Schäuble: In Griechenland-Verhandlungen eher größere Differenz als Annäherung
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich skeptisch gezeigt, dass bei den Verhandlungen der Eurogruppe am Donnerstag eine Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland erreicht werden kann.
"Es gibt eher eine größere Differenz als eine Annäherung", sagte Schäuble bei seinem Eintreffen zu der Sitzung der Euro-Finanzminister in Brüssel. "Fortschritt haben wir nicht viel gemacht". Es liege "eigentlich gar nichts auf dem Tisch", erklärte der deutsche Finanzminister. "Deswegen bin ich auch für unsere Sitzung heute nicht sehr zuversichtlich."
Die Verantwortung für ein mögliches Scheitern sah Schäuble allein bei Athen. "Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen in Griechenland sich entscheiden - aber dann auch ihrem Volk sagen, was auf dem Spiel steht", betonte er. "Die Entscheidung liegt ausschließlich bei den Verantwortlichen in Griechenland."
Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem sagte, in der Sitzung müssten die Euro-Finanzminister erfahren, wozu Athen bereit sei. "Wir werden im Eurogruppen-Treffen von der griechischen Seite hören müssen, wozu sie zustimmen werden."
Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling forderte die griechische Regierung dazu auf, noch am Donnerstag die nötigen Schritte zu einer Einigung im Schuldenstreit zu gehen. "Sie soll die Verantwortung wahrnehmen und endlich Griechenland in die richtige Richtung führen", verlangte Schelling bei seinem Eintreffen. Wenn ein von Athen kurzfristig vorgelegtes Papier am Donnerstag "nicht akzeptierbar ist für die Finanzminister, dann werden wir über die Vorbereitung von Alternativen auch nachzudenken haben", warnte er Athen.
DJG/ank/mgo Dow Jones Newswires<
Weitere News
Bildquellen: Thomas Trutschel/Photothek via Getty Images