STADA einigt sich mit Active Ownership
Der Phamakonzern STADA hat sich mit der aktivistischen Investorengruppe Active Ownership geeinigt und lässt einen geänderten Antrag für die Neubesetzung des STADA-Aufsichtsrates zu.
Demnach schlägt der Investor für die Hauptversammlung drei anstelle von fünf neuen Kandidaten zur Wahl vor. Zudem fordert Active Ownership weiter die Ersetzung der vinkulierten Namensaktien, die STADA vor einer Übernahme schützen. Dem Pharmakonzern droht damit am 9. Juni ein turbulentes Aktionärstreffen.
"Im Rahmen seines Ermessensspielraums hat der STADA-Vorstand entschieden, das Tagesordnungsergänzungsverlangen zuzulassen, um erhebliche Kosten zu vermeiden, die im Fall einer klageweisen Durchsetzung des Verlangens durch Active Ownership Fund oder der Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung entstehen würden", erklärte das Unternehmen.
Active Ownership will STADA weiterentwickeln
Die Investorengruppe, die inzwischen mehr als 5 Prozent an STADA hält, hatte diese Woche mit ihrem Vorpreschen bei dem Pharmakonzern für erheblichen Wirbel gesorgt. Sie will mehr Einfluss auf das Unternehmen gewinnen und hatte den Ergänzungsantrag zur Tagesordnung der Hauptversammlung an STADA geschickt.
Der Ergänzungsantrag für das Aktionärstreffen sei "im Einvernehmen" mit Aufsichtsratschef Martin Abend "präzisiert" worden, so die Beteiligungsgesellschaft. Bei den nun vorgeschlagenen drei Kandidaten handele es sich um zwei unabhängige Personen -- Klaus-Joachim Krauth, ehemaliger CFO des Pharmaherstellers Hexal, und Ulrich Wandschneider, ehemaliger Chef des Klinibetreibers Asklepios Kliniken -- sowie mit Klaus Röhrig den Gründungspartner von Active Ownership Capital.
Darüber hinaus fordert der Investor weiterhin die Ersetzung der vinkulierten Namensaktien durch normale Namensaktien. Bei den Anteilen von STADA handelt es sich um vinkulierte Namensaktien, die nur mit Zustimmung der Aktiengesellschaft übertragen werden können. Eine feindliche Übernahme ist wegen der erschwerten Übertragung der Aktien kompliziert. Das Management um Vorstandschef Hartmut Retzlaff kann ein unerwünschtes Angebot blockieren.
Doch in der Bankenbranche heißt es zuletzt, ein aktivistischer Eigner mit einer starken Minderheit könne zumindest das Management zwingen, strategische Optionen zu erwägen, darunter einen Verkauf.
Aktuell befinden sich rund 68 Prozent der STADA-Aktien bei institutionellen Investoren, rund 32 Prozent werden von privaten Investoren gehalten, wovon rund 10 Prozent Apothekern und Ärzten zuzuordnen sind.
"Vinkulierte Namensaktien nicht mehr zeitgemäß"
Active Ownership hält die Beschränkung der Aktionärsrechte "weder für zeitgemäß noch für angemessen", so der Investor am Freitag. "Das Ziel unseres präzisierten Beschlussvorschlags ist es, den Aufsichtsrat von STADA zu erneuern und ihn mit international anerkannten Experten zu stärken." Das im MDAX notierte Unternehmen habe "großes Wertsteigerungspotenzial". "Ein gestärkter Aufsichtsrat ist ein erster wichtiger Schritt, um das Unternehmen gemeinsam mit dem Management positiv weiterzuentwickeln."
In einem Interview mit dem Wall Street Journal wollten die Gründungspartner von Active Ownership Capital, Florian Schuhbauer und Klaus Röhrig, vor kurzem nicht sagen, ob sie STADA als ein Übernahmeziel ins Spiel bringen wollten. Röhrig sagte, der Fonds plane auf lange Sicht und ziele auf eine Beteiligung von drei bis sieben Jahren ab. Schuhbauer ergänzte, dass der Fonds sich vorrangig auf operative Verbesserungen konzentriere. Bei STADA habe man signifikantes Potenzial ausgemacht.
Angesichts der Konsolidierung in der Generika-Branche ist Stada bereits seit einiger Zeit das Ziel von Übernahmespekulationen. Bislang ist das Unternehmen mit einer Marktbewertung von rund 2,6 Milliarden Euro solchen Angeboten von Private-Equity-Firmen oder größeren Wettbewerbern entgegengetreten. Darunter befand sich auch Indiens umsatzstärkster Pharmakonzern, Sun Pharmaceutical Industries, wie informierte Kreise vor kurzem sagten.
STADA arbeitet schon länger an Nachfolgeregelung
STADA-Aufsichtsratschef Martin Abend, den der Investor in seiner ursprünglichen Forderung aus dem Kontrollgremium mit herausdrängen wollte, zeigte sich am Freitag hinsichtlich des präzisierten Ergänzungsantrags zufrieden. "Im Sinne guter Corporate Governance ist es uns wichtig, Aufsichtsräte grundsätzlich in der Hauptversammlung zu wählen. Da wir bereits seit einiger Zeit mit Fragen der Nachfolgeregelung befasst waren, fand mit Active Ownership Fund ein konstruktiver Dialog über die qualifizierten Kandidaten statt, die ich begrüße".
Von Markus Klausen
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: STADA Arzneimittel
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