Apple-Aktie: Hoffen auf neue iPads als Kurstreiber
Wenn Apple neue Produkte präsentiert, sind die Erwartungen riesengroß. Die Apple-Aktie gerät deshalb am Tag nach einer Keynote, wie der US-Konzern seine Produktvorstellungen nennt, häufig unter Druck - aber nicht immer!
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In den vergangenen Jahren ist die Apple-Aktie nach einer Keynote häufiger unter Druck geraten. Direkt am Handelstag nach einer Apple-Produktpräsentation fielen die Anteilsscheine des US-amerikanischen Tech-Giganten manchmal um zwei oder mehr Prozent. Den kräftigsten Einbruch musste das Apple-Papier am 11. September des vergangenen Jahres hinnehmen: 5,6 Prozent ging es abwärts, nachdem die neueste iPhone-Generation vorgestellt wurde.
Die Anleger hatten mehr erwartet als iPhone 5c und 5s, die kaum eine Weiterentwicklung zum direkten Vorgänger iPhone 5 waren. Dass die fünfte Generation der Apple-Smartphones nun in der günstigen Variante (5c) auch in verschiedenen Farben erschien und das hochpreisige 5s mit Fingerabdruck-Scanner ausgestattet war, überzeugte die Apple-Fans nicht.
iPhones treiben Apple-Aktie kräftig nach oben
Doch Keynotes sind für Apple-Anleger nicht nur schlecht, im Gegenteil: Entgegen der oft verbreiteten Meinung legten die Apple-Anteilsscheine nach Produktpräsentationen des Technologie-Riesen häufig zu - zumindest am direkt folgenden Handelstag. Den größten Sprung machten die Aktien des US-Konzerns am 10. Januar 2007: 4,5 Prozent kletterten die Apple-Papiere an diesem Handelstag.
Am Vorabend hatte Apples damaliger Chef Steve Jobs eine Zeitenwende eingeleitet und das erste iPhone vorgestellt. Damit setzte der Konzern mit dem Apfel im Logo einen Jahrhunderttrend und leitete den bis heute anhaltenden Smartphone-Boom ein. Das US-amerikanische Nachrichtenmagazin Time wählte das iPhone zur "Erfindung des Jahres 2007". Die Apple-Aktie stieß in der Folge in neue Höhen vor und verdoppelte im Laufe des Jahres ihren Wert.
Nach der Vorstellung des aktuellen iPhone 6 vor einigen Wochen, feierten die Anleger die neueste Generation des Apple-Smartphones und trieben die Anteilsscheine des US-Konzerns über drei Prozent nach oben - es war der kräftigste Wertzuwachs des Apple-Papiers seit der Einführung des iPhones vor fast sieben Jahren.
Ist das iPad auch ein Kurstreiber für die Apple-Aktie?
Im Gegensatz zum iPhone ist das iPad zunächst kein Kurstreiber für die Apple-Aktie. Am Tag nach der Keynote, in der der Tabletcomputer des US-Konzerns erstmals vorgestellt wurde, fielen die Apple-Anteilsscheine kräftig: Vier Prozent stürzten die Papiere des Technologieriesen am 28. Januar 2010 ab. Weder Apple-Fans noch Anleger sehen zu diesem Zeitpunkt einen Markt für iPads - zu groß, zu unhandlich und zu leistungsschwach gegenüber der Konkurrenz in Form des Personal Computers.
Allen Unkenrufen zum Trotz wird das iPad trotzdem ein großer Erfolg. Es läutet den Boom für Tablets ein und bestimmt bis zum heutigen Tag den Markt für tragbare Computer. Inzwischen haben Tablets in nahezu jeden Haushalt Einzug gehalten. Weltweit wurden 2014 bereits über 230 Millionen der Minicomputer mit Touch-Display verkauft, das sind 60 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Allerdings sind die Verkaufszahlen für das Apple iPad, den ehemaligen Marktführer, deutlich zurückgegangen, die Konkurrenz ist größer geworden: 2011 waren noch mehr als die Hälfte in aller Welt verkauften Tablets iPads. Im laufenden Jahr ist nur noch jeder dritte gekaufte Tablet-Computer ein Apple-Gerät, der Marktanteil fiel in drei Jahren von 60 auf unter 30 Prozent.
Doch was bedeutet es für den Aktienkurs, wenn am 16. Oktober das neue iPad vorgestellt wird? Marktanteile hin oder her, die Keynote und ganz speziell die Vorstellung des iPads werden den Kurs des Apple-Papiers beeinflussen. Die Chancen auf einen Wertzuwachs am Handelstag nach einer iPad-Präsentation stehen jedenfalls gut, wie ein Blick in die Historie zeigt: Nur bei der Vorstellung des allerersten iPads im Jahr 2010 knickte der Kurs der Apple-Aktie ein. Bei allen folgenden Keynotes mit iPad-Präsentationen legten die Apple-Papiere am darauf folgenden Handelstag regelmäßig zu.
