Keine große Übernahme

163 Milliarden US-Dollar: So könnte Apple seine Barreserven ausgeben

20.03.18 15:05 Uhr

163 Milliarden US-Dollar: So könnte Apple seine Barreserven ausgeben | finanzen.net

Dank Trumps Steuerreform kann Apple seine im Ausland lagernden Barreserven inzwischen erheblich günstiger in die USA zurückholen. Das Unternehmen kündigte bereits entsprechende Pläne an und will seinen Cash-Vorrat anschließend drastisch reduzieren. Dafür stehen dem iKonzern verschiedene Möglichkeiten offen - eine große Übernahme ist jedoch nicht geplant.

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Strategie bei Übernahmen nicht ändern

Der US-amerikanische Technologiekonzern Apple bestätigte kürzlich, seine Barreserven in Höhe von 163 Milliarden US-Dollar ausgeben zu wollen. Zuvor hatte die Steuerreform in den USA dafür gesorgt, dass der iKonzern sein im Ausland lagerndes Barvermögen kostengünstig zurück in die Heimat holen kann. Das heizte Spekulationen über mögliche Übernahmen an - Gerüchte, dass Apple große Konzerne wie Netflix oder Disney kaufen könnte, machten die Runde. Derart massive Übernahmen sind jedoch nicht typisch für Apple. Nach Bekanntgabe der jüngsten Geschäftszahlen betonte Finanzchef Luca Maestri, die Strategie bei der Übernahme anderer Unternehmen nicht ändern zu wollen. Auf der jährlichen SXSW-Konferenz in Texas bereitete Eddy Cue, Senior Vice President bei Apple, den Gerüchten nun endgültig ein Ende: Gegenüber "CNN" bestätigte er, man wolle keine großen Konzerne übernehmen, sondern kleinere Unternehmen mit bedeutsamem Wachstumspotenzial.

Apple-Geld könnte in diese Bereiche fließen

Glaubt man "MarketWatch", könnte der iKonzern sein Vermögen vor allem in drei Bereiche stecken: Kapitalrückzahlungen, Optimierung der Lieferkette sowie Originalinhalte.

Wie bereits zuvor angekündigt, dürfte Apple einen Großteil der Netto-Barmittel an die Aktionäre zurückfließen lassen. Dies dürfte in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden stattfinden.

Darüber hinaus könnte der iKonzern in die Optimierung der Lieferkette investieren. Vergangene Investitionen in Komponentenhersteller haben sich stets als sinnvoll erwiesen. In einem Bericht von "Bloomberg" heißt es daher, Apple könnte daran interessiert sein, Kobalt, das zur Herstellung von Batterien verwendet wird, in Zukunft direkt von den Produzenten zu beziehen. Die enorme Nachfrage der Elektroauto-Hersteller treibt die Preise für Kobalt derzeit in die Höhe. Daniel Ives, Analyst bei GBH Insights, schätzt, dass Apple durch den direkten Bezug 500 Millionen bis eine Milliarde Dollar in den nächsten drei bis vier Jahren einsparen könnte.

Apple bekundete zudem bereits mehrfach Interesse daran, sein Content-Angebot zu erweitern. Kürzlich kaufte der US-Konzern den Magazin-Flatrate-Anbieter "Texture" für eine nicht genannte Summe - dieses Vorgehen ist typisch für Apple. "Von Zeit zu Zeit kauft Apple kleinere Technologiefirmen und wir äußern uns grundsätzlich nicht über unsere Absichten oder Pläne", kommentiert Apple immer wieder seine Akquisitionen. Der Zukauf verstärkt jedoch die Vermutung, dass Apple diesem Bereich eine große Bedeutung beimisst. Die jüngste Übernahme könnte helfen, die Apple News Plattform zu verbessern, glaubt "MarketWatch". Ein weiteres Ziel in diesem Zusammenhang könnte sein, den Apple Music Service auszubauen. Der iKonzern handelt nach dem Motto "Qualität statt Quantität", daher habe es auch einige Zeit gekostet, das Content-Geschäft in Gang zu bringen. Wenn Apple nun mehr und mehr Kunden für seinen Musik-Dienst generieren könnte, wäre dies äußerst hilfreich für den Dienstleistungssektor - ein Bereich des Unternehmens, in dem der Umsatz im letzten Jahr deutlich gesteigert werden konnte und in dem weiterhin Potenzial steckt. "MarketWatch" hält es aus diesem Grund durchaus für möglich, dass der Konzern aus Cupertino viel Geld in diesen Bereich pumpen könnte.

Genaue Angaben, wie Apple letztendlich sein Barvermögen ausgeben wird, hat der Konzern bislang allerdings noch nicht gemacht - Details sollen erst im Rahmen des nächsten Quartalsberichts bekannt gegeben werden.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Songquan Deng / Shutterstock.com, Brendan Howard / Shutterstock.com

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