Japanische Notenbank erhöht Inflationserwartungen
Die japanische Notenbank hat ihre Inflationserwartungen angesichts pandemiebedingter Lieferengpässe leicht angehoben.
Die Bank of Japan (BoJ) geht aber weiterhin davon aus, dass sie ihre Zielrate von 2 Prozent zumindest in den kommenden beiden Fiskaljahren nicht erreicht wird.
In ihrem vierteljährlichen Prognosebericht zu Inflation und Wachstum projiziert die Notenbank für das Fiskaljahr 2022/23 und das darauffolgende Jahr nun eine Teuerungsrate von jeweils 1,1 Prozent. Bisher war sie von 0,9 und 1,0 Prozent ausgegangen. In diesem Fiskaljahr, das im März endet, dürften die Preise stagnieren.
Die Pandemie hat angesichts einer globalen Erholung der Nachfrage der Konsumenten einen Mangel an Waren und Komponenten verursacht. In den USA stieg die Inflation jüngst auf 7 Prozent und damit auf den höchsten Wert seit vier Jahrzehnten.
In Japan haben die Unternehmen Probleme, höhere Kosten an die preisempfindlichen Verbraucher weiterzugeben, die zum größten Teil keine spürbaren Lohnerhöhungen erhalten haben. Während die Erzeugerpreise im November um 9,2 Prozent und im Dezember um 8,5 Prozent anzogen, stiegen die Verbraucherpreise im November nur um 0,6 Prozent. Für Dezember gibt es noch keine Daten.
Die Bank of Japan senkte zudem ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr. Sie geht nur noch von einem Wachstum der japanischen Wirtschaft von 2,8 Prozent aus, vorher hatte sie 3,4 Prozent in Aussicht gestellt. Sie begründete die Abwärtsrevision mit Problemen in den Lieferketten. Im Jahr 2022/23 soll das Bruttoinlandsprodukt um 3,8 Prozent zulegen, im Jahr darauf um 1,1 Prozent. Hier hatte die Notenbank zuvor 2,9 Prozent und 1,3 Prozent Wachstum prognostiziert.
Die Notenbank beließ den Einlagenzins bei minus 0,10 Prozent und die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen bei null Prozent.
TOKIO (Dow Jones)
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