GRENKE-Aktie büßt ein: Perring ist weiter short bei GRENKE - Sondergutachten beauftragt, Bundesbank-Kontoauszüge veröffentlicht
Der britische Spekulant und Leerverkäufer Fraser Perring wettet weiter gegen den Leasingspezialisten GRENKE.
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"Ich kann nur Geld verdienen, wenn ich meine Positionen schließe, aber bei GRENKE ist das noch nicht der Fall", sagte Perring der WirtschaftsWoche auf die Frage, wie viel Geld er durch den Kurssturz bei GRENKE verdient habe. Er habe "keinen Zweifel" daran, dass der Kurs weiter falle, sagte Perring.
Perrings Analysehaus Viceroy Research hatte Mitte September einen Bericht über GRENKE veröffentlicht, in dem dem MDAX-Konzern unter anderem Bilanzbetrug vorgeworfen wurde. Der Aktienkurs des Konzerns war daraufhin um bis zu 50 Prozent abgestürzt. Perring sagte, er sei inzwischen von vielen Leuten angesprochen worden, die "noch mehr Informationen" hätten.
GRENKE hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Konzern hat seinen Wirtschaftsprüfer KPMG beauftragt, ein Sondergutachten anzufertigen. Außerdem will GRENKE eine weitere unabhängige Prüfung in Auftrag geben.
Die Ankündigung von GRENKE, jetzt möglicherweise früher als bisher üblich bei den Franchise-Partnern einzusteigen, bezeichnete Perring als "entlarvend". "Warum hat der GRENKE-Konzern das nicht schon viel eher in Betracht gezogen?", so Perring. Bislang hielten die ersten Jahre Finanzinvestoren die Mehrheitsanteile an den Franchise-Unternehmen, darunter die Wiener CTP, an der seit diesem Jahr auch GRENKE-Gründer Wolfgang GRENKE beteiligt ist.
Zu kürzlich veröffentlichten Informationen von Viceroy, wonach GRENKE die E-Mail-Server der CTP spätestens ab 2018 gehostet habe, sagte ein Sprecher des Unternehmens der WirtschaftsWoche: "Dass die IT-Infrastrukturen möglicherweise nicht in allen Bereichen 100-prozentig korrekt getrennt sind, ist dem dynamischen Wachstum der Gruppe geschuldet". Diese Trennung werde aber, wo noch nötig, erfolgen.
GRENKE beauftragt Warth & Klein Grant Thornton mit Sondergutachten
GRENKE hat die angekündigte unabhängige Prüfung seines Franchise-Geschäfts auf den Weg gebracht. Wie der MDAX-Konzern mitteilte, hat er die mittelständische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton mit der Prüfung beauftragt. GRENKE reagiert damit auf die Anschuldigungen des Short-Sellers Viceroy Research, der dem Konzern unter anderem Bilanzbetrug und ein intransparentes Franchise-System vorwirft.
Das Gutachten soll die Marktüblichkeit der Bewertungen, die Vorteilhaftigkeit für den Konzern und die Validierung der geschlossenen Kaufverträge einschließlich der beteiligten Parteien erstrecken, heißt es in der Mitteilung von GRENKE.
GRENKE hatte die Prüfung des Franchise-System vergangene Woche Freitag angekündigt. In einer weiteren Untersuchung soll der Wirtschaftsprüfer KPMG, der bereits seit drei Jahren die Bücher des Konzerns prüft, ein Sondergutachten anfertigen, um weitere Vorwürfe von Viceroy zu widerlegen.
GRENKE veröffentlicht Bundesbank-Kontoauszüge
Der unter Druck stehende Leasingspezialist hat im Zuge der Anschuldigungen rund um angeblich zu hoch ausgewiesene Bargeldguthaben Kontoauszüge veröffentlicht. Demnach befanden sich Ende Juni auf zwei Konten der GRENKE AG und der GRENKE Bank bei der Bundesbank zusammen gut 850 Millionen Euro, wie aus den am Donnerstag auf einer Webseite des Konzerns bereitgestellten Auszügen hervorgeht.
Am ersten Tag im Juli kamen auf einem der Konten noch 80 Millionen Euro per Überweisung hinzu. Der GRENKE-Konzern hatte im Zwischenbericht für den Stichtag Ende Juni ein Kontenguthaben von 849 Millionen Euro bei der Bundesbank ausgewiesen. Zuletzt sprach GRENKE von einem Guthaben von 761 Millionen Euro per Mitte September.
Die Investorengruppe Viceroy Research wirft dem Konzern unlautere Geschäftspraktiken rund um Scheingewinne und zu hoch ausgewiesene Geldbestände vor und hat die Aktien nach eigenen Angaben leerverkauft - dürfte also von fallenden Aktienkursen profitieren. Die Aktie war zu Beginn der vergangenen Woche noch 55 Euro wert, wird aktuell aber nur noch mit gut 33 Euro rund 40 Prozent darunter gehandelt.
Viceroy hatte in einem Bericht den Vorwurf verbreitet, ein bedeutender Teil der von GRENKE zum Halbjahr auf knapp 1,1 Milliarden Euro taxierten finanziellen Mittel existiere gar nicht. GRENKE versucht, sich der Vorwürfe mit dem Hinweis auf die Kontensalden bei der Bundesbank zu erwehren. Das seien fast 80 Prozent der ausgewiesenen liquiden Mittel zum fraglichen Zeitpunkt gewesen.
Viceroy hatte als Reaktion auf eine Telefonkonferenz des Managements vom vergangenen Freitag geschrieben: "Uns ist wohl bewusst, dass rund 800 Millionen von GRENKEs Bargeld bei der Bundesbank gehalten werden." Der Gruppe reicht das aber nicht. "Zeigen Sie uns, dass das Geld aus Ihrem sehr profitablen Geschäft existiert, das für mehr als 95 Prozent der Umsätze und Gewinne von GRENKE steht."
GRENKE-Aktien stabilisieren sich in jüngster Kursspanne
Die zuletzt starken Schwankungen unterworfenen Aktien von GRENKE zählten am Donnerstag im XETRA-Handel mit einem Minus von letztlich 3,93 Prozent auf 32,30 Euro zu den größten Verlierern im schwachen Index der mittelgroßen Werte MDAX.
Die Anteilsscheine waren zu Beginn der vergangenen Woche noch gut 55 Euro wert und werden aktuell mehr als 40 Prozent darunter gehandelt. Letzte Woche Donnerstag waren die Aktien auf knapp 24 Euro und damit den tiefsten Stand seit Oktober 2014 abgesackt. Seit Jahresbeginn gerechnet haben die Papiere mittlerweile fast zwei Drittel an Wert eingebüßt - so viel wie kein anderer Index-Wert.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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