RWE-Aktien zünden dank Aussicht auf Milliarden-Entschädigung Kursfeuerwerk
Der Energiekonzern RWE könnte einem Pressebericht zufolge im Zuge des Kohleausstiegs bis zu zwei Milliarden Euro Entschädigung erhalten.
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Hinzu kämen Anpassungsgelder von rund 700 Millionen Euro für Beschäftigte, die wegen des Kohleausstiegs ihren Arbeitsplatz verlieren, schreibt die "Rheinische Post" (Freitag) unter Berufung auf Berliner Kreise. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sei mit dem Essener Konzern weitgehend handelseinig. Ein Konzernsprecher wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern.
An der Börse kamen die Nachrichten gut an.
RWE-Chef Rolf Schmitz hatte im vergangenen Jahr Entschädigungen von bis zu 1,5 Milliarden Euro für jedes Gigawatt Leistung gefordert, das bis 2022 vom Netz gehen soll. RWE werde die Hauptlast der Braunkohlekapazität von drei Gigawatt tragen müssen, die bis 2022 abgeschaltet werden soll, sagte er damals.
Nach Informationen der "Rheinischen Post" soll es am Sonntagabend ein Gespräch der Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Michael Kretschmer und Reiner Haseloff, mit Kanzleramtsminister Helge Braun (alle CDU) geben. Am Mittwoch ist ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und allen Ministerpräsidenten geplant, deren Länder von dem bis 2038 geplanten Kohleausstieg betroffenen Bundesländer sind, schreibt das Blatt. Dazu gehören auch Armin Laschet (CDU) aus Nordrhein-Westfalen und Dietmar Woidke (SPD) aus Brandenburg.
Kretschmer und Haseloff drängen die Bundesregierung, Ostdeutschland beim Ausstieg aus der Kohleenergie nicht gegenüber dem Westen zu benachteiligen. Nachteile könnte es im Osten vor allem geben, weil der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper überlegt, all seine Kohlekraftwerke abzuschalten oder auf Gas umzurüsten. Dazu könnte es kommen, wenn der Neubau Datteln 4 im Ruhrgebiet als modernstes Kohlekraftwerk Europas ans Netz gehen kann. In Schkopau in Sachsen-Anhalt betreibt Uniper mit dem Konzern EPH ein Braunkohle-Kraftwerk.
So reagiert die RWE-Aktie
Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten gut an. RWE-Aktien legten im frühen Handel auf bis zu 29,13 Euro zu. Der Aktienkurs baute seine Aufschläge im Verlauf weiter aus und beendete den Handel 6,40 Prozent höher bei 29,26 Euro mit einem neuen 52-Wochen-Hoch.Sollte RWE tatsächlich zwei Milliarden Euro erhalten, wäre das wohl deutlich mehr als am Markt erwartet. Analyst Alberto Gandolfi von der Investmentbank Goldman Sachs hatte jüngst rund 1,5 Milliarden Euro geschätzt und geschrieben, dass dies wohl auch in etwa die Summe sei, die Investoren erwarteten. Je 600 Millionen Euro mehr würden den Wert je Aktie um einen Euro steigern. Der Experte sieht ebenso wie Barclays-Analyst Peter Crampton die Klarheit in puncto Entschädigung für den Kohleausstieg als einen wesentlichen Kurstreiber.
Angesichts des vorbörslichen Kursanstieges nehmen die Aktien von RWE Kurs auf ihr Zwischenhoch von 28,81 Euro aus dem September. Darüber winkt der höchste Stand seit Ende 2014.
Goldman-Analyst Gandolfi traut den Aktien mittelfristig sogar einen Anstieg bis zu seinem Kursziel von 32,50 Euro zu, sein Barclays-Kollege Crampton errechnet ein Ziel von 30 Euro. Neben einem Durchbruch in den Verhandlungen um die Entschädigung für den Kohleausstieg verweist er auf den Umbau von RWE hin zu einem Ökostromkonzern. Dessen Potenzial unterschätzten viele Investoren nach wie vor, hatte der Experte erst zur Wochenmitte in einer Studie geschrieben. Hier sieht er den Kapitalmarkttag am 12. März als Schlüsselereignis. RWE könnte die guten Aussichten untermauern und Investoren damit überzeugen, positiver auf das Geschäft mit erneuerbaren Energien zu blicken.
Sollten die Analysten recht haben, würde sich der gute Lauf der RWE-Aktien fortsetzen. So schafften sie 2019 mit einem Kursplus von etwas mehr als 44 Prozent den Sprung auf den dritten Platz im deutschen Leitindex DAX. Seit dem Tief von 9,126 Euro im Herbst 2015 haben sie ihren Wert nun schon in etwa verdreifacht. Vorausgegangen war aber eine jahrelange Talfahrt unter anderem wegen des Endes für die Atomenergie in Deutschland nach der Katastrophe in Japan.
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