Kein Download möglich

Auf diesem Gerät läuft die Netflix-App nicht: Keine Offline-Nutzung möglich

11.10.19 22:34 Uhr

Auf diesem Gerät läuft die Netflix-App nicht: Keine Offline-Nutzung möglich | finanzen.net

Im heimischen WLAN-Netzwerk Netflix-Filme und -Serien herunterladen, um diese dann unterwegs streamen zu können. Das machen heutzutage viele. Ärgerlich, wenn das nicht klappt. Mit diesem Gerät funktioniert die Netflix-App nicht.

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• Serien und Filme runterladen und offline nutzen - nur mit App möglich
• App-Entwicklung für macOS kompliziert
• Catalyst-Framework funktioniert nicht ganz so gut


Streaming-Liebhaber haben schon lange den Genuss des Binge-Watchings entdeckt. Ganze Staffeln von Serien am Stück wegatmen, erfreut sich gerade an regnerischen oder ungemütlichen Tagen großer Beliebtheit. Wer unterwegs ist mit Bahn oder Flugzeug, vertreibt sich seine Zeit ebenfalls gerne mit dem Schauen von Filmen oder Serien. Doch im mobilen Netz zu streamen, kann schnell teuer werden - von Funklöchern oder dem fehlenden Netz beim Fliegen ganz zu schweigen. Die Lösung: Seinen Binge-Watching-Bedarf einfach vorher herunterladen und dann offline schauen - ohne Verbindungsprobleme und zusätzliche Kosten. Wer die Offline- und Download-Funktionen von Streaming-Anbietern wie Netflix, Amazon Prime Video und Co. nutzen will, braucht dafür die passende App. Doch die läuft nicht überall: Für Apple-Rechner gibt es keine Netflix-Anwendung, Offline-Schauer haben hier das Nachsehen.

Keine Netflix-App für Apples Macs

Wer einen Mac von Apple hat, kann darauf die Netflix-App derzeit nicht nutzen. Denn: Für das Betriebssystem macOS gibt es aktuell keine adaptierte App. Das ist besonders ärgerlich für Nutzer. Zwar können sie die Desktop-Version von Netflix im Browser nutzen, doch damit funktioniert weder die Offline- noch die Download-Funktion.

Viele Apple-Liebhaber dürfte das verwundern. Denn für iOS funktioniert die Netflix-App einwandfrei. Auf dem iPhone und iPad kann diese also ganz normal genutzt werden, hier können auch die angesprochenen Funktionen angewendet werden. Doch wo liegt das Problem zwischen der Netflix-App und dem Mac?

App-Entwicklung für unterschiedliche Betriebssysteme

Bei der App-Entwicklung gibt es zwei grundlegende Entwicklungsunterschiede. Zum einen gibt es native, zum anderen gibt es hybride Apps. Native Apps werden speziell für ein Betriebssystem entwickelt, alle Schnittstellen sind auf die entsprechende Hardware angepasst. Wer seine App allerdings auf mehreren Betriebssystemen anbieten will, muss dementsprechend zwei Apps in unterschiedlichen Programmiersprachen entwickeln.

Bei hybriden Apps gestaltet sich das einfacher. Mit einem Framework kann eine App in einer Programmiersprache für unterschiedliche Systeme gleichzeitig entwickelt werden. So ist es möglich, eine App nur einmal zu programmieren, sie dann aber sowohl für iOS als auch für das Android-Betriebssystem von Google bereitzustellen.

Für macOS muss eigene App entwickelt werden

Das Betriebssystem auf dem Mac unterscheidet sich aber nochmals von dem Betriebssystem auf iPhone und iPad. Hier wird macOS genutzt, auf den mobilen Endgeräten hingegen iOS. App-Entwickler, die ihre Anwendung auf dem Mac bereitstellen wollen, müssen demnach eigens für den Desktop-Computer von Apple eine eigene Version programmieren - das ist aufwendig und kostet Zeit und Geld.

Eigentlich hatte Apple angekündigt, dass die App-Entwicklung für die beiden Betriebssysteme vereinfacht wird. Mit dem Developer-Kit Catalyst, das früher unter dem Codenamen "Projekt Marzipan" gehandelt wurde, sollte es einfacher werden, eine App für iOS und macOS zu implementieren. Mit der neuen macOS-Version Catalina, die seit einigen Tagen auf Mac-Rechnern installiert werden kann, sollte die Adaptierung von iOS zu macOS-Apps bereits im ersten Schritt vereinfacht werden. Bis 2021 will Apple dieses Kit weiter vereinfachen, so dass eine simple Übertragung von iOS- zu macOS-Apps möglich sein soll.

Schlechtes Design, komplizierte Bedienung und nicht ausblendbare Mauszeiger

Doch bisher scheint die Implementierung noch nicht ganz so gut zu klappen. Nur 20 iOS-Apps sind mit Start von Catalina auch im macOS-App-Store erschienen und für die Apple-Rechner optimiert. Entwickler berichten gegenüber Bloomberg von vielen Schwierigkeiten: So muss unter anderem das Graphical User Interface, sprich die sichtbare Oberfläche der App, redesignt werden, um auf dem Mac gut auszusehen. Die simple Übertragung sehe derzeit einfach wie eine verbreiterte iPad-Version aus - Nutzerfreundlichkeit und ein angenehmes Design sind damit nicht gegeben.

Auch gibt es beim momentanen Entwicklungsprozess weitere Probleme. Scrollbars oder Auswahlmöglichkeiten, die auf iPhone und iPad per Touchscreen bedient werden, funktionieren am PC mit der Maus nicht richtig. Der Apple-Entwickler Steven Throughton-Smith erklärte gegenüber Bloomberg auch, dass der Mauszeiger bei einigen Mac-App-Versionen nicht ausgeblendet werden könne - wer Videos schaut, den stört das natürlich enorm.

App auf dem Mac noch einmal kaufen?

Die Programmier-Probleme stellen viele Entwickler vor eine Challenge: Die Adaptierung von Apps für macOS ist zeit- und kostenintensiv. Die Entwicklung wäre damit oft nur rentabel, wenn die Mac-Version Geld kosten würde. Wer als Nutzer jedoch eine kostenpflichtige App auf iPhone, iPad und Co. bereits erworben hat, wird wohl kaum einsehen, dieselbe App für den Mac noch einmal käuflich zu erwerben. Über Apples Systemumgebung ist es momentan auch noch nicht möglich, bereits gekaufte Apps auf einem anderen Gerät umsonst zu bekommen. Auch In-App-Käufe werden oft nicht synchronisiert.

Dieses Problem scheint auch Netflix zu aufwendig. Obwohl die Netflix-App in den Appstore-Download-Charts des iPads derzeit auf Platz zwei rangiert, sehen die Entwickler nicht ein, eine extra Version aufwendig für den Mac zu programmieren - zumindest in diesem frühen Stadium von Catalyst. Wenn Apple sein Catalyst-Framework weiter verbessert, dürfte aber auch Netflix seine App für macOS bereitstellen. Mac-User scheinen sich aber derzeit noch gedulden zu müssen.

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: pixinoo / Shutterstock.com, Netflix

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