BioNTech formt globale Allianz für mehr Corona-Impfstoff - BioNTech-Aktie fester
Der Hersteller des ersten westlichen COVID-19-Impfstoffs baut eine neue Produktionsallianz auf.
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Diese könnte Europa und dem Rest der Welt inmitten einer schmerzhaften Knappheit an Vakzinen und einem Wiederanstieg der Infektionen einen Rettungsanker geben. Die Mainzer BioNTech, die sich 2020 mit dem US-Pharmakonzern Pfizer für Produktion und Vertrieb zusammengetan hat, hat nun eine Allianz von 13 Unternehmen aus der Taufe gehoben, darunter Novartis, Merck KGaA und Sanofi, um das ehrgeizige Ziel, in diesem Jahr 2 Milliarden Impfstoffdosen herzustellen, zu erreichen - und vielleicht sogar zu übertreffen.
Der Mangel an Impfstoffen beschränkte sich weitgehend auf die EU, die bei Bestellung und Zulassung der Impfstoffe langsamer war als ihre westlichen Verbündeten. Und dieser Schlag ins Wasser hat zu Spannungen zwischen dem Block und Großbritannien sowie den USA geführt.
Dies könnte eine Herausforderung für BioNTechs Allianz bedeuten. Der Impfstoff von BioNTech verwendet hochentwickelte neue Techniken, die knappe Zutaten und Fachwissen erfordern. Das macht die Lieferketten empfindlich und anfällig für die Art von Exportkontrollen, die die EU, Großbritannien und die USA in den vergangenen Monaten verhängten, so die Warnung des Unternehmens.
Bisher läuft Produktion bei BioNTech-Pfizer nicht richtig rund
Pfizer und BioNTech haben den ersten im Westen zugelassenen COVID-19-Impfstoff in Rekordzeit entwickelt, aber seine komplexe Herstellung hat den US-Riesen in Schwierigkeiten gebracht, die Produktionsziele zu erreichen. BioNTechs Antwort darauf ist die mit Pfizer abgestimmte Allianz, die die Produktion ankurbeln und die Impfungen in Europa und anderswo beschleunigen soll.
Nach monatelangen Verhandlungen hat das Unternehmen inzwischen ein Netz von Unternehmen zusammengestellt, die meisten davon in Europa und einige davon Konkurrenten von Pfizer. BioNTech zeigt sich zuversichtlich, die angepeilten 2 Milliarden Dosen 2021 zu produzieren.
Bislang nicht genug eigene Kapazitäten
Gemäß ihrer ursprünglichen Vereinbarung beliefert BioNTech, das die Vermarktungsrechte für den Impfstoff besitzt, Deutschland, China und die Türkei, während Pfizer den Rest der Welt abdeckt. Bislang haben BioNTech und Pfizer 500 Millionen Dosen in die EU, 300 Millionen in die USA, 120 Millionen nach Japan, 110 Millionen nach China, 40 Millionen nach Großbritannien und 20 Millionen nach Kanada verkauft. Millionen von Dosen vertrieben die beiden Partner auch im Rahmen von ungenannten Verträgen mit Ländern des Nahen Ostens und anderen Staaten sowie 40 Millionen an Covax, eine internationale Initiative zur Bereitstellung von Impfstoffen für Entwicklungsländer.
Pfizer stellt derzeit 50 Prozent des Wirkstoffs für alle Dosen her, so eine Sprecherin, die andere Hälfte wird von dem mittelständischen Unternehmen BioNTech produziert. Laut einer Sprecherin produziert BioNTech tatsächlich 60 Prozent. Der Mitbegründer und Geschäftsführer von BioNTech, Ugur Sahin, sagte dem Wall Street Journal, er habe im vergangenen Herbst erkannt, dass seine Partnerschaft mit Pfizer nicht genug Kapazität aufbringen würde, um die weltweite Nachfrage zu decken.
Wirkstoff-Herstellung äußerst anspruchsvoll
Pfizer, das vor dem Deal mit BioNTech über keine mRNA-Produktionskapazitäten verfügte, brauchte länger als erwartet, um Anlagen an seinen Standorten in Kalamazoo im US-Bundesstaat Michigan und im belgischen Puurs einzurichten, so die Unternehmen. Eine Sprecherin von Pfizer begründete die Verzögerungen mit der Notwendigkeit, eine Lieferkette für Rohstoffe aufzubauen.
