Lufthansa-Aktie schließt deutlich schwächer: Großaktionär KB Holding verkauft Aktien
Die Erben des verstorbenen Milliardärs Heinz Hermann Thiele haben sich von mehr als der Hälfte ihrer Lufthansa-Aktien getrennt.
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Die Beteiligungsgesellschaft KB Holding habe 33 Millionen Aktien der deutschen Airline zum Stückpreis von 9,80 Euro verkauft, teilte die für die Platzierung verantwortliche Investmentbank Morgan Stanley am Donnerstagabend in Frankfurt mit. Der Preis lag damit knapp zehn Prozent unter dem XETRA-Schlusskurs vom Donnerstag.
Schon zuvor hatte die von der Familie Thiele kontrollierte KB Holding ihre Lufthansa-Beteiligung auf gut zehn Prozent zurückgefahren. Damit hatte KB Holding vor dem jetzigen Deal rund 60 Millionen Lufthansa-Aktien gehalten.
An der Börse wurden die Nachrichten mit einem Kursrutsch quittiert. Zum Handelsende gehörte die Lufthansa-Aktie mit einem Minus von 6,50 Prozent auf 10,16 Euro zu den größten Verlierern im MDAX, dem Index der mittelgroßen Werte.
Der Unternehmer Thiele war in der Corona-Krise im vergangenen Jahr als Großaktionär bei der Lufthansa eingestiegen und hatte seinen Anteil vorübergehend auf mehr als 15 Prozent ausgebaut. Er hatte in dieser Zeit die Beteiligung des Staates zur Rettung der Fluggesellschaft kritisiert, den Plänen aber letztlich doch zugestimmt.
Vor drei Monaten starb der Milliardär im Alter von 79 Jahren. Während sein Engagement bei der Lufthansa vergleichsweise frisch war, hatte er zuvor schon als Großaktionär des Bremsenherstellers Knorr-Bremse und des Bahntechnik-Konzerns Vossloh die Geschicke zweiter Großunternehmen mitbestimmt.
Im März wurde bekannt, dass seine Familie mithilfe einer neuen Familienstiftung Hauptaktionär von Knorr-Bremse und Vossloh bleiben soll. Was mit der Beteiligung an der Lufthansa passieren soll, war zu diesem Zeitpunkt noch offen geblieben. Dem "Manager Magazin" zufolge müssen sich Thieles Erben auf den höchsten Erbschaftsteuer-Bescheid in der Geschichte der Bundesrepublik einstellen.
Lufthansa nimmt zusätzliche Langstreckenverbindungen auf
Wenig kursstabilisierend wirkte unterdessen die Meldung, dass die Lufthansa vier zusätzliche Ziele ab Frankfurt in den Flugplan nehmen und das Drehkreuz München wieder stärker in das touristische Langstreckenangebot einbinden will. Ab März 2022 geht es von München aus wieder nach Punta Cana in der Dominikanischen Republik und Cancún in Mexiko, jeweils zweimal wöchentlich, wie die Fluggesellschaft mitteilte. Außerdem starten zweimal wöchentlich Flüge aus der bayrischen Hauptstadt direkt nach Las Vegas in den USA.
Ab Frankfurt sind ab März 2022 jeweils dreimal wöchentlich wieder die Ziele Fort Myers in Florida sowie Panama City im Programm. Darüber hinaus steht Salt Lake City im Westen der USA ab Mai 2022 zum ersten Mal auf dem Flugplan - ebenfalls mit drei Flügen pro Woche. Zudem weitet die Lufthansa Group ihr Angebot Richtung Ostafrika aus und fliegt ab Juni 2022 zum ersten Mal von Frankfurt zweimal die Woche nach Kilimandscharo. Bereits diesen Sommer steht Mombasa (Kenia) mit Weiterflug nach Sansibar (Tansania) im Flugprogramm.
FRANKFURT (dpa-AFX) / FRANKFURT (Dow Jones)
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