Immobiliensektor profitiert: Hoffnung auf US-Zinsgipfel belastet Banken
Die Leitzinsbestätigung der Fed in den USA und eine damit gestiegene Hoffnung auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus hat am Donnerstag auf die Kursentwicklung europäischer Bankaktien gedrückt.
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Immobilienaktien wurden im Gegenzug beflügelt. Für den nach zahlreichen Leitzinsanhebungen dies- und jenseits des Atlantiks schwer gebeutelten Immobiliensektor wirkt die am Mittwochabend bekanntgegebene Zinserhöhungspause der US-Notenbank Fed wie Balsam, zumal am Markt auch für Dezember kein weiterer Zinsschritt erwartet wird. Bankaktien, die von steigenden Zinsen profitieren, gaben indes vielerorten nach. Papiere von Versicherern waren wenig gefragt.
Bereits in der vergangenen Woche hatten die Währungshüter der Euroregion angesichts gesunkener Inflationsraten nach zehn Zinserhöhungen in Folge nicht weiter an der Zinsschraube gedreht. Allerdings hieß es sowohl seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) als auch der Fed, dass das Nachdenken über Zinssenkungen verfrüht sei. In den USA wurde der Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent auf dem höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren belassen. In der Euroregion liegt der Leitzins weiterhin bei 4,5 Prozent.
Hierzulande schwächelte die Commerzbank-Aktie im festen DAX mit minus 0,2 Prozent, während die Aktie der Deutschen Bank leicht zulegte. ING (ING Group) verloren im EuroStoxx 2,8 Prozent. Die niederländische Bank hatte an diesem Tag Quartalszahlen vorgelegt und ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Die stark gestiegenen Zinsen brachten der niederländischen Großbank zwar im Sommer einen kräftigen Gewinnsprung, doch Konzernchef Steven van Rijswijk warnte, dass es mit den fetten Zinsgewinnen nicht ganz so weitergeht.
Unter den Immobilienwerten dagegen erholten sich Vonovia weiter mit plus 4,0 Prozent, LEG Immobilien legten um 6,3 Prozent zu. In Paris ging es für Unibail-Rodamco um knapp 8 Prozent hoch. Zudem reagierten Immobilienwerte in Großbritannien mit kräftigen Kursgewinnen auf den dort durch die Bank of England (BoE) beibehaltenen Leitzins. Vor ihrer heutigen Entscheidung hatte die BoE den Zins seit Ende 2021 vierzehnmal angehoben.
Der europäische Immobiliensektor erreichte den höchsten Stand seit sechs Wochen. Zuletzt gewann er mit deutlichem Abstand an der Spitze im Stoxx-600-Tableau fünf Prozent, womit er in nur einer Woche um fast zwölf Prozent vorankam./ck/ajx/mis
FRANKFURT/PARIS/LONDON (dpa-AFX)
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