Der fürs Tagesgeschäft Verantwortliche BioNTech-Manager Sierk Poetting spricht davon, dass sein Unternehmen die Dringlichkeit einer Produktionsallianz schmerzhaft vor Augen geführt bekommen habe, um Verpflichtungen in Europa und anderen Märkten nachzukommen.
BioNTech erhöht derweil seine eigene Produktion. Das neue Werk in Marburg soll 750 Millionen Dosen pro Jahr produzieren. Zwar wird die Anlage hauptsächlich die EU beliefern, aber ihr Ausstoß dürfte nicht ausreichen, so dass BioNTech neue Partner in der gesamten Lieferkette gewinnen musste, berichtet Poetting.
Der BioNTech-Pfizer-Impfstoff verwendet mRNA, die in einem mikroskopisch kleinen Fettkügelchen verpackt ist, um eine Immunreaktion auszulösen. Solche Impfstoffe können schneller hergestellt werden als herkömmliche, aber der Prozess ist anspruchsvoll und an jeder Phase sind neue Partner beteiligt.
Lieferkette ist heikles Problem
Die mRNA wird zunächst produziert, dann gereinigt, konzentriert und gefiltert. BioNTech hat das deutsche Unternehmen Rentschler Biopharma hinzugezogen, um bei diesen Schritten zu helfen. Novartis aus der Schweiz verhandelt ebenfalls über einen Vertrag zur Herstellung von DNA-Molekülen, die im ersten Schritt verwendet werden.
Im nächsten Schritt wird die mRNA mit einer Fetthülle ummantelt. Die Lipide werden von den deutschen Konzernen Merck und Evonik Industries geliefert. Bei der sogenannten Formulierung helfen die österreichische Polymun Scientific Immunbiologische Forschung, die kanadische Acuitas Therapeutics und die deutsche Dermapharm.
Im letzten Schritt wird die Lösung noch einmal gefiltert und in Fläschchen abgefüllt, ein Prozess, der als "finish and fill" bekannt ist. Dies wird von der französischen Delpharm, Siegfried und Baxter in Deutschland sowie von Novartis, Dermapharm und Sanofi geleistet.
Die europäische Allianz von BioNTech wird etwa die Hälfte der weltweiten Wirkstofflieferung für den COVID-19-Impfstoff stemmen und etwa 20 Prozent der Fertigstellung und Abfüllung für jede Dosis abdecken, so Poetting.
BioNTech zeigt sich zwar zuversichtlich, dass die Allianz es ermöglicht, die Nachfrage zu befriedigen. Aber die Anzahl der Partner, die Komplexität des Prozesses und die benötigten Rohstoffe - von DNA über Enzyme, Salze, Zucker und verschiedene Lipide - machen die Lieferkette heikel und bieten viele Möglichkeiten für Engpässe.
Knappheit bei Lipiden
Im Moment sind die knappsten Zutaten die Lipide, die zur Übertragung der RNA des Impfstoffs verwendet werden. Diese stellen lediglich eine Handvoll Firmen her, und die Knappheit wird durch die Tatsache verschärft, dass die Impfstoffhersteller eine ähnliche Technologie verwenden und auf die gleichen Lieferanten angewiesen sind. "Das ist im Moment der ultimative Engpass... die Lipide sind das Problem, das von Hand zu Hand geht", klagt Poetting.
Bis zum Handelsende legte die an der NASDAQ notierte BioNTech-Aktie um 4,45 Prozent auf 107,88 US-Dollar zu.
BERLIN (Dow Jones)
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Bildquellen: Thomas Lohnes/Getty Images
Nachrichten zu BioNTech (ADRs)
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18.12.2024 | BioNTech (ADRs) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
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11.12.2024 | BioNTech (ADRs) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
27.11.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Deutsche Bank AG | |
26.11.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
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12.12.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
27.11.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Deutsche Bank AG | |
26.11.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
26.11.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
19.11.2024 | BioNTech (ADRs) Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
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18.12.2024 | BioNTech (ADRs) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
11.12.2024 | BioNTech (ADRs) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
15.11.2024 | BioNTech (ADRs) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
05.11.2024 | BioNTech (ADRs) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
02.10.2024 | BioNTech (ADRs) Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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09.09.2024 | BioNTech (ADRs) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
16.08.2024 | BioNTech (ADRs) Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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