ifo-Geschäftsklimaindex mit unerwarteter Aufhellung im Mai
Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im Mai unerwartet aufgehellt.
Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 93,0 (April revidiert: 91,9) Punkte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 91,2 Punkte prognostiziert. Basis war ein vorläufiger April-Wert von 91,8 gewesen.
Der Index der Lagebeurteilung erhöhte sich auf 99,5 (revidiert 97,3) Punkte. Erwartet worden waren 96,8 Punkte, der vorläufige April-Wert betrug 97,2. Der Index der Geschäftserwartungen stieg auf 86,9 (revidiert 86,8) Punkte. Die Prognose lag bei 86,6 Punkten, der vorläufige April-Wert bei 86,7.
"Anzeichen für eine Rezession sind derzeit nicht sichtbar", kommentierten die Konjunkturforscher die Daten.
Im verarbeitenden Gewerbe legte der Index merklich zu. Die aktuelle Lage bewerteten die Unternehmen etwas besser. Auch die Erwartungen stiegen deutlich. Die Firmen waren aber weiterhin spürbar skeptisch mit Blick auf die kommenden Monate. Die Nachfrage erhielt einen deutlichen Dämpfer und die Auftragseingänge schwächten sich ab.
Im Dienstleistungssektor besserte sich das Geschäftsklima. Die Dienstleister waren merklich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Ein größerer Anstieg des Lageindikators war zuletzt im Juni 2021 zu beobachten. Die Erwartungen fielen hingegen wieder pessimistischer aus. Insbesondere Transport- und Logistikunternehmen machten sich Sorgen.
Im Handel stieg der Geschäftsklimaindikator nach zwei Rückgängen in Folge wieder. Vor allem die Einschätzungen zur aktuellen Lage verbesserten sich. Auch die Erwartungen zeigten etwas nach oben, blieben aber deutlich pessimistisch.
Im Bauhauptgewerbe erholte sich das Geschäftsklima nach dem Absturz im April wieder etwas. Dies war auf eine Verbesserung der Erwartungen zurückzuführen. Ihre laufenden Geschäfte bewerteten die Unternehmen etwas besser. Gleichwohl bleibt die Mehrheit von ihnen pessimistisch.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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