Wird Cannabis in den USA bald bundesweit legalisiert? Neue Signale von der DEA deuten darauf hin
Die Cannabis-Industrie bedeutet für Anleger viele Chancen. Doch das größte Problem für viele Marihuana-Unternehmen ist, dass ihr Produkt nicht überall legal ist. In den USA könnte Cannabis bald bundesweit legalisiert werden - darauf deuten zumindest Signale der DEA hin.
• Cannabis momentan Schedule-I-Substanz
• Mehr Einrichtungen sollen Cannabis für Forschungszwecke produzieren
• 2020: Studien mit 3.200 Kilogramm Cannabis
Die DEA (Drug Enforcement Agency) ist eine US-amerikanische Behörde, die für die Klassifikation und das Verbot von illegalen Substanzen zuständig ist. Derzeit stuft die Strafverfolgungsbehörde Cannabis noch als Schedule-I-Substanz ein - damit gilt die grüne Pflanze bundesweit als gleichwertig gefährlich wie LSD, Heroin oder Methamphetamine. Und doch ist Marihuana in 33 Bundesstaaten als medizinisches Mittel zugelassen, elf Bundesstaaten haben bereits den Freizeitkonsum von Marihuana legalisiert. Der Cannabis-Markt hofft auf eine bundesweite Legalisierung des Stoffes, die DEA geht nun zumindest erste Schritte in diese Richtung.
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"Rasenmäher-Abfälle" zur Forschung verwendet
Wie die Behörde bekanntgab, weitet sie die Cannabis-Forschung in Zukunft deutlich aus. Denn eines der größten Probleme, das die Hanf-Pflanze hat, ist, dass es bisher keine ausgiebige und umfassende Forschung dazu gibt. Bisher erlaubte die DEA lediglich einer Einrichtung - der Universität von Mississippi - Cannabis für Forschungszwecke herzustellen. Doch das dort produzierte Cannabis ähnelte dem auf dem Markt verkauften Marihuana nur wenig, es sei mehr wie "Rasenmäher-Abfälle", wie Sue Sisley vom Scottsdale Research Institut in Arizona äußerte. Dass Studien mit solchem Material wenig aussagekräftig sind, dürfte nicht verwunderlich sein.
Wenn nun mehr Einrichtungen Cannabis für Forschungszwecke produzieren, dürfte sich auch die Qualität und Beschaffenheit der Pflanze dem auf dem Markt erhältlichen Cannabis anpassen. Die DEA fährt auch mengentechnisch hoch: 2020 sollen 3.200 Kilogramm für Forschungszwecke genutzt werden, das sind knappe 30 Prozent mehr als noch in diesem Jahr zur Verfügung standen und mehr als 600 Prozent mehr als 2018 untersucht werden durften.
Mehr Forscher für Cannabis-Studien autorisiert
Dass die DEA in Sachen Cannabis lockerer wird, bewies die Behörde auch schon in der Vergangenheit. So stieg die Anzahl der Wissenschaftler, die die DEA für die Cannabis-Forschung autorisierte, in den letzten zwei Jahren um 41 Prozent. Je mehr Forscher sich mit der Pflanze und ihren Auswirkungen beschäftigen, je mehr Material sie für ihre Forschungszwecke bekommen und je ähnlicher das Marihuana dem auf dem Markt ist, desto evidenter könnten die Forschungsergebnisse werden.
Mit der Ausweitung der Forschung zeigt sich die DEA offen für die Auseinandersetzung mit dem Thema Cannabis und sendet optimistische Zeichen für eine mögliche Legalisierung und Entkriminalisierung des grünen Goldes. Das dürfte Unternehmen wie Aurora Cannabis oder Canopy Growth besonders freuen, die sich bereits auf einen möglichen Markteintritt in den USA auf nationaler Ebene vorbereiten. Es bleibt allerdings zu bedenken, dass die Ausweitung der Forschung nicht unbedingt eine Entkriminalisierung von Marihuana zur Folge haben muss. Ob und wann Cannabis in den USA bundesweit legalisiert wird, steht momentan noch in den Sternen.
Redaktion finanzen.net
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