Kupfer-Rally

Kupferpreis legt zu: Diese Aktien könnten von der Rally profitieren

15.05.24 22:19 Uhr

Kupferpreis auf Höhenflug: Diese Aktien könnten durch die Entwicklungen am Rohstoffmarkt angetrieben werden | finanzen.net

Der Kupferpreis konnte in den letzten Wochen deutlich zulegen. Jedoch könnte sich nicht nur ein Direktinvestment in das Übergangsmetall lohnen, auch Bergbau-Aktien stehen mit der jüngsten Rally wieder vermehrt im Fokus.

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Rohstoffe

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• Kupferpreis kennt kein Halten
• Vorsicht bei Kupfer-Aktien
• Anglo American-Übernahme im Blick

Kupfer gewinnt an Bedeutung

Am Rohstoffmarkt sind gerade alle Augen auf Kupfer gerichtet. Aufgrund seiner guten elektrischen- und Wärmeleitfähigkeit sowie seiner hohen Verarbeitbarkeit und Langlebigkeit wird das rötlich schimmernde Metall in einer breiten Palette von Anwendungen eingesetzt. Diese Anwendungsfälle erstrecken sich über verschiedene Industriezweige wie Automobil- und Maschinenbau, Telekommunikation, Architektur, konventionelle Energien, Sanitärinstallation, Heizung, Verkehr, maritime Anwendungen, Elektrotechnik, Aquakultur und auch erneuerbare Energien. Kupfer ist äußerem das Metall mit dem dritthöchsten Verbrauch weltweit, direkt nach Eisen und Aluminium.

Kupferpreis im Aufwind

Die Beliebtheit des Übergangmetalls lässt sich auch an der jüngsten Preisentwicklung ablesen. Seit Anfang Januar legte der Kupferpreis bereits um 19,05 Prozent auf zuletzt 10.090,00 US-Dollar je Tonne zu (Stand vom 14. Mai 2024) und performte damit besser als die prominenten Rohstoffe Gold und Silber.

Und das Ende der Fahnenstange scheint nach der Einschätzung von Experten noch lange nicht erreicht zu sein. Strategen der Bank of America erklärten jüngst etwa, dass der Kupferpreis je Tonne bis zum Jahr 2026 bei etwa 12.000 US-Dollar liegen dürfte. Die Branchenkollegen von Goldman Sachs prognostizierten gar einen Stand von 15.000 US-Dollar in den kommenden Jahren.

Bergbauaktien im Blick

Doch nicht nur eine Direktinvestition in das Metall ist möglich, wenn man am Preisanstieg von Kupfer partizipieren will. Schließlich gibt es auch eine Vielzahl von börsennotierten Bergbauunternehmen, die Kupfer abbauen. "WirtschaftsWoche"-Kolumnist Markus Zschaber erklärte jüngst etwa im Hinblick auf die optimistischen Markterwartungen: "Angesichts dieser Aussichten drängen sich Aktien von Kupferminengesellschaften in einem gut diversifizierten und auf die Zukunft ausgerichteten chancenreichen Depot schon fast auf". Dennoch sollte man nicht blind in Kupfer-Aktien investieren, schließlich sei die Bergbauindustrie nicht vor Herausforderungen gefeit. Zschaber führte an, dass oftmals bereits kleinste Metallfunde als riesige Bestände aufgerechnet werden. "Nicht überall, wo ‚Kupfer‘ draufsteht, ist auch Kupfer drin", warnte er.

Übernahmepoker um Anglo American

In den letzten Wochen stand vor allem der Bergbauriese Anglo American im Blick der Anleger. Nachdem bereits die australische BHP Group Interesse an ihrem britischen Konkurrenten äußerte und ein 39 Milliarden US-Dollar schweres Angebot machte, wies Anglo dieses jedoch zurück. Nun springen wohl auch Rio Tinto und Glencore in die Presche und buhlen um den Branchenkollegen. Offizielle Angebote liegen hier aber noch nicht vor, ein Ergebnis des Übernahmepokers steht damit also noch aus.

Zschaber warnte jedoch, dass auch Branchengrößen wie BHP und Rio Tinto im Hinblick auf Kupfer nicht vor Fehlschlägen geschützt seien. Viele Minen der Unternehmen, in denen derzeit weltweit die größten Kupfermengen abgebaut werden, seien von rückläufigen Kupfergehalten gezeichnet, was bedeutet, dass die Unternehmen höhere Kosten für weniger Kupfer aufbringen müssen.

Mit einem Kurs von zuletzt 2.619,50 Pence konnten sich die Anteile seit Anfang Januar bereits um 32,93 Prozent verteuern. Glencore-Titel verbuchen derweil nur ein kleines Plus, und BHP-Aktien und Rio Tinto-Aktien stehen seit Jahresbeginn auf rotem Terrain (Stand: Schlusskurse vom 14. Mai 2024).

