Neuer Großaktionär: Das erwartet Daimler nun mit dem Geely-Chef Li Shufu
Über diesen Schritt wurde schon lange spekuliert, nun kam er dennoch wie ein Paukenschlag: Geely-Gründer Li Shufu ist bei Daimler ein- und gleich mit fast 10 Prozent zum Hauptaktionär aufgestiegen. Was das für die Stuttgarter, die mitten im Konzernumbau stecken, bedeuten könnte.
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9,69 Prozent aller Daimler-Anteile darf Geely-Chef Li Shufu nun sein Eigen nennen. Auf einen Schlag hat der Chinese die Meldeschwellen von 3 und 5 Prozent übersprungen und ist nun größter Anteilseigner der Stuttgarter.
Daimler befindet sich im Umbau
Der deutsche Premiumautobauer befindet sich derzeit mitten im Umbau. Schließlich soll das Geschäft in die drei Teile Pkw und Vans, Lkw und Financial Services aufgegliedert werden. Nun könnten sich mit dem neuen Großaktionär einige Probleme für das Team um Konzernchef Dieter Zetsche aufbauen. Zwar sei "Li Shufu ein langfristiger, gut berechenbarer und wichtiger Anker-Investor", so Automobilbranchen-Experte Ferdinand Dudenhöffer. Doch die Gerüchteküche brodelt. So hat Li mit dem erworbenen Anteil das Recht auf einen Sitz im Aufsichtsrat, das scheint jedoch die Daimler-Führung verhindern zu wollen.
Die Gründe für den Daimler-Einstieg
Li ist kein Mensch, der kleine Brötchen backt. Er hatte bereits vor Jahren angedeutet, seinen Konzern zu einem weltweiten Auto-Imperium ausbauen zu wollen. Bereits 2010 übernahmen die Chinesen den schwedischen Autobauer Volvo Cars, im vergangenen Dezember folgte dann der Einstieg beim Lkw-Hersteller Volvo. Mit der Verbindung von Geely und Daimler könnte eine strategische Allianz zwischen einem traditionellen Autobauer und einem Elektroautohersteller geschaffen werden. Für Daimler ist der Einstieg eine neue Erfahrung, schließlich hatten die Stuttgart bis jetzt keinen Ankeraktionär wie zum Beispiel die Familie Quandt bei BMW oder Piëch bei Volkswagen. Bisher war der Staatsfonds Kuwait mit 6,8 Prozent Daimlers größter Investor und hat seit rund einem Jahr auch einen Sitz im Aufsichtsrat inne. Doch genau diese Position soll Medienberichten zufolge Li verwehrt werden. Im Aufsichtsrat werden Modelle und Zukunftsstrategien besprochen, hier wollen die Stuttgarter wohl ohne die Chinesen entscheiden.
Wird Li aktiver oder inaktiver Investor?
Inwieweit Li ein Mitspracherecht bei Daimler einfordert, ist derzeit nicht bekannt. Mit Blick auf die Vergangenheit lässt sich jedoch sagen, dass bisherige Anteils-Ziele des Chinesen überwiegend Vorteile aus der Verbindung schlagen konnten. So hatte Li nachdem er mit über 15 Prozent bei Volvo Cars eingestiegen ist, keine großen Veränderungen gefordert, sondern den Schweden den Weg auf den chinesischen Automarkt geebnet. Mit seiner Hilfe konnte Volvo Cars im vergangenen Jahr dank des chinesischen Marktes eine kräftige Umsatzsteigerung verbuchen.
Umkämpfter E-Automarkt in China
Da Autos mit Elektroantrieben in China extrem subventioniert werden, ist der Absatzmarkt dort hart umkämpft. Geely hat sich bereits seinen Platz gesichert, die Schwaben versuchten dagegen schon in der Vergangenheit mit Partnern wie BAIC und BYD in Fernost Fuß zu fassen. Erst am Wochenende kündigte Daimler gemeinsam mit BAIC eine Milliarden-Investition an, um den Umbau eines BAIC-Standortes zu finanzieren. Genau diese Partnerschaften könnte Li laut einem Bericht des Handelsblatts sauer aufstoßen. Er verlange eine Kooperation zwischen Geely und Daimler in Sachen Elektroautos, so der Bericht weiter.
Positive Zukunftsaussichten treffen auf Verunsicherung
Experten sehen den Einstieg von Geely hingegen mehrheitlich als große Chance für Daimler. UBS-Analyst Paul Gong sieht als positiven Effekt der Partnerschaft, dass Daimler über Geely-Händler in China nun Fahrzeuge verkaufen könne. Den verbesserten Zugang zum fernöstlichen Absatzmarkt wertet auch Dudenhöfer positiv: "Geely ist das dynamischste Unternehmen von allen". Tim Schuldt, Analyst bei Equinet, glaubt nicht an kurzfristige Auswirkungen auf das Tagesgeschäft von Daimler und geht von einer Allianz bei Elektrofahrzeugen und im Bereich Autonomes Fahren aus, wie es in einer Analyse von Montag heißt. Auch Arbeitnehmervertreter bei Daimler zeigen sich optimistisch gestimmt. "Unsere Erwartung gegenüber Li Shufu ist, dass er langfristiges Interesse an Daimler hat und unser Unternehmen gemeinsam mit den Beschäftigten weiterentwickeln will", erklärten Arbeitnehmervertreter am Montag.
Ganz im Gegensatz dazu scheinen sich Anleger nicht so recht mit den Chinesen anfreunden zu können. Die Daimler-Aktie ist mit einem Verlust von zwischenzeitlich über einem Prozent größter Verlierer im DAX. Und auch Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries blickt mit Skepsis auf den Einstieg. Gegenüber Dow Jones Newswires gab die Politikerin zu bedenken, dass Li die Daimler-Anteile unter Umgehen der Meldeschwellen erworben haben könnte, damit wäre die BaFin am Zug, die Transaktion zu prüfen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: ben bryant / Shutterstock.com, IgorGolovniov / Shutterstock.com
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29.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Buy | Deutsche Bank AG |
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30.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
29.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Buy | Deutsche Bank AG |
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28.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Halten | DZ BANK | |
03.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Equal Weight | Barclays Capital | |
20.09.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Halten | DZ BANK | |
10.07.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Halten | DZ BANK | |
23.02.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Hold | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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17.12.2021 | Daimler Hold | HSBC | |
18.02.2021 | Daimler Sell | Warburg Research | |
02.02.2021 | Daimler Verkaufen | DZ BANK | |
26.10.2020 | Daimler Verkaufen | DZ BANK | |
07.10.2020 | Daimler Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
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