Zahlungsabwickler Wirecard wächst - Aktie fällt dennoch klar
Der Zahlungsabwickler Wirecard lässt sich dank des Onlineshopping-Booms auch im neuen Jahr kaum bremsen.
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Im ersten Quartal kletterte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28 Prozent auf 36,6 Millionen Euro, wie das TecDAX-Schwergewicht am Donnerstag mitteilte. Der Anbieter von Online-Bezahldiensten und Sicherheitslösungen profitierte weiter von seinen Zukäufen und deutlich anziehenden Zahlungen über die eigene Plattform. In den ersten drei Monaten wickelte Wirecard 12,8 Milliarden Euro ab, 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bereits Ende April hatte Wirecard Eckdaten vorgelegt. Am Markt sahen Händler in den frischen Zahlen daher zwar keine großen Überraschungen, der Aktienkurs gab am TecDax-Ende jedoch um fast drei Prozent nach. Commerzbank-Analystin Heike Pauls verwies zwar auf das überraschend stark gestiegene Transaktionsvolumen, machte aber auch einen etwas schwächer als gedachten Konzerngewinn aus. Dafür hätten höhere Abschreibungen gesorgt. Allerdings war die Aktie in den vergangenen Wochen auch gut gelaufen.
Durch die Zukäufe von Wirecard stiegen auch die Mitarbeiterzahl und der Personalaufwand kräftig an. Im Schnitt der ersten drei Monate beschäftigte Wirecard gut 3500 Mitarbeiter - ein Jahr zuvor waren es noch knapp 2000. Zwischenzeitlich hat Wirecard weiter vor allem in Schwellenländern kräftig aufgestockt: Im Herbst kam etwa das Zahlungsabwicklungsgeschäft der indischen Great Indian Retail Group mit mehr als 900 Mitarbeitern hinzu, im Februar übernahmen die Bayern noch Gesellschaften in Brasilien und Rumänien.
Der Konzernumsatz mit der Abwicklung und dem Vermitteln von Zahlungen etwa über Kreditkarten wuchs stärker als der Gewinn, und zwar um knapp ein Drittel auf 210,5 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um fast 35 Prozent auf 62 Millionen Euro zu. Der von Analysten vielbeachtete Geldzufluss aus dem operativen Geschäft stieg um gut 9 Prozent auf 50,6 Millionen Euro.
Seine Prognose bestätigte das Management: Das Ebitda soll in diesem Jahr demnach 290 bis 310 Millionen Euro erreichen (VJ: 227,3). Dabei könnte noch etwas hinzukommen, weil der US-Kreditkartenkonzern Visa seine einst abgegebene Europatochter Visa Europe zurückkauft. Visa Europe gehörte zuvor einem Konsortium europäischer Banken - darunter auch Wirecard. Der geschätzte Erlös von 100 Millionen Euro könnte aber über mehrere Jahre verteilt fließen, hatte Wirecard im November mitgeteilt. Die Übernahme von Visa Europe durch Visa sollte bis Mitte 2016 abgeschlossen sein, könnte sich aber auch verzögern, wie es zuletzt hieß.
Wirecard war vor allem im Februar und Anfang März von dubiosen Anschuldigungen rund um seine Geschäftspraktiken durchgeschüttelt worden. Ein selbsternannter Analysedienst hatte mit Vorwürfen für einen Kurssturz von stellenweise über 20 Prozent an einem Tag gesorgt, von dem sich der Aktienkurs nur langsam erholte. Wirecard hatte die Anschuldigungen aus anonymer Quelle scharf zurückgewiesen und rechtliche Schritte angekündigt. Am Markt sprachen Börsianer von einer klassischen "Short-Seller"-Attacke, in der Spekulanten mit fallenden Kursen Kasse machen./men/stw/stb
ASCHHEIM/MÜNCHEN (dpa-AFX)
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