Neue Werbemacht auf dem Vormarsch: Wird Amazon gefährlich für Google und Facebook?
Der Online-Händler Amazon hat sich in den letzten Jahren als einer der größten E-Commerce-Giganten überhaupt etabliert. Produkte jedweder Art können von Nutzern dort erworben werden, die Einfachheit des Online-Kaufes verführt viele zum Zugreifen.
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Der Konzern ist stetig auf der Suche, seinen Markt noch weiter auszubauen. So positioniert er sich beispielsweise mit der Video-on-Demand-Plattform Amazon Prime Video als Konkurrent zum Streamingdienst Netflix, Spekulationen zufolge könnte der Versandhändler in Zukunft auch Tankstellen und Reisen anbieten. Ein Bereich, in dem Amazon sich bereits ins vorderste Feld bringen konnte, sind Online-Werbeanzeigen.
Drittgrößte Online-Werbemacht
Wie eine Studie des Marktforschungsunternehmens eMarketer prognostiziert, könnte das von Jeff Bezos gegründete Unternehmen in diesem Jahr zur drittgrößten Online-Werbemacht aufsteigen. Größer dann als der Softwarekonzern Microsoft, der unter anderem auf den Plattformen MSN, der Suchmaschine Bing und dem Karrierenetzwerk LinkedIn Werbeeinahmen generiert.
In den USA sollen laut Schätzung in diesem Jahr 4,61 Milliarden US-Dollar an Werbezahlungen bei Amazon die Kassen zum Klingeln bringen, eMarketer korrigiert mit dieser Annahme seine vorherige Prognose von 2,89 Milliarden US-Dollar an Werbeinnahmen deutlich nach oben. Damit hätte der Online-Händler dann einen Marktanteil von 4,1 Prozent beim Geschäft mit den digitalen Werbeeinnahmen.
Amazon wird mit direkter Kaufabsicht besucht
Noch regiert allerdings ein Duopol, bestehend aus Google und Facebook, dieses Geschäft. Gemeinsam haben sie in den USA einen Marktanteil bei Online-Werbung von 57,7 Prozent, von denen 37,1 Prozent auf den Alphabet-Konzern und 20,6 Prozent auf das Soziale Netzwerk entfallen.
Ein weiter Weg also noch für Amazon, wenn es an der Vorherrschaft der beiden Werbe-Riesen kratzen will. Allerdings sei es für viele Werbeschaltenden bereits jetzt sehr attraktiv bei dem Online-Verkäufer zu werben, wie Monica Peart, Analystin bei eMarketer, bemerkt. Im Gegensatz zu Google und Facebook ist Amazon ein Portal, das Nutzer mit direkter Kaufabsicht besuchen. Bei der Suchmaschine suchen sie nach Informationen, bei Facebook wollen sie mit anderen in Kontakt treten. Doch Amazon wird mit der Absicht genutzt, etwas käuflich zu erwerben.
Wer hier Werbeanzeigen bei Produktsuchen schaltet oder sein Produkt als Ergebnis von Keyword-Suchen anzeigen lässt, hat eine höhere Chance, dass die Kunden dabei zuschlagen. Denn der Online-Händler wird auch immer häufiger als Suchmaschine für Produkte verwendet, ergo können bei den Ergebnissen stehende Werbeanzeigen die Kaufentscheidung des Kunden beeinflussen. Außerdem verfügt Amazon über begehrte und umfangreiche Daten seiner Nutzer zum Kaufverhalten, die die beiden anderen Werbe-Größen nicht haben.
Weiteres Wachstum voraus
Der Online-Händler sieht offenbar selbst das große Potenzial, das die Werbung bringen kann. So vereinfacht er momentan die Art, wie Werbekunden ihre Anzeigen kaufen können, die bis dato komplex war.
Das Marktforschungsunternehmen sagt Amazon im Bereich der Werbeeinnahmen weiteres Wachstum voraus. So soll es 2020 einen Marktanteil von sieben Prozent halten, die Dominanz von Google und Facebook soll langsam schwinden und 2020 auf 55,9 Prozent schrumpfen. Langsam aber sicher könnte Amazon damit auf dem Weg sein, für die beiden Werbe-Giganten gefährlich zu werden.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Eddy Galeotti / Shutterstock.com, Ken Wolter / Shutterstock.com
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26.09.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
30.07.2018 | Amazon neutral | JMP Securities LLC | |
13.06.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
02.05.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
02.02.2018 | Amazon neutral | JMP Securities LLC |
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11.04.2017 | Whole Foods Market Sell | Standpoint Research | |
23.03.2017 | Whole Foods Market Sell | UBS AG | |
14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
04.02.2009 | Amazon.com sell | Stanford Financial Group, Inc. | |
26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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