Deutsche Bank-Zahlen stehen an - und die Analysten von RBC erwarten nichts Gutes

Bereits im zweiten Jahresviertel lief es nicht rund bei Deutschlands größtem Finanzhaus. Zwar schlugen sich die Restrukturierungsmaßnahmen positiv auf die Gewinnentwicklung nieder, doch auf Ertragsseite konnte das Geldhaus nicht überzeugen. Denn die Frankfurter haben im zweiten Quartal Marktanteile eingebüßt. Die Erträge sanken um rund zehn Prozent und damit deutlicher, als Analysten zuvor befürchtet hatten. Auch Deutsche Bank-Chef John Cryan räumte ein: "Bei den Erträgen sind wie noch nicht überall dort, wo wir sein wollen".

Investmentbanking wird zum Sorgenkind

Besonders im Kerngeschäft der Bank, dem Investmentbanking, ergab sich ein durchwachsenes Bild. Dort sackten die Einnahmen um 16 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro ab. Das Institut machte insbesondere ein schwächeres Handelsergebnis für die schwache Performance in diesem Segment verantwortlich.

Auch das dritte Quartal schwach?

Doch wer darauf hofft, dass das Investmentbanking im dritten Quartal einen Erholungskurs eingeleitet hat, der könnte enttäuscht werden. Analysten fürchten, dass sich die Tendenz auch im abgelaufenen Jahresviertel weiter fortgesetzt haben könnte und das Finanzhaus weitere Marktanteile verloren hat. Denn Indikationen lassen vermuten, dass das Handelsgeschäft, das einen direkten Einfluss auf die Entwicklung des Investmentbankingbereichs hat, auch im dritten Quartal eher schwach verlaufen ist.

RBC kappt Kursziel

Auch die Experten von RBC Capital blicken mit wenig Optimismus auf die bevorstehende Veröffentlichung der Drittquartalszahlen der Deutschen Bank. Sie rechnen nicht damit, dass das Institut die Zielvorgaben des Managements im Berichtszeitraum erfüllen konnte. Entsprechend hat das Analysehaus das Kursziel für die Deutsche Bank-Aktie gesenkt: von 14,00 Euro auf 13,50 Euro. Die Einstufung des Titels beließen die Experten bei "Sector Perform". Auch mittelfristig scheint das Analystenteam von RBC Capitals keine deutliche Verbesserung zu erwarten: Die Ertrags- und Gewinnprognosen der Jahre 2017-2019 wurden reduziert.

Redaktion finanzen.net