HelloFresh-Aktie im Minus: Kinderarbeitsvorwürfe dementiert - Zeitarbeitsfirma gekündigt
Der Vorwurf der Kinderarbeit in einer Arbeitsstätte von HelloFresh in den USA hat am Montag die Aktie des Kochboxen-Versenders schwer belastet.
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Der Kurs weitete die Verluste im Verlauf des Handels immer mehr aus und schloss mit einem Minus von fast 10 Prozent auf 11,835 Euro. HelloFresh dementierte unterdessen, Kinder beschäftigt zu haben.
Das US-Arbeitsministerium ermittelt gegen das Unternehmen wegen des Vorwurfs der Beschäftigung von Teenagern in einer Koch- und Verpackungsanlage, wie der Sender ABC News vor dem Wochenende berichtete. Den von den Vorwürfen betroffenen Standort in Aurora im US-Bundesstaat Illinois, eine Anlage des Lieferdienstes Factor75, hatte HelloFresh 2020 übernommen.
Entscheidend ist aber wohl die Rolle einer Zeitarbeitsfirma, von der sich HelloFresh nach eigener Aussage nach Bekanntwerden der Vorwürfe getrennt hat. "Zu keiner Zeit haben HelloFresh oder Factor selbst Minderjährige beschäftigt", betonte das Unternehmen. Die dahingehenden Vorwürfe richteten sich ausschließlich gegen die Zeitarbeitsfirma.
Anleger reagieren am Montag gleichwohl entsetzt, der seit Ende Juni kontinuierlich gestiegene Kurs sackte ab. Die Papiere waren zum Wochenbeginn der größte Verlierer unter den deutschen Standardwerten des Dax, MDax und SDax. Am Donnerstag vergangener Woche war die Aktie noch auf den höchsten Stand seit Ende Februar geklettert.
Laut Analyst Giles Thorne von der US-Bank steht die HelloFresh-Aktie "zu Unrecht unter Druck", denn das Arbeitsministerium untersuche nicht HelloFresh, sondern den Arbeitsvermittler. Zudem ergänzte Thorne, der nach eigener Aussage mit HelloFresh über die Vorwürfe gesprochen hat, dass das Unternehmen seit geraumer Zeit Protokolle führe, um sicherzustellen, dass in keiner seiner Arbeitsstätten Kinder arbeiten. Es gebe strenge vertragliche Anforderungen sowie ein Ethik- und Compliance-Programm.
/bek/nas
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Bildquellen: HelloFresh SE
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