Als am 22. Oktober 2013 das derzeit aktuelle iPad Air und sein kleiner Bruder das iPad mini mit Retina-Display vorgestellt wurden, schlugen die Anleger bei den Anteilsscheinen des US-Konzerns kräftig zu: Annähernd ein Prozent kletterte das Apple-Papier am Folgetag der Keynote.
Was kann das neue iPad?
Ob die Apple-Aktie nach einer Keynote steigt oder fällt, hängt nicht nur vom Produkt ab, sondern vor allem von der Erwartungshaltung der Fans und Investoren. Und genau das könnte der Pluspunkt einer iPad-Präsentation sein: Die Erwartungen der Apple-Jünger sind bei einem iPhone deutlich größer, teilweise völlig überzogen - entsprechend riesig ist oft die Fallhöhe für die Apple-Aktie.
Bei einer "iPad-Keynote" sind die Erwartungen traditionell weniger groß und die technischen Neuerungen beim Apple-Tablet werden im Vorfeld weniger ausführlich diskutiert. Dennoch wird auch die Innovationskraft des iPads kritisch beäugt - von Computerexperten, Anlegern, Fans und nicht zuletzt von Analysten. Ming-Chi Kuo, Apple-Analyst bei KGI Securities, spekulierte bereits im September, dass das neue iPad technisch "signifikant aufgerüstet" werde. Unter anderem soll das neue Apple-Tablet einen Bildschirm haben, der "weniger Lichtreflexionen" zulässt - ob das mit einem "matten" Display gleichzusetzen ist, bleibt allerdings abzuwarten. Kuo spekuliert weiter, dass das neue iPad einen starken A8-Prozessor besitzt und die Gerätehülle goldfarben ist.
Im Internet kursieren bereits seit Wochen weitere Gerüchte über die technischen Neuheiten das iPad Air 2 - wie das neue Apple-Tablet angeblich heißen soll. Es gilt als sicher, dass das neue iPad über einen Fingerabdruckscanner verfügen soll. Dieser ist Voraussetzung für die Nutzung von Apples neuem Bezahldienst Apple Pay. Blogger Michael Andrew will angeblich erste Bilder und Illustrationen des neuen iPads erhalten haben. Seinen Ausführungen zufolge setzt Apple beim iPad Air 2 auf eine Technik, die bereits beim iPhone genutzt wird: Das eigentliche Display und die Glasabdeckung werden miteinander verklebt. Das soll nicht nur für bessere Qualität sorgen, sondern auch eine deutlich dünnere Bauweise erlauben. Angeblich soll das neue Apple-Tablet annähernd einen halben Millimeter dünner werden als sein Vorgänger.
Ansonsten soll die Kamera des neuen iPads nun eine Auflösung von acht Megapixeln haben - statt bisher fünf. Außerdem soll der Speicher 32, 64 oder 128 Gigabyte groß sein. Aus Sicht der Apple-Gemeinde ist das iPad Air 2 also wohl keine allzu große Sensation, aber ein solides Tablet mit Potenzial.
Ist die Apple-Aktie ein Kauf?
Das iPad Air 2 könnte der Apple-Aktie durchaus einen neuen Schub verleihen - das Potenzial ist da. Vor der Präsentation des neuen iPhones Anfang September waren die Hoffnungen auf das neue Apple-Smartphone bereits eingepreist - und dennoch ist das Apple-Papier kurz nach der Keynote gestiegen. Derzeit pendelt der Kurs der Apple-Anteilsscheine um 100 Dollar, die Hoffnungen auf ein neues iPad sind derzeit allerdings noch nicht eingepreist.
Großinvestor Carl Icahn traut dem Apple-Papier jedenfalls noch eine ganze Menge zu: Angesichts des erwarteten Gewinn-Wachstums von Apple sei der Wert an der Börse "dramatisch unterbewertet", schrieb er in einem Brief an Apple-Chef Tim Cook, in dem er weitere Aktienrückkäufe fordert. "Unseren Analysemethoden folgend müsste Apple am heutigen Tag bei 203 Dollar notieren", so Icahn weiter.
Die Analystenhäuser teilen die sehr große Euphorie Icahns in diesem Ausmaß nicht, empfehlen die Apple-Aktie aber meist zum Kauf. Das Analysehaus Independent Research beispielsweise hat das Kursziel für Apple nach der iPhone-Keynote von 110 auf 118 US-Dollar angehoben. Laut Analyst Markus Friebel könnte vor allem das iPhone 6 Plus für einen Absatzschub sorgen. Aber auch die digitale Bezahllösung Apple Pay biete das Potenzial, einen Nischenmarkt in einen Massenmarkt zu verwandeln - das neue iPad könnte dabei helfen.
Von Markus Gentner
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Bildquellen: Denis Kuaev / Shutterstock,.com, Songquan Deng / Shutterstock.com
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