Freeport McMoRan - Kupfer-Star an der Börse

Mit ähnlichen Problemen habe Zschaber zufolge auch Freeport McMoRan zu kämpfen. Das Bergbauunternehmen hat seinen Sitz in den USA und gilt als größter börsennotierter Kupferkonzern. Neben Kupfer agiert das Unternehmen vor allem beim Abbau von Gold und Molybdän. Kupfer nimmt für Freeport McMoRan jedoch eine Führungsrolle ein und generiert 80 Prozent der Umsätze. 2023 hat Freeport McMoRan 4,2 Milliarden Pfund Kupfer produziert.

Den Umsatz steigerte das Unternehmen im vergangenen Jahr von 22,8 auf 22,9 Milliarden US-Dollar, beim Gewinn je Aktie stand jedoch ein Minus von 46 Prozent auf 1,28 US-Dollar in den Büchern. Experten rechnen laut "LYNX" für das laufende Geschäftsjahr jedoch wieder mit deutlichen Zugewinnen sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis.

Seit Jahresbeginn verteuerte sich die Freeport McMoRan-Aktie an der NYSE bereits um 25,63 Prozent auf zuletzt 53,48 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 14. Mai 2024).

Southern Copper verfügt über Großteil der Kupferreserven

Auch Konkurrent Southern Copper hat seinen Sitz in den USA und verfügt über die größten bekannten Kupferreserven. Insgesamt macht das Übergangsmetall mehr als 80 Prozent des Unternehmensumsatzes aus, aber auch Silber, Zink, Molybdän, Blei und Kohle werden in den Minen von Southern Copper gefördert. Punkten kann das Unternehmen vor allem mit seinem kostengünstigen Kupferabbau, schließlich lagen die Cash-Kosten im Jahr 2023 bei 1,03 US-Dollar je Pfund des Metalls. LYNX zufolge ist ein Wert von 0,85 bis 1,15 US-Dollar je Pfund branchenüblich. Auch für die Zukunft hat Southern Copper ambitionierte Pläne: So will man die Jahresproduktion von aktuell etwa 911.000 Tonnen bis 2026 auf 1,8 Millionen Tonnen erhöhen, wodurch sich das Unternehmen in puncto Nachfragesteigerungen stabil aufstellen könnte.

Im Geschäftsjahr 2023 ging der Umsatz jedoch um 1,5 Prozent auf 9,9 Milliarden US-Dollar zurück, der Gewinn schwand derweil um 8 Prozent auf 3,14 US-Dollar je Aktie. Analysten zufolge dürfte die Bilanz für 2024 jedoch wieder deutlich stärker ausfallen.

88,9 Prozent des Unternehmens befinden sich im Besitz der Grupo México, die übrigen 11,1 Prozent sind an der New York Stock Exchange notiert. Die Aktien des Kupferriesen legten seit Anfang Januar bereits um 43,94 Prozent auf 123,89 US-Dollar zu (Stand: Schlusskurs vom 14. Mai 2024). Neben den Kursgewinnen wurden Anleger außerdem mit einer Quartalsdividende in Höhe von 0,80 US-Dollar je Aktie belohnt, außerdem erhalten Anleger im Mai 0,0104 kostenlose Aktien je gehaltenem Schein.

Teck Resources baut Kupfergeschäft aus

Ebenfalls ein großer Akteur auf dem Kupfermarkt ist der kanadische Mitbewerber Teck Resources. Neben dem rötlichen Metall werden Zink, Öl aus Ölsand, Blei, Gold, Silber und Spezialmetalle wie Molybdän, Germanium, Indium und Kadmium gewonnen. Das Geschäft mit Stahlwerkskohle soll nun jedoch an Glencore weitergegeben werden. Damit könnte das Kupfergeschäft für Teck Resources jedoch deutlich an Relevanz gewinnen, gilt der Sektor derzeit noch nicht als das Hauptgeschäft. Zukünftig will das Unternehmen den Kupferabbau auf 600.000 Tonnen verdoppeln.

Unter Strategen herrscht nach LYNX im Hinblick auf das laufende Geschäftsjahr jedoch Licht und Schatten: So dürfte der Umsatz zwar deutlich zulegen, der Gewinn soll jedoch schwächer ausfallen. 2025 sieht es nach Einschätzung der Experten ebenfalls nicht besser aus.

An der Börse in Toronto stiegen die Teck Resources-Titel seit Jahresbeginn bereits um 28,05 Prozent und kosteten damit zuletzt 71,72 Kanadische Dollar (Stand: Schlusskurs vom 14. Mai 2024).

Performance an Kupferpreis geknüpft

Auch wenn sich die Kurse der behandelten Unternehmen in den vergangenen Monaten teils unterschiedlich erfolgreich entwickelten, dürfte die Nachfrage nach dem Metall sowie die zukünftige Entwicklung des Kupferpreises doch deutlich dazu beitragen, wie es auch mit den Kupfer-Aktien weitergeht.

Redaktion finanzen.net

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

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