA investieren. Die in dem Werk hergestellten Materialien kommen in den elektrisch angetriebenen Modellen der i-Reihe zum Einsatz.
Mit seiner Entscheidung für eine Produktionsstätte in Mexiko folgt BMW den anderen deutschen Premium-Autoherstellern Audi und Daimler. Audi will Mitte des Jahres 2016 mit der Produktion des Modells Q5 in San José Chiapa beginnen. Daimler kündigte in der vergangenen Woche an, in Mexiko künftig gemeinsam mit der Allianz aus Renault und Nissan Kompaktwagen zu bauen.
Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com
DJG/hev/sha
(END) Dow Jones Newswires
July 03, 2014 13:30 ET (17:30 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 30 PM EDT 07-03-14
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