HeidelbergCement-Aktie rennt unbeirrt weiter - Weiterhin keine Prognose
HeidelbergCement ist am Donnerstag gefragt.
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Papiere von HeidelbergCement haben am Donnerstag ihre Erholungsrally bis auf zwischenzeitlich knapp über 51 Euro vorangetrieben. Mit einem Kursplus via XETRA von 2,63 Prozent notierten sie zuletzt bei 50,32 Euro im leichteren DAX. Mit ihrer Erholung um gut 76 Prozent seit dem Tief des Corona-Crashs Mitte März haben sie über 60 Prozent des Kurseinbruchs wieder wett gemacht. Die Anleger brachte nicht aus der Ruhe, dass der erst seit wenigen Monaten im Amt befindliche Konzernchef Dominik von Achten weiter keine Prognose für das Gesamtjahr wagt. Einige Analysten sehen auch nach der Rally noch deutlichen Spielraum nach oben. So hatte Christian Korth von HSBC erst Mitte Mai ein Kursziel von 67 Euro angesetzt - und damit auf Vorkrisenniveau.
HeidelbergCement-Chef wagt weiterhin keine Prognose für 2020
Der Baustoffkonzern HeidelbergCement gibt wegen der Coronavirus-Pandemie weiterhin keine Ziele für das laufende Jahr aus. "Der Ausblick 2020 ist weiterhin ungewiss", sagte Unternehmenschef Dominik von Achten am Donnerstag auf der Online-Hauptversammlung in Heidelberg. Auch nach fast sechs Monaten könne der Vorstand keinen Ausblick für 2020 geben. Die Krise werde aber im laufenden Jahr deutliche Spuren bei Umsatz und Ergebnis hinterlassen.
Ursprünglich hatte HeidelbergCement 2020 Umsatz und operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr leicht steigern wollen. Im März zog der Dax-Konzern seine Ziele zurück. Wie geplant will der Vorstand Mitte September seine neue Strategie vorstellen.
"Es sind extrem bewegte Zeiten", sagte von Achten. HeidelbergCement stehe vor großen Herausforderungen. Das Unternehmen sei unterschiedlich stark von der Covid-19-Pandemie betroffen. Während sich das Geschäft in Indien, Bangladesch, Belgien, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und Marokko von kräftigen Absatzrückgängen wieder erhole, gehe der Absatz in Malaysia deutlich zurück. Auch in den USA, Kanada, Indonesien, Thailand und Russland verzeichne das Unternehmen Absatzrückgänge. Kaum oder nur geringe Auswirkungen gebe es hingegen in Tschechien, Polen, Ghana, Polen und Australien. In Deutschland sei HeidelbergCement sehr gut unterwegs, fügte der Manager hinzu.
In jeder Krise gebe es auch eine Chance, sagte von Achten. Das Unternehmen sei robust in die Corona-Krise gegangen. Um gut durch die Krise zu kommen, brauche HeidelbergCement weiterhin eine gute Situation bei den Barmitteln. "Mit unserem Programm 'Cope - Covid Contingency Plan Execution' wollen wir eine Milliarde Euro einsparen", erläuterte der Manager. Dazu beitragen sollen etwa geringere Personalaufwendungen, freiwillige Kürzungen der Management-Gehälter, die Beschränkung von Investitionen sowie geringere Steuerzahlungen. Das Unternehmen hatte das neue Sparprogramm wegen der Corona-Krise Ende Februar aufgesetzt.
Zudem will HeidelbergCement deutlich weniger Geld an die Aktionäre ausschütten als ursprünglich geplant. Das Unternehmen hatte den Dividendenvorschlag für 2019 Anfang Mai von 2,20 Euro auf 60 Cent je Aktie gekappt. Damit sichere sich HeidelbergCement 317 Millionen Euro mehr an Barmitteln, sagte von Achten. Sobald die Corona-Krise überwunden sei, werde das Unternehmen wieder zu einer progressiven Dividendenpolitik zurückkehren.
2019 konnte HeidelbergCement den Umsatz dank des Baubooms in Deutschland und weltweiten Infrastrukturprogrammen um vier Prozent auf knapp 18,9 Milliarden Euro steigern. Bereinigt um Wechselkurse, Zu- und Verkäufe sowie Effekte aus der neuen Bilanzierungsrichtlinie betrug der Anstieg zwei Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 15 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis lag das Plus bei zwei Prozent. Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre anrechenbarer Gewinn von 1,1 Milliarden Euro - fünf Prozent weniger als 2018.
/ag/mis
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